Die bewegten 14 Jahre der Weimarer Republik stellen eines der zentralen Themenfelder der Geschichtswissenschaft dar. Insbesondere die Endphase 1929-1933 wird bis heute kontrovers diskutiert. Reiner Marcowitz analysiert diese Krisenzeit der ersten deutschen Republik unter strukturellen wie chronologischen Gesichtspunkten. Er schildert ausführlich die Auswirkungen der Weltwirtschaftskrise. Dann untersucht er die Entwicklung der Großen Koalition, der letzten demokratisch legitimierten Regierung Weimars, und die Regierungszeiten der folgenden Präsidialkanzler Brüning, Papen und Schleicher. Schließlich analysiert er den Aufstieg der NSDAP zur ›Volkspartei‹ und die nationalsozialistische Regierungsübernahme am 30. Januar 1933.
Reiner Marcowitz Reihenfolge der Bücher






- 2004
- 2001
Frankreichs innere Entwicklung und seine Rolle im europäischen Mächtesystem zwischen Restauration und Zweitem Kaiserreich sind besonders aufschlussreich. Innen- und Außenpolitik waren eng miteinander verknüpft, wobei die Diskussion über außenpolitische Entscheidungen in der Abgeordnetenkammer und der Presse nach den Erfahrungen von Revolution, Niederlage und Restauration emotional aufgeladen war. Frankreich war ein bedeutender Akteur in der Wiener Nachkriegsordnung, obwohl es als Verlierer aus den Napoleonischen und Befreiungskriegen hervorging, was über Jahrzehnte ein latentes antifranzösisches Ressentiment zur Folge hatte. Dennoch strebten die meisten französischen Regierungen zwischen 1814 und 1852 eine umsichtige Außenpolitik an, die auf Friedenssicherung abzielte und somit zur Stabilität des Mächtesystems beitrug, das auf dem Wiener Kongress gegründet wurde. Angesichts der populären Agitation einer breiten Fundamentalopposition gegen die Verträge von Wien war die französische Diplomatie jedoch gezwungen, ständig zu lavieren und zu manövrieren, um innenpolitische Forderungen mit den außenpolitischen Möglichkeiten in Einklang zu bringen. Diese Entwicklung zwischen 1814/15 und 1851/52 ist ein spannendes Beispiel für die zunehmende Demokratisierung der auswärtigen Beziehungen im 19. Jahrhundert in Europa.
- 1996
Große Sorge löste 1958 der Regierungsantritt des französischen Ministerpräsidenten Charles de Gaulle in der Bundesrepublik aus. Alle deutschen Parteien erwiesen sich in den folgenden Jahren als unfähig, eine Chance für eine wirkliche Vertiefung der deutsch-französischen Beziehungen zu nutzen. Marcowitz untersucht die Wirkungen der ehrgeizigen und eigenwilligen Politik de Gaulles auf das Verhältnis beider Länder und zeichnet die Perzeption der Politik de Gaulles durch die Unionsparteien und die SPD nach. Aus der Presse: „. interessante Einblicke in die (außen-)politischen Vorstellungswelten damaliger und späterer Entscheidungsträger aus CDU, CSU und SPD. Damit leistet sie (die Studie) einen Beitrag, der es erlaubt, die Hintergründe bundesdeutscher Außenpolitik der 60er Jahre besser zu verstehen.“ Neue Politische Literatur 1/2000