Die Wirtschaft schwächelt, im Vergleich zu den europäischen Nachbarn schneidet Deutschland auf ganzer Linie schlecht ab. Der Ruf nach Strukturreformen ist überlaut, der 'Reformstau' wird von allen Seiten beklagt, Reformpläne von links bis rechts stehen auf dem tagespolitischen Tapet. Doch wo liegen die Probleme, welche Reformen können etwas bewegen und: wie lassen sie sich durchsetzen? Die Autoren Bizer und Sesselmeier verstehen Deutschland als ein 'Reformprojekt' und nehmen strukturelle Probleme und Ansatzpunkte für Reformen in fünf zentralen Politikfeldern unter die Lupe: Arbeitsmarkt, Bildung, Familie, Soziales und Steuern. Dabei berücksichtigen sie Wechselwirkungen und Abhängigkeiten und suchen Vergleichspunkte auch mit Blick über den deutschen Tellerrand. Weil Reformen nicht nur in konkreten Vorhaben dingfest gemacht, sondern auch durchgesetzt werden müssen, beschäftigt sich ein eigenes Kapitel mit der Frage der Reformblockaden und wie sie beseitigt werden können. Last but not least entwerfen die Autoren einen Reformfahrplan für Deutschland.
Kilian Bizer Bücher






Volkswirtschaftliche Nutzen und Kosten des Handwerkskammersystems.
- 217 Seiten
- 8 Lesestunden
Die Studie untersucht die volkswirtschaftlichen Nutzen und Kosten des Handwerkskammersystems in Deutschland. Die Untersuchung berechnet, ob sich ein positiver oder negativer Nutzensaldo ergibt. Dabei ist es wichtig, die wesentlichen Leistungen der Handwerkskammern zu identifizieren und sie quantitativ zu bemessen. Auf der Basis dieser Leistungsdaten entwickelt die Studie mit Hilfe verschiedener Methoden eine Abschätzung des einhergehenden Nutzens. Diese Nutzen werden den Kosten in den jeweiligen Bereichen gegenübergestellt und saldiert. Zu den betrachteten Leistungsbereichen zählen Bildung, Gewerbeförderung, juristische Auskünfte und Schlichtungsstellen sowie das Ausmaß des Ehrenamtes. Die Datengrundlagen bilden das Sozioökonomische Panel, eine detaillierte Erhebung von Leistungsdaten und Kosten in acht Untersuchungskammern sowie eine zusätzliche Erhebung in 54 Handwerkskammern. Im Ergebnis entsteht eine saldierte Abschätzung von Kosten und Nutzen für diese Leistungsbereiche. So ergibt die vorsichtige Schätzung im Bildungsbereich einen positiven Saldo von 477 Mio. Euro pro Jahr für die Handwerkskammern. Im Bereich der Beratungsdienstleistungen wird der Nettonutzen der Handwerkskammersysteme auf knapp 17 Mio. Euro pro Jahr bemessen. Die vorsichtige Schätzung des Saldos im Bereich der Rechtsauskünfte ergibt 7 Mio. Euro, im Bereich der Schlichtungsstellen 2,2 Mio. Euro. Über die betrachteten Leistungsbereiche hinweg ergibt sich damit ein positiver Nutzensaldo von 502 Mio. Euro für die Handwerkskammern in der jeweils vorsichtigsten Schätzung. Legt man die etwas weniger vorsichtigen Berechnungen zugrunde, so steigt der Nutzensaldo auf rund 966 Mio. Euro an. Inhaltsverzeichnis Inhaltsübersicht: A. Einleitung: Problemstellung - Zielsetzung - Aufbau der Studie - B. Theoretische Zugänge zur Handwerkskammer: Verbandsbegriff, Verbandstypologie und Kammern - Theorieansätze - Empirische Befunde zu den Kosten und Nutzen von Kammersystemen - C. Die Methodik der Studie: Kosten-Nutzen-Betrachtung - Vorgehensweise - Abgrenzung der Tätigkeit der einzelnen Handwerkskammern - D. Nutzen und Kosten der einzelnen Funktionen des Handwerkskammersystems: Bildung - Gewerbeförderung - Sonstige Funktionen - E. Ehrenamtliche Tätigkeit im Handwerkskammersystem: Wesen und Bedeutung des Ehrenamtes - Vorgehensweise - Bereiche des Ehrenamtes innerhalb des Handwerkskammersystems - Bewertung der ehrenamtlichen Tätigkeit - Entschädigung des Ehrenamtes - Der Nettonutzen der ehrenamtlichen Tätigkeit - F. Vergleichende Betrachtung der Kosten und Nutzen - G. Ergebnis - Zusammenfassung - Anhang - Literaturverzeichnis
Naturschutzförderung und Regionalentwicklung
- 132 Seiten
- 5 Lesestunden
Responsive Regulierung
Beiträge zur interdisziplinären Institutionenanalyse und Gesetzesfolgenabschätzung
Die häufig gestellte Forderung nach einem schlanken, aber dennoch effektiven Staat klingt paradox. Trotzdem ist dies der Kern einer Debatte, die von vielen Verbänden, aber auch in Kreisen der Ökonomie, des Rechts und der Politikwissenschaft seit einigen Jahren geführt wird. Der vorliegende Band beschreibt einen Ausweg aus diesem Dilemma: Die 'responsive Regulierung'. Danach agiert der Staat nicht mehr strikt imperativ, sondern antwortet auf die Interessenlage des Regelungsadressaten und auf die Anreizkonstellation, die sein Verhalten bestimmt. Vor diesem Hintergrund sind hier nun verschiedene Ansätze der Gesetzesfolgenforschung aus Ökonomie und Rechtswissenschaft, aber auch Politikwissenschaft und Philosophie versammelt und es wird nach den Bedingungen, unter denen eine disziplinenübergreifende Verständigung zwischen den beteiligten Wissenschaften gelingen kann, gefragt.