Klaus Deterding Reihenfolge der Bücher






- 2023
- 2019
"Sie haben gelogen, Madame!"
Unvergängliche Männergestalten in der europäischen Literatur
- 226 Seiten
- 8 Lesestunden
Gerechterweise läßt der Autor seinen vier Bänden über die „Frauengestalten“ in der europäischen Literatur nun noch einen Band über die Männer folgen. Das war denn doch nötig ... Dabei stellte sich zweierlei heraus: erstens, daß es aufschlußreich ist, gerade zu diesem Thema weit zurück in die Vergangenheit zu greifen, nämlich bis zum Nibelungenlied des hohen Mittelalters – aber natürlich nicht nur dorthin. Und zweitens, daß die deutschen Texte, die ursprünglichen wie die übersetzten, in der Fassung der traditionellen Rechtschreibung dem reformierten und Duden-sanktionierten, verwässerten Deutsch von heute überlegen sind, und zwar nicht nur orthographisch, sondern auch grammatisch, also sprachlich. Eine unbequeme Erkenntnis. Aber die Wahrheit hat sich noch nie darum gekümmert, ob sie denn auch bequem ist. Ein grandioser Beleg für diese ihrerseits unbequeme Wahrheit ist das Auftreten der „neuen Jeanne D’Arc“, wie der Autor sie nennt, Greta Thunberg, die uns gegenwärtig buchstäblich die Leviten liest.
- 2019
Die Musikalisierung des poetischen Alls
Streiflichter über die innere Landschaft der deutschen Sprache und Dichtung
- 2019
Nach dem dritten Band der Unvergänglichen Frauengestalten in der Literatur folgt nun der vierte und letzte des Autors. Das Adjektiv im Titel, „läßlich“, spricht von einer Sünde, die gelassen, d. h. unterlassen wird: die „erläßlich“, gewissermaßen überflüssig ist. Es gibt aber noch einen zweiten Sinn des Wortes; der ist nicht ganz so harmlos. Hiernach ist eine Sünde tatsächlich begangen worden, doch, da geringfügig, verzeihlich ... Darum geht es immer wieder einmal: Frauen begehen eine „Sünde“, eine kleine oder auch eine größere, die dennoch verzeihlich ist – die ihnen aber nicht verziehen wird von den betroffenen Männern, weil diese die Kraft, man kann auch sagen den Charakter dazu nicht haben. Oder sie beweisen das zwar, jedoch zu spät, wie etwa im Roman „Der Fall Deruga“ von Ricarda Huch. Was dann bleibt, ist die bittere Erkenntnis eines entscheidenden Fehlers, den keineswegs sie, sondern den der Mann begangen hat. Über die Bitternis legt sich im gegebenen „Fall“ – und das mag nicht nur hier so sein – im nachhinein wehmütig, aber auch lindernd, wie ein kühles Tuch, die Erinnerung an eine wunderbare Frau. Und diese, die Erinnerung, und zwar an ein wunderbares Buch, die hat nach der Lektüre gewiß auch der Leser – für immer.
- 2018
Nach dem zweiten Band der Unvergänglichen Frauengestalten der Literatur folgt nun, wie angekündigt, der dritte. Dieser beginnt noch einmal mit einem deutschen Dichter: Fontane, um sich dann ausführlich der europäischen Literatur zuzuwenden, und zwar der russischen und der französischen. Das Wort eines von ihnen, Iwan Turgenjew, durchzieht im Untergrund wie eine leise Melodie auch diesen Band: „Es ist wahr, wenn man sagt, das menschliche Herz sei voller Widersprüche.“ Es ist aber ebenso wahr, und dies ist gewissermaßen die Oberstimme zu jener Grundmelodie, daß das menschliche Herz, vor allem dasjenige der Frauen, unbeirrt und in großer Beständigkeit einem Ziel zu folgen vermag, welches ihm vorschwebt und dann in wunderbarer Weise gar ein ganzes Leben regiert. Wenn dies seinerseits mit der ersten Bestimmung einen Widerspruch ergibt, so ist der auch wieder wahr. Und das ist menschlich ...
- 2018
"Wer oder was ist schief gelaufen?"
Fehler, Jargon und falsche Grammatik im schriftlichen und mündlichen Gegenwartsdeutsch
In Fortführung des ersten Bandes „Mithilfe Ihrer Mithilfe, Herr Minister!“ formuliert der Autor in diesem Buch weiterhin seine Kritik an den Spätfolgen der Rechtschreibreform der neunziger Jahre. Er weist nach, wie sich deren verfehlter Ansatz heute in zunehmendem Maße verheerend auswirkt, und zwar nicht nur in der Orthographie, sondern darüber hinaus in der Grammatik und der deutschen Sprache insgesamt. Sodann wird hier etwas ins Licht gestellt, das so noch nie behandelt wurde, dessen Bedeutung aber kaum hoch genug eingeschätzt werden kann: der juristische Hintergrund der Rechtschreibreform. Der Autor klärt unmißverständlich, wie die damalige Verhandlung zusammen mit der Durchsetzung der sog. Reform auf dem einfachen Verwaltungswege, nämlich über die Schulen und die Ämter, ein dezidiert undemokratischer, antiliberaler Vorgang gewesen war. Damit wurde die notwendige breite Diskussion über die Grundfrage einer Nation, mit welcher Sprache sie umgehen wolle, kompromißlos ausgehebelt: ein glatter Rückfall in den deutschen Obrigkeitsstaat à la Bismarck.
