Die Prüfungs- und Klassifizierungsverfahren zum Brandverhalten von Baustoffen sind in Europa von Land zu Land unterschiedlich. Im Zuge der europäischen Harmonisierungen wurde deshalb eine einheitliche Brand-Klassifikation konzipiert und das Single-burning-item-Verfahren (SBI) als neue Prüfmethode entwickelt. Baustoffe der Euroklassen B, C und D sollen künftig nach dem SBI-Verfahren bewertet werden, das 15 Brandprüfstellen verschiedener Länder in einem Rundversuch erprobten. Dabei wurden Dämmstoffe aus Kunststoffen und Mineralfasern, Sandwichpaneele und Glaswollematten, Platten aus Holzwerkstoffen, Gipskarton und Kunststoffen sowie Elektrokabel getestet. Bei der Bewertung nicht brennbarer und schwer entflammbarer Bauprodukte ist das SBI-Verfahren mit der Brandschacht-Prüfung nach DIN 4102 nur bedingt vergleichbar, weil die SBI-Prüfung zusätzliche Parameter wie die Wärmefreisetzungsrate und die horizontale Flammenausbreitung berücksichtigt.
Wilfried Jank Bücher


In der DDR wurden rund 2,48 Millionen Wohnungen in Mehrfamilienhäusern industriell gebaut, wobei die Konstruktion von einem Regelwerk abweicht, das nicht den Anforderungen der Musterbauordnung der Bundesrepublik entspricht. Besonders auffällig ist die Beheizung überwiegend mit Einzelfeuerstätten für feste Brennstoffe sowie die unzureichende Wohnungslüftung, die zu Bauschäden und Funktionsstörungen der Feuerstätten führt. Bei Bränden in Wohnungen oder Kellern ist eine schnelle Ausbreitung von Feuer und Rauch über mehrere Etagen sehr wahrscheinlich, was die Evakuierung über Treppenräume erschwert oder unmöglich macht. Der Text vergleicht die lüftungstechnischen und brandschutztechnischen Anforderungen zur Zeit der Errichtung mit den heutigen Baurechtsvorschriften. Anhand des aktuellen Zustands der Lüftungsanlagen und geplanter Modernisierungen werden Vorschläge zur Sanierung und Verbesserung bestehender Systeme erarbeitet. In vielen Wohnungen sind die Versorgungsleitungen in Installationsschächten verlegt, wobei die verwendeten Materialien und Deckendurchführungen aus brandschutztechnischer Sicht nicht den Bauordnungsanforderungen entsprechen. Es werden geeignete Kanalformen vorgeschlagen und Gebäudedurchströmungen berechnet, um die Auswirkungen von Änderungen an Türen und Fenstern auf die Luftvolumenströme zu verdeutlichen. Zudem werden Maßnahmen zur sicheren Nutzung der Rettungswege und zur Verbesserung der Entrauchung von Tre