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Bookbot

Daniel Fulda

    Romanhaftes Erzählen von Geschichte
    Freiheit und Zwang
    Theatrum naturae et artium - Leibniz und die Schauplätze der Aufklärung
    Merkur und Minerva
    Seit wann und warum gibt es \"deutsche Klassiker\"?
    Revolution trifft Aufklärungsforschung
    • Revolution trifft Aufklärungsforschung

      1989/90 DDR-Erbe und die Gründung des hallischen Aufklärungszentrums

      Die Aufklärungsbewegung des 18. Jahrhunderts wurde im Osten auch als erster Schritt zum Sozialismus interpretiert. Als sich 1989 eine Revolution im Sozialismus ereignete, war die DDR-Aufklärungsforschung aber keineswegs vorne mit dabei. Trotzdem darf man die Gründung eines Forschungszentrums zur Aufklärung, die an der Universität Halle bereits vor 1989 betrieben wurde, ein Avantgarde-Unternehmen nennen

      Revolution trifft Aufklärungsforschung
    • Die Kanonisierung "deutscher Klassiker" wird in der Germanistik dem Nationalismus des 19. Jahrhunderts zugeschrieben. Tatsächlich jedoch erfolgte sie nicht erst retrospektiv, sondern bereits im späten 18. Jahrhundert aufgrund einer jahrzehntelangen Erwartung, dass die Deutschen ebenso ihre anerkannten Spitzenwerke und -autoren haben würden wie andere Nationen der Antike und Neuzeit.0Daniel Fuldas Untersuchung unternimmt eine methodische Kritik des in der Forschung dominanten Rezeptionsparadigmas und rekonstruiert die Erwartung "claßischer Schriftsteller" im Zeitalter der Aufklärung. In den Beiträgen Herders, Wielands und Schillers bildete sich dort ein neuer, historisierter Klassikerbegriff mit Distanzierung von einer höfischen oder gelehrten Publikumsorientierung heraus. In Weimar formulierten Autoren wie Goethe oder Verleger wie Bertuch zudem ein Klassikerkonzept, das sich auf die Geschäftsinteressen im expandierenden Buchmarkt und die Konsuminteressen der Leser stützte. Wie Fulda zeigt, hingen ökonomische, herstellungstechnische und ästhetische Wertbildung bei der zugleich diskursiven und buchhändlerischen Klassikerproduktion um 1800 eng zusammen

      Seit wann und warum gibt es \"deutsche Klassiker\"?
    • Merkur und Minerva

      Der Hallesche Verlag Gebauer im Europa der Aufklärung

      Die Hallesche Druckerei, Verlags- und Buchhandelsfirma Gebauer-Schwetschke gehört zu den renommiertesten deutschen Verlagen des 18. Jahrhunderts. Besonderen buch- und wissenschaftshistorischen Wert hat der Verlagsnachlass, der im Stadtarchiv Halle geschlossen überliefert ist und damit einen Glücksfall für die Forschung darstellt. Im Rahmen eines von der Deutschen Forschungsgemeinschaft geförderten Projekts wurden diese Materialien nun erschlossen und digitalisiert. Die Beiträge des vorliegenden Bandes untersuchen unter anderem die Zeitschriften und historischen Publikationen des Verlags, analysieren Autor-Verleger-Korrespondenzen und die starke Rolle von Übersetzungen im Verlagsprogramm und nehmen die transnationalen Beziehungen des Unternehmens – etwa in die romanischen Länder, den südlichen Ostseeraum und die Habsburgermonarchie – in den Blick. Hinzu kommen Überlegungen zur transnationalen Verlagsgeschichtsschreibung, zur Stadt Halle als Medienstandort der Aufklärung sowie zur Bedeutung von Firmenarchiven für die Verlagsgeschichtsschreibung des 18. Jahrhunderts. Den Abschluss bildet die 1664 Bände umfassende Bibliographie der Verlagsproduktion zwischen 1734 und 1817.

