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Bookbot

Gabriele Goettle

    31. Mai 1946
    Deutsche Sitten
    Deutsche Spuren
    Die Ärmsten!
    Experten
    Der Augenblick
    Deutsche Spuren. Erkenntnisse aus Ost und West.
    • Der Augenblick

      • 395 Seiten
      • 14 Lesestunden
      5,0(2)Abgeben

      »Der Augenblick« bietet Einblicke in den Alltag von sechsundzwanzig Frauen, darunter eine Buchhändlerin, eine Kulturwissenschaftlerin, eine Arbeitslose, eine Kioskfrau und eine Bienenforscherin. Gabriele Goettle beleuchtet, wie Frauen sich in verschiedenen gesellschaftlichen Bereichen behaupten, und interessiert sich für ihr Wissen, ihre Lebenserfahrung und ihre Besonderheiten. Wenn die Medizinhistorikerin Ortrun Riha von der Pest erzählt, wird deutlich, dass keine moderne Gesellschaft auf die plötzliche Transformation einer gesunden Bevölkerung in eine hochinfektiöse und todkranke vorbereitet ist. Die Kulturhistorikerin Anna Bergmann thematisiert die veränderte Definition des Todes seit der ersten Herztransplantation 1967, was die aktuelle Debatte um Organspende in einem neuen Licht erscheinen lässt. Goettles Reportagen bewegen sich vom Allgemeinen zum Besonderen und vom Beruflichen zum Privaten, wobei ihr Stil sowohl schnörkellos als auch empathisch ist. Sie nimmt die Subjektivität ihrer Gesprächspartnerinnen ernst, wodurch die vielfältigen Welterfahrungen von Frauen und ihre unterschiedlichen Lebensrealitäten eindrucksvoll zur Geltung kommen – oft mehr als in vielen anerkannten Gender-Debatten. Diese Reisen in unbekannte Alltagswelten sind von großem Reiz.

      Der Augenblick
    • Gabriele Goettle hat über dreißig Experten aus verschiedenen Bereichen interviewt und gibt Einblicke in deren einzigartiges Leben und Arbeit. Sie zeigt, wie unterschiedlich und doch unentbehrlich diese Fachleute sind, vom Plasmaphysiker bis zur Kanalarbeiterin, und beleuchtet das geheime Wissen, das sie bewahren.

      Experten
    • Gabriele Goettles literarisch ambitionierte Sozialreportagen entlarven auf unspektakuläre, dabei oft atemberaubende Weise eine ganze Reihe deutscher Unsitten. Es stellt sich heraus, daß das Gewöhnliche oft genug auch das Monströse ist. Weil sie nicht kommentiert, gelingen ihr definitive Aussagen über den Mief deutschen Wesens und die Kälte modernen Lebens. Die Nachlaßinventarliste eines verstorbenen Lehrers reicht aus, um deutsche Spießergesinnung ganz im Sinne Tucholskys sozusagen flächendeckend auszubreiten. Am Standardtod im Altenheim erfährt der Leser den wahren Verkehrswert der vielbeschworenen Individualität. Es ist die Wahl der Perspektive und die scheinbare Abwesenheit von Kunst, was die Texte von Gabriele Goettle so außergewöhnlich und so kunstvoll macht.

      Deutsche Sitten
    • Wir alle sind – auf Gedeih und Verderb – auf unser Gesundheits- und Sozialsystem angewiesen. Aber wer weiß schon genau, wie die Systeme funktionieren? Wie sie sich verändert haben? Wer begreift noch den Sinn und die Auswirkungen staatlicher Verordnungen, der »Reformen« der letzten Jahre? Ein Nachmittag bei Lobbycontrol in Berlin, ein Besuch bei dem Rentenexperten Otto Teufel, zu Gast bei einer renitenten Putzfrau – das öffnet den Blick für Zusammenhänge. Gabriele Goettle gelingt es, in ihren Reportagen sowohl die Haupt- wie auch die Nebenwirkungen der neoliberalen Sozial- und Wirtschaftspolitik kenntlich zu machen, die immer massiver in die Lebensumstände der Bürger eingreift. Wie massiv, begreift man mit diesem Buch. Intelligent, empathisch und mit gnadenloser Hellsicht leuchten Goettles Gespräche unsere Gegenwart und Zukunft aus. »So kann’s einfach nicht weitergehen!«, sagt Susanne Neumann, Putzfrau aus Gelsenkirchen. Und wer dieses aufregende Buch gelesen hat, wird ihr aus vollem Herzen zustimmen.

      Haupt- und Nebenwirkungen
    • Wer ist Dorothea Ridder?

      • 143 Seiten
      • 6 Lesestunden

      Dorothea Ridder ist Mitbegründerin der Kommune 1. Wenngleich nicht so bekannt wie Teufel, Kunzelmann oder Langhans, ist ihr Lebenslauf nicht weniger spannend, aufregend, sperrig. Sie machte am frisch gegründeten antiautoritären Kinderladen als 'Spielfrau' mit und arbeitete als Animierdame in Nachtbars, um sich das Studium zu finanzieren. Für sie ist damals die Revolution nie Selbstzweck, sie benutzt sie nicht zur Reklame in eigener Sache, sondern hält am sozialen Projekt fest, das einmal der Ausgangspunkt für das Aufbegehren gegen die deutsche Nachkriegsgesellschaft war. Sie studiert 1969 Humanmedizin und organisiert später eine Wohnung für eine RAF-Fälscherwerkstatt. Dafür sitzt sie ein Jahr in Isolationshaft. Anfang der Achtziger eröffnet sie eine Gemeinschaftspraxis und läßt sich als Ärztin in Berlin nieder. Sie korrespondiert mit dem RAF-Gefangenen Manfred Grashof und heiratet ihn im März 1984. Im Juni 1997 erleidet sie einen schweren Schlaganfall, sie muß ihre Praxis auflösen, lebt seither im Ruhestand und versucht langsam, sich an ihre verschüttete Erinnerung heranzutasten.

      Wer ist Dorothea Ridder?