- 2018
In diesem zweiten Buch seiner unvergänglichen Frauengestalten geht der Autor noch einmal in die deutsche Dichtung, bevor er sich in einem geplanten dritten der europäischen Literatur zuwendet. Dort, bei dem russischen Klassiker des Realismus, Iwan Turgenjew, findet sich auch jenes Wort, das den gegenwärtigen Band durchzieht wie eine leise, ferne Melodie: „Es ist wahr, wenn man sagt, das menschliche Herz sei voller Widersprüche.“ Und bei einem deutschen Dichter des sogenannten Poetischen Realismus, Theodor Storm, hört sich derselbe Gedanke so an: „’s ist aber ein wunderliches Ding das Menschenherz.“ Das ist wie ein Ruf über die Zeiten und Räume hinweg. Er betrifft, und dies ist das Kernthema des vorliegenden Bandes, zwar auch die Männer, insbesondere und in einem vielfältigen Sinne aber wohl die Frauen dieser Welt. Deren Gestalten – den äußeren wie vor allem den inneren – folgt der Herausgeber hier wiederum: durch die Zeiten der deutschen Literatur des 19. und 20. Jahrhunderts hindurch.
- 2018
"Sie stellen sich, als wären sie Gott"
- 141 Seiten
- 5 Lesestunden
Das Thema „Antisemitismus“ wurde Ende 2017 aus aktuellem Anlaß von höchster politischer Stelle aufgegriffen, nämlich vom deutschen Bundespräsidenten sowie vom Innenminister. Nicht zuletzt deshalb ist der vorliegende Band von kultureller und kulturpolitischer Brisanz. Er stellt gewissermaßen eine Quersumme der ausgedehnten Lektüre des Autors dar: aus Jahrzehnten sprach- und literaturwissenschaftlicher Forschung. Dabei fielen ihm, hier und da verstreut in der deutschsprachigen, darüber hinaus aber auch der europäischen Literatur, immer wieder einmal „Seitenhiebe“ auf Juden und das Jüdische auf, die in Romanen und Erzählungen eingestreut sind. Das geschieht manchmal nur nebenbei, scheinbar harmlos, mitunter aber doch gezielt und dezidiert, so daß dort ein untergründiger, latenter Antisemitismus zu konstatieren ist, der sich etwa von der Mitte des 19. Jahrhunderts an durch die europäische Literatur zieht. Es handelt sich, bildlich gesprochen, nur um einen dünnen, kaum sichtbaren Faden in dem großen Teppich, aber eben doch um einen „Faden“. Der wird hier gleichsam dingfest gemacht und zurückverfolgt. Dabei deckt der Autor nebenbei auch Positives auf: den literarischen Widerstand gegen diese üble Tendenz, den es durchaus gibt und der einmal in Verständnis und Humanität, ein anderes Mal in Ironie und Satire gipfelt.
- 2017
Das unvollendet gebliebene Werk eines Dichters fortzusetzen und zu beenden, ist sicher mutig, beinahe tollkühn - es gültig zu beenden, aber etwas anderes. Dazu ist es erforderlich, sich völlig in den Dienst des Vorgängers zu stellen: des Autors und seines Werks. Genau das ist im vorliegenden Fall mit E. T. A. Hoffmanns Erzählfragment „Der Feind“ geschehen und gelungen. Das Ergebnis ist eine kongeniale Leistung: sprachlich von hoher Konzentration - und eine regelrecht spannende Lektüre. Der Autor hat diese Neuauflage des Bandes erweitert durch zwei Ergänzungen. Die eine stammt aus seinem Fachgebiet, der Literaturwissenschaft. Die andere Ergänzung ist eine höchst attraktive: Es sind Porträt-Skizzen des Berliner Künstlers Siegfried Kühl beigegeben, die den Text an ausgesuchten Positionen schöpferisch begleiten und interpretieren - in der anderen Sparte der Kunst, die Hoffmann selber ja ebenfalls vertrat und beherrschte.
- 2017
Mithilfe Ihrer Mithilfe, Herr Minister!
- 268 Seiten
- 10 Lesestunden
Der Autor, ein Germanist (Sprach- und Literaturwissenschaftler), nimmt sich eines Themas an, das nach wie vor aktuell ist, ja fast so aktuell wie nie, das aber aus unterschiedlichen Gründen öffentlich vernachlässigt und beinahe totgeschwiegen wird: der Zustand der deutschen Sprache der Gegenwart. Dieser Zustand ist nicht nur nicht gut, er ist alarmierend. Der Autor weist das nach zum einen anhand einer präzisen Untersuchung der gültigen Rechtschreibung, wobei der Duden ausgesprochen schlecht abschneidet – zum andern mit dem bedenklichen Einfluß dessen, was er unverblümt die „Anglomanie“ nennt, die besonders im Deutschen grassiert. Gleichzeitig begnügt er sich nicht mit der Kritik, sondern macht einen eigenen, fachlich fundierten Vorschlag zu einer Neuordnung der deutschen Rechtschreibung, die Traditionelles einbezieht, das besser war als mancher gegenwärtige Unsinn.