Kunst - Macht - Gewalt
Der ästhetische Ort der Aggressivität





Der ästhetische Ort der Aggressivität
Als klassisch gewordene Epoche steht die Literarische Moderne heute im Blickpunkt kulturkritischer Debatten und wissenschaftlicher Forschung. In 30 Beiträgen leuchtet der Band die Topographie der Literarischen Moderne aus: von zentralen Autoren, ästhetischen Schlüsselthemen bis hin zu dem Problem der Liaison der Literatur mit totalitären Systemen. Das historische Spektrum umgreift die Voraussetzung im 19. Jahrhundert ebenso wie ihre postmoderne Nachgeschichte. Ausgehend von der deutschsprachigen Literatur, eröffnet der Band eine komparatistische Sicht auf einzelne Nationalliteraturen Europas und bietet Ausblicke auf die Literaturen Nord- und Südamerikas.
Alle vier Kapitel des Buchs bleiben bei einem Thema, aus dem die Literatur die Energie ihrer Reize und Beunruhigungen zieht. Ist sie gut und attraktiv, dann hat sie die »Ordnungen« der Vernunft auch schon hinter sich gelassen, ohne deshalb das Denken verlernt zu haben. Schon die Theoretiker und Philosophen des 18. und frühen 19. Jahrhunderts geben darüber Auskunft. Die ästhetische Diskussion, die damals andauernd geführt wurde, zeichnet den Sonderweg und den Wert der Künste argumentativ nach. Konkreter, unmittelbarer zeigt sich beides freilich in den rein literarischen Texten Goethes oder Schillers, Friedrich Schlegels oder Kleists und anderer, über die Grimminger schreibt.