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Bookbot

Stefan Goldmann

    »Alles Wissen ist Stückwerk«
    "Ein Therapeut von Gottes Gnaden"
    Topik und Memoria
    Via regia zum Unbewußten
    Berühmte Fälle aus dem Magazin zur Erfahrungsseelenkunde
    Traumarbeit vor Freud
    • Traumarbeit vor Freud

      Quellentexte zur Traumpsychologie im späten 19. Jahrhundert

      • 364 Seiten
      • 13 Lesestunden

      Diese Quellensammlung enthält fünf bedeutende Traumschriften des späten 19. Jahrhunderts. Neben Ludwig Strümpells wegweisender Studie über »Die Natur und Entstehung der Träume« (1874) und Johannes Volkelts Buch über »Die Traum-Phantasie« (1875), in dem das naturphilosophische Konzept einer unbewusst symbolisierenden Traumtätigkeit an einer Vielzahl eigener Träume erörtert wird, versammelt der Band auch kleinere, heute schwer zugängliche Beiträge, wie Friedrich Wilhelm Hildebrandts formvollendeten Essay »Der Traum und seine Verwertung für’s Leben« (1875) und die den Begriff der »Traumarbeit« einführende Schrift von W. Robert »Der Traum als Naturnothwendigkeit« erklärt (1886), sowie die populäre Abhandlung über den »Schlaf und Traum« (1887) von Friedrich Scholz. Diese nicht nur von Sigmund Freud durchgearbeiteten und geschätzten Traumbroschüren geben einen Einblick in das breite Spektrum der damaligen deutschsprachigen Traumpsychologie, die mit dem Erscheinen der »Traumdeutung« (1900) dem kulturellen Vergessen verfiel.

      Traumarbeit vor Freud
    • Das Magazin zur Erfahrungsseelenkunde (1783–1793) ist die älteste deutsche psychologische Zeitschrift. Sie richtete sich an Gelehrte und Laien. Von dem Schullehrer und Schriftsteller Karl Philipp Moritz begründet und von Moses Mendelssohn und weiteren namhaften Vertretern der Berliner Aufklärung unterstützt, war es Ziel des Magazins, psychisch auffälliges und sozial deviantes Verhalten zu beschreiben und zu analysieren. Es versammelte Beiträge zu Formen des religiösen Wahns und des Suizids, zu Mord und Kindesmissbrauch, berichtete von Versuchen mit Taubstummen und von Opfern der »schwarzen Pädagogik« sowie der gescheiterten Assimilation. Ein weiterer Akzent lag auf der Erforschung des Traumlebens und der vergleichenden Untersuchung frühester Kindheitserinnerungen. Die vorliegende kommentierte Anthologie enthält jene von den Zeitgenossen lebhaft diskutierten Fälle, die in die psychiatrische Kasuistik Eingang fanden und noch heute von der Literaturwissenschaft als Grenzfälle zwischen Krankengeschichte und Novelle gewürdigt werden. Zum Kreis der ausgewählten Autoren zählen unter anderem die Ärzte Marcus Herz und Christoph Wilhelm Hufeland, die Philosophen Moses Mendelssohn und Salomon Maimon, die Theologen Johann Joachim Spalding und Johann Gottlieb Picht, die Juristen Carl George Gottfried Glave und Ludwig Albert Schubart sowie der holländische Gelehrte Rijklof Michael van Goens.

      Berühmte Fälle aus dem Magazin zur Erfahrungsseelenkunde
    • Via regia zum Unbewußten

      Freud und die Traumforschung im 19. Jahrhundert

      Goldmann untersucht miteinander konkurrierende Konzepte der Traumforschung, mit denen Freud sich schon als Student und während der Niederschrift seiner 'Traumdeutung' auseinandergesetzte. Er beschreibt die Tradition einer unbewusst symbolisierenden Traumphantasie und skizziert die lange Geschichte der Wunschtheorie. Indem Freuds 'Traumdeutung' erstmals in den Kontext einer wenig bekannten Forschungstradition gestellt wird, lassen sich seine literarischen Vorbilder und Anknüpfungspunkte auffinden. Und Goldmann breitet neues, bisher wenig bearbeitetes Quellenmaterial aus, welches aber für das Verständnis der Traumdeutung unerlässlich ist. Biographien prominenter Traumforscher des 19. Jahrhunderts schließen das Buch ab.

