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Alexander García Düttmann

    1. Jänner 1961

    Alexander Düttmann ist ein Philosoph, der sich mit Ästhetik und Kunst sowie mit Moralphilosophie und politischer Philosophie beschäftigt. Er ist mehrfach mit Künstlern zusammengearbeitet und zeigt damit ein Engagement für interdisziplinäre kreative Erkundungen.

    Die Hoffnungslosen
    Ursula Neugebauer
    Kaputt
    Kunst. Fortschritt. Geschichte
    Visconti: Einsichten in Fleisch und Blut
    Philosophie der Übertreibung
    • Wer übertreibt, kann etwas unterstreichen, was sonst unbemerkt bleibt. Er kann das Übertriebene aber auch durch die Übertreibung zum Verschwinden bringen. Je uneingeschränkter und kompromißloser er übertreibt, desto größer mag die Anziehungskraft sein, die von seinen Übertreibungen ausgeht. Die Übertreibung wird zu einer philosophischen Frage, wo begrifflich das Verhältnis von Ausnahme und Regel geklärt werden soll, also das Verhältnis des Denkens zu einer Grenze. Läßt sich ohne Übertreibung – ohne einen uneinholbaren Überschuß oder einen unauflösbaren Rest ein Gedanke überhaupt denken? Vielleicht muß man, will man einen Gedanken verstehen, eine Übertreibung und einen Abbruch des Übertreibens in ihm ausmachen. Dieser Abbruch verneint nicht die Übertreibung, sondern bewahrt ihre aufdeckende und erschließende Kraft. Übertreibung und Tatsachen, Wahrheit, Aufklärung, Vertrauen, Normativität, Trauma, Politik, Instititution und Kunst sind die Themen dieses Buches.

      Philosophie der Übertreibung
    • Etwas soll anders werden – durch die revolutionäre Umwälzung gesellschaftlicher Zustände, durch die befreienden Kräfte einer Leidenschaft, durch die Betrachtung und Schaffung von Kunst, die der Geschichte enthoben ist, durch das Abwerfen der Last der Vergangenheit. Viscontis Filme sind Modelle für das Scheitern solcher Veränderungen, wo sie sich an Möglichkeiten ausrichten. Heißt es nicht schon bei Adorno, das Mögliche, nie aber das Wirkliche, versperre der Utopie den Platz? Wenn etwas also nicht dadurch anders wird, dass man im Wirklichen Möglichkeiten aufdeckt, wird dann etwas nicht dadurch nur anders, dass ein Wirkliches anerkannt wird, eine bereits geschehene Veränderung? Ein Kunstwerk kann ein solches Wirkliches sein. Es geht also darum, sich zu den Filmen Viscontis wie zu Einsichten in Fleisch und Blut zu verhalten. Sie sind ein Wirkliches, durch dessen Anerkennung etwas anders wird. In diesem Buch verbinden sich ästhetische, film- und handlungstheoretische Gedanken mit einer Untersuchung der Werke eines großen europäischen Regisseurs, der im November 2006 hundert Jahre alt geworden wäre. Über das Bild, das man sich von ihm zu Lebzeiten machte, hat er einmal ironisch angemerkt: »Dieser verrückte Visconti, er will wirklichen, echten Schmuck von Cartier, Wasserhähne, aus denen wirkliches, echtes Wasser fließt, wirkliches, echtes französisches Parfum in den Flakons, die auf dem Toilettentisch stehen, Leinen aus Flandern auf

      Visconti: Einsichten in Fleisch und Blut
    • Kunst. Fortschritt. Geschichte

      • 254 Seiten
      • 9 Lesestunden

      Spätestens 1970 hat die Kunst eine Schwelle erreicht, nach der alles möglich, alles erlaubt zu sein scheint. Durch diese Situation ist kunsttheoretisch insbesondere der Begriff des Fortschritts, und mit ihm: ein ganzes Geschichtsmodell, in die Krise geraten. Die erneuerte Rede vom "Ende der Kunst" zeugt davon ebenso wie die Ablösung der modernen Werkästhetik durch Theorien der ästhetischen Erfahrung. Während sich mithin in der philosophischen Ästhetik eine generelle Skepsis gegenüber der geschichtlichen Platzierung von Werken oder künstlerischen Strategien eingestellt hat, ist eben dies jedoch nach wie vor ein zentrales Anliegen der Kunstkritik. So ist die Feststellung von Neuem für sie ebenso elementar wie dessen normative Auszeichnung: Man kann eben doch nicht alles zu jeder Zeit machen. Und das hat nicht nur einen innerkünstlerischen, sondern immer auch einen gesellschaftlichen und politischen Sinn. Von daher stellt sich die Frage, auf welche Weise heute, mit Blick auf die Entgrenzungstendenzen in der Kunst der letzten vierzig Jahre, - doch oder immer noch - von künstlerischem Fortschritt gesprochen werden kann und welche Konsequenzen dies für den Begriff von Kunst hat. Die Beiträge des Bandes diskutieren diese Frage für Bildende Kunst, Film, Musik, Literatur und Theater.

