In dieser Arbeit wird das Sprachdenken Rousseaus vom Standpunkt der modernen Sprachwissenschaft aus aufgearbeitet. Damit wird zum einen ein Beitrag zur Rousseau-Exegese geleistet. Das Nachdenken über die Möglichkeiten der menschlichen Kommunikation bildet in der Tat eines der zentralen Themen des Rousseauschen Werks überhaupt. Im Mittelpunkt steht hier eine genaue Lektüre des Essai sur l'origine des langues. Weiterhin wird gezeigt, daß Rousseau differenzierte sprachtheoretische Denkansätze entwickelt, die sich zu einem bemerkenswert schlüssigen 'System' runden. Insbesondere die Überlegungen zum sprachlichen Affektausdruck, zur Begriffsbildung und zur Linearität des sprachlichen Zeichens verdienen eine intensive inhaltliche AuseinanderSetzung. Gerade auch in seiner bewußten Abgrenzung gegenüber Zeitgenossen wie Vico und Condillac vermag sich Rousseau als einer der tiefsinnigsten Sprachtheoretiker des 18. Jahrhunderts zu profilieren.
Raymund Wilhelm Reihenfolge der Bücher






- 2001
- 1996
Im Zeitalter der neuen Medien, das uns mit bislang kaum berschaubaren neuartigen Formen der Informationsbermittlung konfrontiert, kommt einer Arbeit zu den Flugschriften des Cinquecento nicht allein ein antiquarisches Interesse zu. Vielmehr bildet diese Untersuchung auch eine Fallstudie zu den Auswirkungen einer nicht minder radikalen medientechnischen der Einfhrung des Buchdrucks an der Schwelle zur Neuzeit. Die aktualittsbezogenen Druckschriften der Jahre 1500 bis 1550 erffnen uns weitreichende Einblicke in den grundlegenden Wandel kommunikativer Traditionen zu Beginn der typographischen ra. Dabei erlaubt es gerade der hier entwickelte gattungsgeschichtliche Ansatz, das Nebeneinander mehrerer sprachlicher Varietten sprachhistorisch zu beschreiben und mit auersprachlichen Faktoren wie mediengeschichtlichen und sozialgeschichtlichen Entwicklungen in Verbindung zu setzen. Ein besonderes Interesse gilt sodann der Abgrenzung dieser 'proto-journalistischen' Textsorte gegenber dem sich neu konstituierenden Bereich der 'schnen' Literatur. Der Hegemonieanspruch des literarischen Diskursuniversums, seine nur selten in Zweifel gezogene Vorbildfunktion fr den gesamten Bereich der Schriftlichkeit kristallisiert sich insgesamt als herausragendes Charakteristikum einer Epoche heraus, die hier in ihren Anfngen modellhaft dargestellt wird und die sich, wie einige Beobachter befrchten (oder hoffen), nunmehr ihrem Ende zuneigt.