      Via regia zum Unbewußten
    • Topik und Memoria

      Beiträge zu einer anthropologischen Literatur- und Kulturwissenschaft

      • 216 Seiten
      • 8 Lesestunden

      In diesem Buch werden Topik und Memoria in ihren antiken Grundlagen und ihrer neuzeitlichen Rezeption und Transformation untersucht. Der Autor widmet sich diesen einzuübenden rhetorischen Fertigkeiten anhand von Platon und Kleist, Simonides von Keos und Pausanias, Lichtenberg und Forster, Schliemann, Freud und Ernst Robert Curtius. In unterschiedlicher Akzentuierung erörtert er den komplexen Zusammenhang von Topik und Memoria, von Argumentation und Fantasie, Erinnerung und Affekt. Eine interdisziplinäre Topos-Forschung, die sich ihrer Herkunft und Geschichte, wie sie hier entfaltet wird, bewusst ist, dürfte sich als ein methodisches Paradigma einer anthropologischen Literatur- und Kulturwissenschaft empfehlen.

      Topik und Memoria
    • Im Zentrum des vorliegenden Buches stehen 14 Briefe, die der Berliner Arzt Wilhelm Fliess (1858–1928) und der naturalistische Schriftsteller Hermann Sudermann (1857–1928) in den Jahren 1884 bis 1887 gewechselt haben. Sie geben erstmals Einblicke in Fliess’ diätetische Behandlungsmethode und beleuchten Sudermanns von körperlichen Leiden begleiteten Aufstieg zum Erfolgsautor, dessen frühe Novelle »Der Wunsch« (1886) ein klassischer Referenztext der Psychoanalyse wurde. Nachdem die anfangs strenge Arzt-Patienten-Beziehung einer wechselseitigen Freundschaft weicht, verbringen die beiden nahezu gleichaltrigen Männer gemeinsam mehrere Wochen auf Capri. Der Briefwechsel endet in dem Augenblick, in dem Fliess – vornehmlich als der kongeniale Gesprächspartner Sigmund Freuds bekannt – in Wien den späteren Begründer der Psychoanalyse kennenlernt. Ein ausführlicher Kommentar mit vielfältigen Dokumenten und neuen Quellen erläutert, warum es zwischen Fliess und Sudermann auf dem Höhepunkt ihrer Freundschaft zu einem nachhaltigen Zerwürfnis gekommen ist.

      "Ein Therapeut von Gottes Gnaden"
    • »Alles Wissen ist Stückwerk«

      Studien zu Sigmund Freuds Krankengeschichten und zur Traumdeutung

      Stefan Goldmann stellt Freuds formvollendete Krankengeschichten und die Traumdeutung in gattungs- und wissenschaftsgeschichtliche Traditionslinien des 19. Jahrhunderts. Hermeneutisch erschließt er eine Fülle unbekannter literarischer und fachwissenschaftlicher Quellen, mit denen sich Freud bei der Niederschrift der frühen Krankengeschichten und der Entwicklung seiner Traumtheorie methodisch auseinandersetzte. Der Autor vergleicht die aus literaturwissenschaftlicher Sicht kaum behandelte Gattungsgeschichte der Krankengeschichte mit der Gattungstheorie der Novelle. Er benennt erstmals jene Novellen, an die Freud bei der Niederschrift der Krankengeschichten von »Elisabeth v. R.« und »Dora« dachte. Die Behandlungsgeschichte des »Kleinen Hans« fügt sich hingegen in eine Tradition, die bis in die Epoche der magnetischen Behandlung von Kindern und Jugendlichen um 1800 zurückreicht. Die Aufarbeitung der Geschichte der Traumforschung im 19. Jahrhundert fördert die Vorbilder für Freuds Traumdeutung zutage und lenkt die Aufmerksamkeit auf das von Dichtung und Wissenschaft erarbeitete umfangreiche Traumvokabular, das Freud aufgriff, um es systematisch neu auszuprägen. Die aufgezeigte Kontextabhängigkeit der hier untersuchten Werke vertieft unsere Kenntnis von Freud als klassischem Schriftsteller und topisch argumentierendem Denker.

      »Alles Wissen ist Stückwerk«