Christoph Dittrich Bücher






Weder Herr noch Knecht
- 256 Seiten
- 9 Lesestunden
In den 'Modi' oder Existenzweisen verbinden sich bei Spinoza ontologische und praktische Fragen. Deleuze widmete sich besonders in einer Vorlesungsreihe an der Universität Vincennes den Herren und Knechten als jenen Existenzweisen, die Macht begehren und in dieser ihr Lustprinzip finden. Ihr Wunsch ist die Vergiftung oder Krankheit des Menschen, denn Herr wie Knecht ziehen ihre Freude aus dem Negativen. Da die Macht bei Spinoza den niedrigsten Grad des Vermögens darstellt, kann Deleuze sagen, die scheinbar Mächtigen sind in Wahrheit unvermögend.
In der vorliegenden Arbeit wird die katholische Polemik gegen die Täufer in der ersten Hälfte des 16. Jahrhunderts zum ersten Mal ausführlich untersucht und dargestellt. Es werden vor allem die Anti-Täufer-Schriften der drei wichtigsten katholischen Kontroverstheologen jener Zeit - Cochläus, Eck und Fabri - analysiert und kritisch gewürdigt. Dabei wird die wesentliche Zielsetzung der Streitschriften deutlich: Ein geistiges Bollwerk gegen alle «ketzerischen» Lehren zu bilden, besonders die Reformatoren Luther und Zwingli und deren Anhängerschaft in Mißkredit zu bringen sowie die blutige Unterdrückung der Täufer zu rechtfertigen.