Betr. u.a. die Affäre zwischen Eschers Tochter Lydia Welti-Escher und Karl Stauffer-Bern (S. 474-480).
Joseph Jung Bücher






Von der Schweizerischen Kreditanstalt zur Credit Suisse Group
eine Bankengeschichte
Einigkeit, Freiheit, Menschlichkeit
Guillaume Henri Dufour als General, Ingenieur, Kartograf und Politiker
- 416 Seiten
- 15 Lesestunden
Als Hans Künzi 1970 in den Zürcher Regierungsrat gewählt wurde, hatte er bereits eine glänzende Karriere als jüngster Professor an der Universität Zürich und auch an der ETH hinter sich. In seinem Spezialgebiet Operations Research initiierte er an der Universität Zürich das Rechenzentrum und propagierte die elektronische Datenverarbeitung. Während seinen 21 Jahren als Volkswirtschaftsdirektor, Regierungspräsident und Nationalrat wurde er zum «Vater» der Zürcher S-Bahn und es gelang ihm, das Verkehrsproblem im Kanton Zürich auf pionierhafte Weise zu lösen. Joseph Jung schildert in seinem Buch erstmals die Rolle, die Künzi bei der Evaluation eines Kampfflugzeugs für die Schweizer Luftwaffe in den 1960er-Jahren spielte. Auch die Beschaffung der Chagall-Fenster am Zürcher Fraumünster wird thematisiert.
Lydia Welti-Escher (1858-1891)
Biographie
Sind Pioniere reformiert oder katholisch? Sind sie Akademiker, und wo haben sie studiert? Welche Pioniere stammen aus dem Ausland, und welche haben über die Schweizer Grenzen hinaus expandiert? In welchen Branchen sind sie tätig? Welches politische Umfeld begünstigt Pionierleistungen? Lässt sich ein Muster erkennen? Diese und andere Fragen führen zu verblüffenden Erkenntnissen. Porträtiert werden mit ihren Unternehmen u. a. Charles Brown und Walter Boveri, Fritz Hoffmann-La Roche und Edouard Sandoz, Else Züblin-Spiller, Alfred Escher, Louis Chevrolet, Philippe Suchard, David Sprüngli, Louis Favre und Guillaume-Henri Dufour. Dabei kommen Brüche und Kontinuitäten zutage, die bisher so nicht bekannt waren. Mit Beiträgen von Bruno Bohlhalter, Hans Bollmann, David Bosshart, Clemens Fässler, Peter Gomez, Joseph Jung, Thomas Knecht, Björn Koch, Ruth Metzler-Arnold, Hans-Ulrich Müller, Andrea Pfeifer, Gerhard Schwarz, Cornelio Sommaruga, Peter Spuhler, Nino Thommen, Thomas Wipf, Heidi Wunderli- Allenspach.
Dieses Buch über die wohl wichtigste Persönlichkeit der jüngeren Schweizer Wirtschaftsgeschichte ist Unternehmer- und Unternehmensbiografie zugleich - Rainer E. Gut und die Credit Suisse sind unentwirrbar miteinander verknüpft. Joseph Jung zeichnet sich durch scharfsichtige Analysen aus und mischt kompakte Zusammenfassungen mit detailreichen und spannenden Beschreibungen. Damit fordert er dem Leser einiges ab: Wer von der Informationsflut nicht überschwemmt werden will, braucht Konzentrationsfähigkeit in hohem Maß. Bei den zahlreichen Einschüben quer zur Chronologie wünscht man sich manchmal Vor- und Rückspultasten wie an einem Kassettenrekorder. Und gelegentlich spürt man die wohl unvermeidliche Schwäche einer autorisierten Biografie - Fehler oder schwierige Charakterzüge scheint der Ausnahmebanker, wie er hier gezeichnet wird, keine zu haben. Faszinierend ist seine Geschichte allemal: getAbstract empfiehlt das spannende Historienstück jedem Banker und darüber hinaus allen Schweizern, welche die Wirtschaftsgeschichte ihres Landes verstehen wollen
Florenz/Rom 1889/90: Lydia Welti-Escher beschliesst, ihren Mann Friedrich Emil Welti zu verlassen und Karl Stauffer zu heiraten. Damit beginnt die tragische Liebesgeschichte, die zum Kriminalfall wird und im grössten Politskandal der Schweiz des 19. Jahrhunderts endet. Lydia Welti-Escher ist die millionenschwere Tochter von Alfred Escher, Friedrich Emil Welti der Sohn von Bundesrat Emil Welti, Karl Stauffer ein hoch gelobter junger Schweizer Künstler. Die Liebesentscheidung hat Folgen. Der Schweizer Gesandte in Rom, Simon Bavier, leistet für die Weltis Häscherdienste: Die italienische Polizei verhaftet Stauffer, er wird der Vergewaltigung an der angeblich geisteskranken Lydia Welti-Escher angeklagt. Diese wird ins Irrenhaus von Rom eingeliefert. Ein psychiatrisches Gutachten über sie wird erstellt. Erstmals wird dieses vollständig und in deutscher Sprache abgedruckt und kritisch kommentiert. Herausgeber und Mitautoren präsentieren ein neues Bild einer der emanzipiertesten Schweizerinnen ihrer Zeit. 1890 gründete Lydia Welti-Escher die Gottfried Keller-Stiftung, eine der bedeutendsten Stiftungen zum Erhalt bildender Kunst, deren Vermögen vom Bundesrat verspekuliert und manipuliert wurde.
Der Bockenkrieg - bisweilen als Aufstand von bloss regionaler Bedeutung missversatnden, ja als „Revolutiönchen“ lächerlich gemacht. Ein heute weitgehend in Vergessenheit geratenes Kapitel Schweizer Geschichte wird auf diese Weise neu aufgelegt.