Literarische Reisebegleiter Brügge und Gent, die Schöne und die Stolze, die ewig rivalisierenden Schwesternstädte. Viele Besucher kamen im Laufe der Jahrhunderte: Kunstsinnige, Sammler, Pilger und Händler, Gourmets und Schokoholiker, Schriftsteller, Maler und Musiker und in den schwierigen Zeiten die Exilanten und Emigranten, auch solche, die vor Borniertheit und vor ihren Gläubigern flohen. Einen Van Eyck vor Augen, ein feines Fischgericht im Magen und einen Schluck Klosterbier auf der Zunge, das Meeresrauschen im einen Ohr und ein von Glocken gespieltes Menuett im anderen, stimmen sie alle mit ihren eigenen Worten und auf ihre Weise dem zu, was der burgundische Geschichtsschreiber Philippe de Commynes einst über Flandern notierte: „Mich dünkt, daß dieses Land, mehr als alle anderen Länder auf Erden, es verdient, das gelobte Land genannt zu werden.“ Autorenporträt: Brigitte Doppagne, geboren 1961 in Köln, studierte Germanistik, Ethnologie und Anglistik. Dem Studium schlossen sich längere Aufenthalte in Mexiko, England und Frankreich an. Heute lebt sie als freie Schriftstellerin in ihrer Geburtsstadt. Bei Schöffling & Co. erschien 1998 ihr Roman 'Der Nachtgast'.
Brigitte Doppagne Bücher





Ein Mann dringt nachts in das Haus einer jungen Frau ein und erzählt ihr, als sie ihn entdeckt, sein Leben, ähnlich wie Scheherezade in den Märchen aus Tausendundeiner Nacht.
Clara
- 119 Seiten
- 5 Lesestunden
Ein Sommerabend 1900 in Worpswede. Die Bildhauerin Clara Westhoff ist zusammen mit ihren Malerfreunden Paula Becker und Otto Modersohn bei Heinrich Vogeler in seinen gastfreundlichen „Barkenhoff“ eingeladen. Neben dem Kamin sitzt an diesem Abend ein Fremder: Rainer Maria Rilke, der, aus Rußland kommend, auf der Durchreise ist. Mit wenigen Strichen, aber präzise und genau schildert die Autorin die ersten Stunden der Begegnung von Clara Westhoff und Rainer Maria Rilke und fängt dabei die Aufbruchstimmung in der Worspweder Künstlergemeinschaft ein: die Beziehungen der Freunde untereinander, ihr Suchen nach einem eigenständigen Weg, bei dem Kunst und Leben vereint sind, und nicht zuletzt die Faszination, die die Worpsweder Landschaft in ihrer Ruhe und Schönheit auf alle ausübt. Mit „Clara“ ist Brigitte Doppagne ein Debüt gelungen, das besonders durch seine einfühlsame poetische Sprache besticht.