Das Forschungsfeld der Gefühle, interdisziplinär angelegt wie die Gender Studies, hat in den letzten Jahren beträchtliche Dynamik entfaltet. Dieser Band reagiert darauf. Sein Ziel ist nicht, einem spezifischen Zugang zum Themenfeld Raum zu geben, sondern eher, die Vielgestaltigkeit des Feldes exemplarisch abzubilden. Der Band versammelt historische, politikwissenschaftliche und kulturwissenschaftliche Zugänge und fokussiert aus queer-feministischen, intersektionalen, postkolonialen und Crip-Perspektiven auf die Relevanz von Gefühlen im Feld des Politischen in Bezug auf die europäische Moderne.
Maria Mesner Bücher






Der Band betritt historiographisches Neuland, indem er die Haltung der politischen Parteien der Habsburger Monarchie ins Zentrum der Betrachtung stellt. Die Widersprüche, in denen sich die Parteien vor und bei Kriegsausbruch befanden, und wie sie ihre Haltungen und Strategien im Verlauf des Krieges änderten, werden in den einzelnen Beiträgen auf einer breiten Grundlage von historischen Quellen dargestellt. Eingebettet werden diese Betrachtungen in Schilderungen der zeitgenössischen Zivilgesellschaft und kulturhistorische Analysen. Mit Beiträgen von Maureen Healy, Johannes Schönner, Lutz Musner, Gernot Stimmer, András Gerö, Maddalena Guiotto, Regina Wonisch, Maria Mesner, Michaela Sohn-Kronthaler, Erwin A. Schmidl, Wolfgang Maderthaner, Lorenz Mikoletzky und Manfried Rauchensteiner.
Dieser Band erschließt in Distanz zu, aber nicht unabhängig von tagespolitischen Debatten neue Perspektiven, Strategien und Handlungsmöglichkeiten zum Thema Asyl. Totalitäre Regimes, bewaffnete Konflikte, Diskriminierung, Verfolgung, Naturkatastrophen oder drückende Armut zwingen Menschen immer wieder, den bisherigen Lebensort zu verlassen in der Hoffnung auf offene Grenzen und Möglichkeiten, in einem anderen Land, einer anderen Gesellschaft ihr Leben führen zu können. Diese Menschen treffen, zu Flüchtlingen geworden, auf eine Vielzahl von Reaktionen: von Unterstützung und freundlichem Empfang bis zu Ausschluss, In/Toleranz, Disziplinierung, Nicht-Beachtung etc. Asylfragen lösen in unserer Gesellschaft hitzige öffentliche Debatten aus. Der Band thematisiert den Umgang verschiedener Gesellschaften mit Flüchtlingen in ihrem Land bis in die unmittelbare Gegenwart. Er spannt den Bogen von ersten Versuchen einer geordneten Aufnahme von Flüchtlingsmassen im 19. Jahrhundert bis zur Situation in Südafrika, Italien und der Tschechischen Republik am Anfang des 21. Mit dem Band möchte das Kreisky-Archiv einerseits dem Andenken ihres Namengebers und Gründers gerecht werden, andererseits gesellschaftlich relevanter gegenwartsnaher Geschichtsforschung ein Forum bieten.
Wenn vom Kinderkriegen und Kinderhaben die Rede ist, zeigt sich oft ein Dilemma zwischen öffentlichem Anspruch einerseits und individuellem Wunsch nach Glück und Lebenssinn andererseits. Im Spannungsverhältnis zwischen staatlichen Steuerungsversuchen und Lebensentwürfen von Einzelnen entfaltet die Autorin ein widersprüchliches Bild der Geschichte menschlicher Reproduktion im 20. Jahrhundert, das zwischen subjektiver Selbstermächtigung und kollektiven Machtphantasien oszilliert. An Hand zweier auf den ersten Blick sehr unterschiedlicher Fallbeispiele — den USA und Österreich — werden unterschiedliche Aspekte der Geschichte der Fortpflanzung diskutiert: die Sexualreform der 1920er und 1930er Jahre, Fragen der Vereinbarkeit von Kinderbetreuung und Berufsarbeit von Frauen, die Angst vor der Bevölkerungsexplosion und die Globalisierung der Bevölkerungspolitik, die teils heftig tobenden Konflikte um den Schwangerschaftsabbruch. Das so entstehende Mosaik erlaubt Blicke auf eine über die Fallbeispiele hinaus reichende Geschichte der Fortpflanzung in der jüngeren Moderne und ihre Ambivalenzen.