      Merkur und Minerva
    • Gottfried Wilhelm Leibniz gilt als der letzte Universalgelehrte. Seine Leistungen beschränken sich nicht auf den Bereich der Entwicklung der Mathematik nach Descartes, etwa der Differential- und Integralrechnung im Wettbewerb mit Isaak Newton, und dann auch der physikalischen Naturwissenschaften, sondern umfassen auch Technik, Sprachwissenschaft und Funktionstheorie, Geographie und Geologie, Bibliothekswissenschaft, Theologie und (Kirchen-)Politik. Besonders hervorzuheben sind die Wirkungen in der Ideengeschichte und Literatur des 18. Jahrhunderts, nicht zuletzt vermittelt durch den Leipziger Professor Johann Christoph Gottsched. Die hier unter dem Titel Theatrum naturae et artium versammelten Texte – einer von der Sächsischen Akademie der Wissenschaften zu Leipzig in Kooperation mit Stadt und Universität Leipzig, dem MPI Mathematik in den Naturwissenschaften und der Deutschen Gesellschaft für die Erforschung des 18. Jahrhunderts (DGEJ) veranstalteten Tagung zu Leibniz' Gedächtnis in seinem 200. Todesjahr, das mit dem 150. Todesjahr Gottscheds zusammenfiel, – zeigen immer noch überraschende Zusammenhänge zwischen den diversen Themen. Sie dokumentieren das Moderne in Leibniz' Verständnis von Wissenschaft als Debatte um richtige Theorien in Briefen und Aufsätzen und um deren Bedeutung für eine je zugehörige Praxis.

      Theatrum naturae et artium - Leibniz und die Schauplätze der Aufklärung
    • Freiheit und Zwang

      Studien zu ihrer Interdependenz von der Aufklärung bis zur Gegenwart

      • 250 Seiten
      • 9 Lesestunden

      Der Band durchleuchtet das keineswegs einfach oppositive Verhältnis von Freiheit und Zwang, wie es sich seit der Formierung der Moderne in der Aufklärung entwickelt hat – politisch, philosophisch, anthropologisch, ästhetisch. Freiheit und Zwang stellen nur auf den ersten Blick binäre Gegensätze dar. Das eine kann graduell und oft unmerklich in das andere übergehen, und beide sind ohne das jeweils andere nicht denkbar. Häufig stehen Freiheit und Zwang in einem – negativen oder positiven – dialektischen Verhältnis zueinander, in dem sie sich gegenseitig bedingen und steigern oder aber unterminieren. Oder sind Freiheit und Zwang in der Moderne sogar zunehmend ununterscheidbar geworden? Der Band verleiht diesem schillernden Vexierbild in vier Abteilungen Ordnung und Struktur: I. Politik und Ökonomie, II. Institutionen und Lebensführung, III. Physiologische Dimensionen, IV. Ästhetische Verhandlungen.

      Freiheit und Zwang
    • In unserer Gegenwart erleben Erzähltexte mit historischen Themen wieder eine Hochkonjunktur. Das ist im ästhetisch anspruchsvollen wie im populären Feld zu beobachten, ebenso im Bereich non-fiktionaler Sachtexte und der Familien- bzw. Auto-Biographie. Welche Formen, Interessen und Funktionen sind damit verbunden? Dies prüft, konzentriert auf deutschsprachige Texte, der von einem internationalen Beiträgerkreis verfasste Band. Besonderes Augenmerk liegt auf dem, was die gegenwärtige Situation seit ca. 2000 auszeichnet. Dies sind erstens die Hybridisierung etablierter Formen des Geschichtserzählens, etwa des klassischen oder avantgardistischen historischen Romans, und die Infragestellung der Fakt-Fiktions-Grenze und zweitens neuartige kulturelle Kontexte: veränderte gesellschaftliche Orientierungsbedürfnisse, die (angebliche) Krise des modernen Geschichtsverständnisses sowie das in unserer medialisierten Gegenwart gewachsene Bedürfnis nach ‚Erfahrung‘. Besondere Aufmerksamkeit gilt dem inner- und außerhalb der Literatur auffällig beliebten Zeitreise-Motiv. Der Band liefert die erste umfassende Untersuchung romanhaften Geschichtserzählens in der deutschsprachigen Gegenwartsliteratur.

