Erich Kasberger Bücher






Feldafing ist ein Ort mit einer facettenreichen Geschichte, der von einem Bauerndorf zu einem bedeutenden touristischen Ziel transformiert wurde. Die Landschaft zog seit dem 19. Jahrhundert bedeutende Entwicklungen an, darunter eine Villenkolonie und ein internationales Hotel. Nach 1945 beherbergte Feldafing ein Camp für jüdische KZ-Überlebende, in dem zahlreiche Kinder geboren wurden. Die Mikrogeschichte des Dorfes beleuchtet die extremen Kontraste, mit denen die Bewohner vor und nach dem Krieg konfrontiert waren, und zielt darauf ab, unterschiedliche Perspektiven und aktuelle Fragestellungen zu erfassen.
Helmut Ammann
Bd. 6: Anonyme Zeitgenossen – 1000 gezeichnete Augenblicke
Unabh. Forts. von: Ulrici, Rolf: Willy Puruckers Löwengrube - Die Grandauers und ihre Zeit. - Die Grandauers sind Polizisten - bereits in der 2. Generation. Doch seit Hitler's Machtergreifung hat sich auch bei der Münchner Mordkommission einiges verändert. (Vgl. Fernsehserie)
Es ist schon eine ganze Weile her, da hatte der Herr im Himmel die Welt erschaffen. Er machte zwei Lichter an, ein großes für den Tag und ein kleines für die Nacht, und brachte so die Zeit in Gang. Dann dachte er sich die wundervollsten Blumen, Bäume und Tiere aus. Und weil alles so gut gelungen war, setzte er schließlich am sechsten Schöpfungstag noch zwei Menschen in die Welt: „Und Gott sah alles an, was er gemacht hatte und siehe da, es war sehr gut.“ Herrgott, er hätte genauer hinschauen sollen! Der Mensch war nicht ausgereift und an einem Tag nicht zu erschaffen. Auch die Sache mit Mann und Frau war unüberlegt und machte nichts als Ärger.
Macht auf Zeit
Die Gestapo München
München spielte eine Sonderrolle beim Aufbau der Gestapo: Nach der Machtübernahme 1933 wurde die Bayerische Politische Polizei zum Modell für den Aufbau des Geheimen Staatspolizeiamtes Berlin und damit der reichsweiten Gestapostellen. Münchner Gestapoangehörige übernahmen Führungspositionen in ganz Deutschland und leiteten im Zweiten Weltkrieg Einsatzkommandos in den besetzten Ostgebieten. 1933 wählte Reinhard Heydrich das Wittelsbacher Palais an der Brienner Straße in München als repräsentativen Sitz der Politischen Polizei. Hier entstand eine moderne Schaltzentrale, die aber auch als grausamer Folterort fungierte. Gleichzeitig war die Münchner Gestapo tief in der Stadtgesellschaft verankert, viele ihrer Mitarbeiter und Mitarbeiterinnen übernahmen Tätigkeiten als Blockleiter oder in der Volkswohlfahrt. Man wusste, wer bei der Gestapo tätig war. Erich Kasberger gewährt in seiner umfassenden Studie Einblicke in die verschiedenen Abteilungen dieser Polizei-Sonderbehörde. Etwa 400 Kurzbiografien mit Quellen- und Literaturhinweisen erfassen den Personalstand der Geheimen Staatspolizei München. Zahlreiche, zum Teil unveröffentlichte Fotos geben den Tätern ein Gesicht.