eLearning beginnen
Die Pilotphase der Universität Wien
Der Band versammelt Beiträge, die den Einstieg der Universität Wien ins eLearning beschreiben. Hochschullehrende, Bildungstechnologinnen, eTutorinnen und eTutoren schildern aus jeweils ihrer Sicht, wie eine der größten Universitäten im deutschsprachigen Raum in einer Pilotphase zentrale eLearning-Strategien entwickelte und implementierte. In der ersten Stufe des Strategieprojektes Neue Medien in der Lehre wurde im Studienjahr 2003/04 als Testlernplattform die Open-Source-Software ILIAS eingesetzt. Im Lauf von zwei Semestern wurden sowohl der technische Einsatz und die notwendigen Wartungs- und Unterstützungsmaßnahmen geprobt als auch der sonstige, vor allem der didaktische Support ausdifferenziert. Die Autorinnen und Autoren analysieren ihre Erfolge und Probleme, ein abschließender didaktischer Überblick fasst die Ergebnisse der Pilotphase zusammen.
Enteignung und Rückgabe
- 172 Seiten
- 7 Lesestunden
Diese Fragen thematisiert der vorliegende Band! Zunächst werden bisher unbekannte Details der Auflösung der sozialdemokratischen Organisationen und ihrer Enteignung nach dem Bürgerkrieg des Februar 1934 rekonstruiert. Eingebettet in die Geschichte der österreichischen Rückgabe- und Restitutionsgesetzgebung fügen die AutorInnen dann die fragmentarischen historischen Spuren zu einem geschlossenen Bild des Rückgabeprozesses zusammen. Dieses erweist sich von Interesse nicht nur für das eigentliche Thema, sondern darüber hinaus für die Rekonstruktion der Entstehung der Zweiten Republik und der Grundlagen ihrer politischen Kultur, die die Gesellschaft bis in die Gegenwart prägen. Die Studie entstand im Auftrag des Renner-Instituts und wurde von einem Team von ZeithistorikerInnen vom Institut für Zeitgeschichte der Universität Wien verfasst. Maria Mesner lehrt als Dozentin u. a. am Institut für Zeitgeschichte der Universität Wien und ist Leiterin der Stiftung Bruno-Kreisky-Archiv. Margit Reiter, Dozentin für Zeitgeschichte an der Universität Wien. Theodor Venus, seit 1983 Universitätslektor für Medien- und Kommunikationsgeschichte an den Universitäten Wien und Salzburg. Ab 1991 wissenschaftlicher Mitarbeiter der Stiftung Bruno Kreisky Archiv. 1999-2002 Mitarbeiter der österreichischen Historikerkommission und 2000-2006 Mitglied der Unabhängigen Historikerkommission der Bank Austria Creditanstalt.
Im vorliegenden Band werden Länder auf drei Kontinenten – Finnland, Mosambik, Österreich, Portugal und die USA – einander gegenüber gestellt. Dabei fragen die Autorinnen anhand der Politikfelder politische Repräsentation, Reproduktion und Erwerbsarbeit danach, welche Bedeutung „Geschlecht“ – sowohl als soziale Zugehörigkeit als auch als Diskriminierungskategorie – in den verschiedenen Gesellschaften hat. Zwar bestätigt sich, dass „Geschlecht“ in allen untersuchten Gesellschaften eine zentrale Funktion in der sozialen Differenzierung und Hierarchisierung hat, aber Bedeutung und Wirkungen von Geschlecht in den verschiedenen Ländern, in den differenten gesellschaftlichen Gruppen und geographischen Regionen, die sie umfassen, erweisen sich durchaus als unterschiedlich. Während beispielsweise in Finnland die Unterscheidung zwischen Männern und Frauen der zentrale Platzanweiser in der Gesellschaft ist, hat in den USA das Gewicht der ethnischen und sozialen Zugehörigkeit besondere Bedeutung. In Portugal wiederum ist es die Teilhabe an bestimmten sozialen Milieus, die vielleicht wesentlicher ist für die Bestimmung der Handlungsspielräume eines Menschen als seine Geschlechtszugehörigkeit. Trotz aller Unterschiede wird aber eines deutlich: Die gesellschaftliche Definition des Verhältnisses von Erwerbs- und Betreuungsarbeit ist zentral für die Verfasstheit der Geschlechterverhältnisse.