      Romanhaftes Erzählen von Geschichte
    • In der Frühaufklärung wird die Historie – das Wissen vom Gewesenen und Gewordensein – zur unentbehrlichen Voraussetzung von Erkenntnisfortschritten und zielstrebigem Handeln aufgewertet. Die Historie soll den Weg erhellen, auf dem man in eine bessere Zukunft gelangt, und wird deshalb als Fackel angesprochen oder bildlich mit einer Fackel dargestellt. Woher die geschichtsbezogene Fackelsymbolik kommt und wie sie sich im Laufe des 18. und frühen 19. Jahrhunderts weiterentwickelte, verfolgt das Buch anhand eines breiten Spektrums von Texten und Bildern von historiographischen und literarischen Klassikern bis zu revolutionären Zeitungen.

      „Die Geschichte trägt der Aufklärung die Fackel vor“
    • Die Zeit um 1700 wird gerne mit dem (Teil-)Epochen-Begriff der Frühaufklärung belegt. Ihre Diskurse und Tendenzen werden dadurch, häufig unter der Hand, mitunter aber auch explizit teleologisierend, auf die Positionen des späteren 18. Jahrhunderts ausgerichtet. Statt die um 1700 zu beobachtenden Öffnungen als Auftakt zu einer großen, weltbildlichen wie sozialen, Öffnung der Aufklärung durch Vernunft und Kritik zu betrachten, fragt der vorliegende Band nach Öffnungen, auf die wieder neue Schließungen folgten. Welche Gründe hatte die neuartige Offenheit, die die Kultur um 1700 zu einem großen Experimentierfeld machte, und welche Folgen hatte sie? Welche neuen Handlungsspielräume und Rollen in der Öffentlichkeit entstanden damals? Manche der neuen Leitideen – wie die Pflicht zur vernünftigen Begründung allen Denkens und Handelns – können geradezu als Antwort auf die Unsicherheit verstanden werden, die jene Öffnung mit sich brachte. Die relative Offenheit der Zeit um 1700 provozierte, so die These, auch Versuche der neuerlichen Schließung. Der Band wirft neues Licht auf die Frühphase der Aufklärung, um diese insgesamt besser verstehen zu können.

      Um 1700: die Formierung der europäischen Aufklärung
    • Epochenbegriffe halten sich, trotz des stetigen Streits um sie, aus Gewohnheit. Was als Periodisierung der Literaturgeschichte eingeübt ist, wird zum Problem, wenn man es inhaltlich präzise zu bestimmen und trennscharf abzugrenzen versucht. Der Band fragt nach der Schnittstelle zwischen Aufklärung und Romantik, ihrer Abgrenzung und Koordinierbarkeit, aber auch nach der Erkenntnisfunktion dieser Begriffe und nach Alternativen. Es ist etwas anderes, ob man Epochenbegriffe als Ordnungsbegriffe der Literaturgeschichte oder als Deutungsbegriffe einzelner Werke verwendet, ob man mit ihnen das Verbindende von Literatur-, Philosophie-, und Sozialgeschichte oder spezifisch Literarisches herausstellen will, ob man an der Rekonstruktion historischer Diskurse oder an einem allgemein Modellhaften interessiert ist. Damit der Streit um die angemessenere Definition und Verwendung produktiv wird, macht der vorliegende Band diese Verschiedenheit sichtbar.

      Aufklärung und Romantik
    • Als ‚Kulturmuster‘ lassen sich solche Kopplungen von Konzepten und Praktiken bezeichnen, die die relative Beständigkeit kultureller Routinen gewonnen haben. Kulturmuster strukturieren die Wahrnehmung und Interpretation von Welt und steuern zugleich Kommunikation und Handeln. In Europa bildet, so die Hypothese, die Aufklärung die große und bis heute wirkungsmächtigste Epoche der Kulturmusterprägung. Der Band stellt die Kulturmuster-Heuristik vor, begründet sie im Kontext geistes- und sozialwissenschaftlicher Methodendiskussionen und erprobt sie in exemplarischen Skizzen. Das Interdisziplinäre Zentrum für die Erforschung der Europäischen Aufklärung (IZEA) gehört zur Martin-Luther-Universität Halle-Wittenberg; es befindet sich somit am Zentralort der deutschen Frühaufklärung. Fächerübergreifend und in internationaler Perspektive befasst es sich mit der Aufarbeitung einer Epoche, in der die Fundamente der modernen westlichen Gesellschaften gelegt wurden.

      Kulturmuster der Aufklärung