      Kunst. Fortschritt. Geschichte
    • Kaputt

      Essay über Gewalt

      Kaputt
    • In seinem neuen Buch geht Alexander García Düttmann von der These aus, dass die Jugend tot ist, weil sie mit den Eltern paktiert hat, statt sich mit den Alten zu verbünden. Der Satz, dass die Jugend tot sei, bedeutet nicht, dass es im konventionellen Sinne, also im Sinne einer Unterscheidung von Altersgruppen, keine Jugendlichen mehr gebe. Er bedeutet, dass die Jugend nicht mehr von einer Idee getragen wird, nicht mehr Träger einer Idee ist. Gerade weil die Jugend tot ist, muss das Lob der Jugend angestimmt, ihre Idee wieder stark gemacht werden: eine Idee der Jugend als anarchische Kraft, die sich nicht bezähmen, nicht durch Bildung und Erziehung reglementieren und normalisieren lässt

      Lob der Jugend
    • Was ist Gegenwartskunst?

      • 127 Seiten
      • 5 Lesestunden

      Zum modernen Selbstverständnis der Kunst gehörte es, gegebene Wissensbestände und Traditionen in Frage zu stellen. Heute übt sich Kunst vielfach in konformistischer Bestätigung des neoliberalen Zeitgeistes, vor allem dort, wo sie ihre eigene Radikalität verkennt. Was ist Gegenwartskunst? ist der Versuch, das Verhältnis von Kunst und Politik für unsere Gegenwart auf den Begriff zu bringen. Alexander García Düttmann gelingt es in seinem neuen Essay nicht nur, die Gegenwartskunst in ihrer Radikalität theoretisch zu fassen, sondern auch zu zeigen, wie sie dazu dient, die politische Ideologie unserer Zeit zu verstärken: eine Ideologie, die eine wirkliche gesellschaftliche Veränderung hintertreibt. Das Buch führt so ins Zentrum der politisch- ästhetischen Debatten unserer Gegenwart.

      Was ist Gegenwartskunst?
    • Die Kunst fordert jedes Wissen heraus, weil es ihr um etwas anderes zu tun ist: nicht um ein Wissen, sondern um ein Irren der Idee, um Träume, in denen sich Sein und Schein berühren, um die Gleichzeitigkeit von Allem und Nichts, um ein Leben ohne Selbsterhaltung und Selbstbehauptung. Dieses ist ein philosophisches Buch, das sich gegen die heute in der Kunsttheorie und Kunstproduktion vorherrschenden Begriff des Wissens wendet. Es versucht, gegen das Vergessen, die Verdrängung und die Ausschließung anzugehen, denen trotz aller Lippenbekenntnisse das Denken des zwanzigsten und einundzwanzigsten Jahrhunderts preisgegeben wird, um die Philosophie in Professionalismus und Populismus aufzuteilen. Dieses Buch will eine Kritik brandmarken, die den neoliberalen Zeitgeist bestätigt, nicht erschüttert. Es will unzeitgemäß sein

      Was weiß Kunst?
    • Verwisch die Spuren

      • 168 Seiten
      • 6 Lesestunden

      Dieses Buch enthält Aufsätze zur Ausstellung und Aussetzung der Kunst: zur Kunst, die sich der Kritik und der Theorie aussetzt und mit beiden Resonanzkörper bildet, statt sich einfach von ihnen bestimmen zu lassen; zur Kunst, die zum Waisenkind wird, weil man sie in Museen ausstellt; zur Kunst, die einen Gebrauch ohne Aneignung einübt, der es dem Menschen verwehrt, einen Ort oder eine Sprache für sich zu beanspruchen; zur Kunst, die durch die Aussetzung des Bildes das Ergreifen einer umstürzlerischen Gelegenheit ermöglicht oder in der Abstraktion mündet, der sie selber entspringt; zur Kunst, die sich aufgrund ihrer wesentlichen Dummheit, ihrer Begriffsstutzigkeit oder Begriffslosigkeit, der Kultur preisgibt und ihr zugleich widersteht. Muß man nicht gegen die museale Fetischisierung der Kunst, gegen ihre Verdinglichung zur Kultur, gegen ihre ab- grenzende und einengende Bestimmung das Verwischen der Spuren betreiben, das in ihrer eigenen Praxis liegt? Die australische Künstlerin Elizabeth Presa, deren Werk einer der Texte gewidmet ist, hat mehrere Arbeiten zu diesem Buch beigetragen.

      Verwisch die Spuren