Portulan-Karten waren ein beliebter Kartentyp zur Wiedergabe geographischen Wissens am Übergang vom Mittelalter zur Neuzeit. Der Name leitet sich ab von lat. portus (Hafen), denn Portulan-Karten zeigen vor allem die Meeresküsten mit den Hafenstädten. Battista Agnese leitete in Venedig die seinerzeit marktbeherrschende Werkstatt. Der Kasseler Atlas stammt aus Agneses wegweisender mittlerer Schaffenszeit. Er wurde 1542 fertig gestellt und gelangte 1686 nach Kassel, wo er als Kunst- und Prestigeobjekt diente. Die gut erhaltene, farbenprächtige Ausgabe ist äußerst akkurat ausgeführt und findet sich in diesem Band erstmals vollständig reproduziert. Der dekorative Tafelteil wird von einer Einführung zu Gattung, Autor und Werk, einer Handschriftenbeschreibung sowie Kommentaren der einzelnen Karten begleitet. Der Anhang bietet ein Verzeichnis aller Portulan-Atlanten des Battista Agnese.
Ingrid Baumgärtner Reihenfolge der Bücher






- 2017
- 2016
Venezia e la nuova oikoumene
- 292 Seiten
- 11 Lesestunden
- 2013
Vom Königshof zur Stadt
- 153 Seiten
- 6 Lesestunden
Die Geschichte der Stadt Kassel im Mittelalter wird in acht Beiträgen von den Anfängen bis zur Reformation und deren Rezeption in der Gegenwart beleuchtet. Fachkundige Autorinnen und Autoren untersuchen die urkundlichen Ersterwähnungen vom 18. Februar 913 sowie die Vorgeschichte der Stadt und die Rolle des Kasseler Königshofes für das Königtum und Reichsgut. Es werden wichtige Etappen der Stadtgeschichte ab dem 12. Jahrhundert betrachtet, wobei erstmals entworfene Stadtpläne das Wachstum und die Bauplanung der Stadt veranschaulichen. Zudem gibt es neue Erkenntnisse zum mittelalterlichen Stadtrat, Analysen zur Entwicklung von Recht und Kirchenwesen sowie zur Rezeption des Mittelalters in der Geschichtsschreibung der Neuzeit. Ein Blick auf erhaltene Zeugnisse im heutigen Stadtbild regt zu Stadtrundgängen an und verdeutlicht die Wechselwirkungen zwischen dem alten Stadtkern und den Aktivitäten der Könige, Landgrafen und Klöster in der Region. Der reich bebilderte Band bietet anregende Forschungsergebnisse von renommierten Wissenschaftlern, die abwechslungsreich und gut lesbar präsentiert werden. Die Herausgeberin, Professorin Dr. Ingrid Baumgärtner, leitet seit 1994 das Fachgebiet Mittelalterliche Geschichte an der Universität Kassel.
- 2011
- 2009
Raumkonzepte durchwirken wissenschaftliche Diskurse und Forschungsgegenstände. Sie entscheiden über die Grundausrichtung einzelner Disziplinen, die geographische Räume, Sakral- und Herrschaftsräume, Schrift- und Gesellschaftsraum thematisieren. Sie spiegeln sich in kulturhistorisch geformten Kartentypen sowie in biblischen und literarischen Texten. Kulturräume von der Antike bis zur Moderne liefern Ansatzpunkte für Identitätsstiftung; sie bewahren und transformieren Wissen. Die Beiträge dieses interdisziplinär angelegten Bandes veranschaulichen die Forschungspraxis unterschiedlicher Fachrichtungen. Sie zeigen, wie das jeweils unterlegte Raumkonzept auf die untersuchten Gegenstände einwirkt und das Erfassen der Orientierungssystematik zu neuen Lesarten führt.
- 2007
Die Diskussion über die Herleitung und Bestimmung der eigenen Identität zieht sich durch die Geschichte Europas und seiner Nationalstaaten. In diesem interdisziplinären Band werden Identitätsentwürfe vom Mittelalter bis zum späten 18. Jahrhundert untersucht. Die Begriffe Nation, Europa und Welt, die in der Moderne allgegenwärtig sind, prägen politische Debatten, klassifizieren Literatur und kategorisieren Sprache. Sie benennen Gemeinschaften, grenzen das Fremde ab und entwerfen politische, ethnische, sprachliche, literarische und religiöse Identitäten. Die Analyse richtet sich auf grundlegende Fragen der methodischen Annäherung an das Thema, die Formen von Identität im Mittelalter und die Konstruktionen von Identität in der Frühen Neuzeit. Beiträge behandeln unter anderem die Konstruktionen einer politischen Identität Europas, Identität und Mentalitätsgeschichte, den identitären Sprachdiskurs, früh- und hochmittelalterliche Identitätsmuster in der Historiographie sowie die Wechselwirkungen zwischen Kultur und Identität. Weitere Themen sind linker Nationalismus in Deutschland, die Entdeckung europäischer Identität in der deutschen Literatur der Frühen Neuzeit und die Begriffs- und Diskursgeschichte von Nation und Volk im 17. und 18. Jahrhundert.
- 2003
Helmarshausen
Buchkultur und Goldschmiedekunst im Hochmittelalter
Im 12. Jahrhundert war das an der Diemel gelegene Kloster Helmarshausen, von dem nur noch wenige Überreste erhalten sind, eine führende Produktionsstätte für Handschriften und Goldschmiedearbeiten. Im engen Austausch mit vielen Klöstern des mittel- und norddeutschen Raumes entfaltete es eine weit ausgreifende Wirkung über den sächsischen Raum hinaus bis nach Skandinavien. Das Skriptorium produzierte nicht nur Urkunden und Gebrauchshandschriften, sondern auch äußerst luxuriöse Einzelwerke für herausragende Auftraggeber. Bekanntestes Beispiel ist das berühmte Evangeliar für den welfischen Herzog Heinrich den Löwen und seine Frau Mathilde, das 1983 als teuerstes Buch der Welt die Schlagzeilen beherrschte. Die Autoren und Autorinnen des reich bebilderten Bandes analysieren die wichtigsten Momente der Geschichte des hochmittelalterlichen Klosters und liefern wichtige aktuelle Informationen und entscheidende Anstöße für vergleichende Forschungen.
- 2002
Mit Beiträgen von Petra Brödner, Raffaella Camilot-Oswald, Tanja Michalsky, Annegret Wenz-Haubfleisch, Daniela Göbel und Ingrid Baumgärtner. Kunigunde wurde 1004 in Rom zur Kaiserin gekrönt. Sie hatte einen bedeutenden Anteil an der Regierung des Reiches. Das politische Engagement der mittelalterlichen Herrscherin wird jedoch häufig wenig beachtet. Die Beiträge des Bandes beleuchten ausführlich ihr Leben und Wirken.
- 2000
Das Verdämmern der Macht
- 285 Seiten
- 10 Lesestunden
Großreiche haben in allen Epochen das Schicksal der Menschheit bestimmt und waren doch sämtlich dem Schicksal des Untergangs geweiht. Wie kommt es, daß einstmals mächtige Imperien dem Verfall nicht entgehen konnten? Gibt es hier geschichtliche Gesetzmäßigkeiten, immer wieder zu beobachtende Ablaufmuster? Und was können wir, am Anfang eines neuen Jahrtausends stehend, daraus für das Verständnis unserer heutigen Welt lernen?