Was gehörte früher zum jüdischen Leben in Bamberg und wie sieht es heute aus? Seit dem Mittelalter haben Juden in Bamberg gelebt und Spuren hinterlassen. Ausstellung und begleitender Katalog tragen historische Quellen und Objekte sowie private Erinnerungsstücke zusammen. Die vielfaltigen verlorengegangenen Lebenswelten werden so wieder anschaulich. Über den historischen Teil hinausgehend, ist auch die Gegenwart und die jüngste Geschichte jüdischen Lebens in Bamberg seit der Nachkriegszeit dargestellt.
Die Porzellansammlung des bekanntesten deutschen Sammlerpaares Peter und Irene Ludwig aus Aachen gibt einen hervorragenden Überblick über das frühe Schaffen der Meißener Manufaktur. Dort wurde nicht nur das europäische Porzellan erfunden und eine unglaubliche Vielfalt an Dekoren kreiert, sondern darüber hinaus Figuren, Tierplastiken, Schaugerichte, Tischbrunnen, Tafelaufsätze, Vasen und Schachspiele gestaltet. Meißen setzte den künstlerischen Maßstab für die Tafelkultur des 18. Jahrhunderts. Werke aller anderen wichtigen Manufakturen des 18. Jahrhunderts von Ansbach bis Zürich ergänzen die Sammlung. Der zweite Schwerpunkt der Sammlung Ludwig in Bamberg liegt auf der Straßburger Fayence. Die Erzeugnisse der Manufaktur Hannong stellen den Höhepunkt der Fayencekunst des 18. Jahrhunderts dar. Die Sammlung Ludwig ist in diesem Bereich die bedeutendste Privatsammlung ihrer Art und zeichnet sich neben dem erstklassigen Erhaltungszustand fast aller Stücke durch ihre Formenvielfalt aus: Neben Geschirren nehmen Figuren und Schaugerichte einen wichtigen Platz ein. Die Sammlung wird in Bamberg im Alten Rathaus – einem der schönsten Gebäude Deutschlands –präsentiert.
Das Schloss spiegelt die wechselhafte Nutzungsgeschichte von einer mittelalterlichen Wasserburg über die Residenz des Deutschen Ordens bis zum heutigen Museum wider. Im Zentrum der Sammlungen steht die Geschichte des Deutschen Ordens. Von seiner Bedeutung seit dem Mittelalter zeugen Niederlassungen in Palästina und ganz Europa. Nach der Reformation wurde das Mergentheimer Schloss für fast 300 Jahre Residenz der Hoch- und Deutschmeister. Die beiden Fürstenwohnungen mit ihren barocken Stuckdecken und der klassizistische Kapitelsaal spiegeln den Glanz dieser Ära wider und bieten einen angemessenen Rahmen für die Präsentation von 800 Jahren Ordensgeschichte. Daneben wird die Geschichte der Stadt Bad Mergentheim, des größten Kur- und Heilbads in Baden-Württemberg, vorgestellt. Das Schloss beherbergt überdies eine große Puppenstubensammlung sowie die Schätze der 'Carl-Joseph-von-Adelsheimschen Sammlung'. Diese Keimzelle des Deutschordensmuseums mit ihren seltenen Porzellanen, Fayencen, Elfenbeinschnitzereien und Meisterwerken sakraler Kunst findet seit über 140 Jahren Bewunderer aus aller Welt.
Johann Lorenz Fink (1745-1817) war einer der bedeutendsten Architekten des späten 18. Jahrhunderts im Fürstentum Bamberg. Als Sohn eines Maurermeisters aus Vorarlberg zeigt seine Karriere exemplarisch den Wandel vom Handwerker zum höchsten Baubeamten. Nach den Krisen seit der Jahrhundertmitte verschoben sich die Bauaufgaben von prunkvollen zu funktionalen Projekten. Die Fürstbischöfe, insbesondere Franz Ludwig von Erthal (1779-1793), strebten Reformen und Einsparungen im Bauwesen an. Die Bauprojekte sollten dem Wohl des Volkes dienen und nicht der persönlichen Repräsentation. Bauvorschriften und Kommissionen trugen zur Erneuerung der Stadtbilder bei und setzten Maßstäbe für die Architektur auf dem Land. Die Endphase des Bamberger Fürstbistums war geprägt von bedeutenden Neuerungen, darunter der Bau des Allgemeinen Krankenhauses, das in Deutschland als Vorbild galt. Viele von Finks Arbeiten waren weniger spektakulär, prägten jedoch das Erscheinungsbild von Dörfern und Städten im gesamten Bistum. Seine profanen Klein- und Wirtschaftsgebäude, Schulen und Pfarrhäuser, die oft mit reduziertem Aufwand errichtet wurden, fanden bisher wenig Beachtung, obwohl sie den Großteil der Bautätigkeit des 18. Jahrhunderts in Franken ausmachten. 200 erhaltene Pläne zeugen von Finks fleißiger und genauer Arbeitsweise sowie seinem Verhandlungsgeschick.