Die hier vorgelegte Aufsatzsammlung versucht, anhand ausgewählter Einzelfallanalysen den Bedeutungszuwachs persuasiver Strategien des Politischen zu illustrieren. Den Mittelpunkt der Untersuchung bilden zumeist aktuelle Werbe- und Imagekampagnen von Unternehmen, Parteien, Behörden und Organisationen. Neben Fallstudien zu Anzeigenserien von Benetton oder Hoechst finden sich Aufsätze zu den Image-Feldzügen von Bundeswehr und Greenpeace. «Politik-Marketing» wird am Beispiel des Wahlkampfs von Silvio Berlusconi, der Kampagne «Wir in Nordrhein-Westfalen» sowie studentischer Werbung auf dem Campus thematisiert. Hinzu kommen Studien über das Fremde in der Werbung, Medienberichterstattung im Balkan-Konflikt, Kampagnen gegen Ausländerfeindlichkeit, Öko-Sponsoring und Aktionen gegen Wasserknappheit.
Sigrid Baringhorst Bücher






Unternehmenskritische Kampagnen
Politischer Protest im Zeichen digitaler Kommunikation
- 441 Seiten
- 16 Lesestunden
„Gendreck weg“, „Lidl ist nicht zu billigen“, „Mit Tempo in die Armut“: Politische Protestakteure appellieren in netzgestützten Kampagnen zunehmend an die Macht politisierter Konsumenten. Normverletzungen bekannter Markenfirmen werden skandalisiert und wirtschaftliches Handeln von Unternehmen wie Verbrauchern moralisch und politisch aufgeladen. Im netzbasierten unternehmenskritischen Protest zeigt sich eine Vielfalt innovativer, nicht institutionalisierter Formen politischer Partizipation, in denen die Grenzen zwischen öffentlicher und privater Sphäre ebenso verschwimmen wie zwischen kollektivem und individualisiertem Handeln. Neue Deutungsmuster einer wertorientierten 'Lifestyle-Politik' mit dem Einkaufswagen werden in aktuellen Formen netzvermittelter Mobilisierung und Vernetzung politischen Protests artikuliert. Der Band präsentiert eine umfassende Studie unternehmenskritischen Protests im deutschsprachigen Web und spürt dem Wandel von Protest in Online- und Offline-Räumen komplexer Kampagnenkommunikation nach: Inwiefern bietet das Internet neben politischen und ökonomischen Strukturen eine mediale Gelegenheitsstruktur für konsumeristische Protestpolitik, die auch über nationalstaatliche Grenzen hinausreicht?
Politik mit dem Einkaufswagen
Unternehmen und Konsumenten als Bürger in der globalen Mediengesellschaft
- 391 Seiten
- 14 Lesestunden
Eine gegenseitige Durchdringung von Zivilgesellschaft und Markt manifestiert sich in der Politisierung des Konsums und der Selbstinszenierung von Unternehmen als sozial verantwortliche Bürger. Dies wirft grundlegende Fragen zur Neubestimmung von Bürgerschaftskonzepten und zur Erweiterung des Handlungsrepertoires von Protestakteuren in spätmodernen Konsumgesellschaften auf. Dabei fungieren (neue) Medien sowohl als Vermittler unternehmerischen Engagements als auch als Plattform für die Ausbildung neuer Protestformen. Der Band liefert einen Beitrag zur aktuellen Diskussion und versammelt Perspektiven von Wissenschaftlern und Praktikern.
Festschrift für Gerhard Hufnagel zum 65. Geburtstag. „Gerhard Hufnagel könnte seine Disziplin, die Politikwissenschaft, nicht in so eindrucksvoller Breite als Forscher und Lehrer vertreten, wäre er nicht zugleich ein souveräner Grenzgänger zwischen Politik, Geschichte, Soziologie, Recht, Literatur, Religion und Philosophie.“
Politik als Kampagne
Zur medialen Erzeugung von Solidarität
In Mediengesellschaften folgt die soziale Konstruktion von Solidarität neuartigen Bedingungen und bringt neue, vor allem kampagnenförmig geplante und spektakulär inszenierte politische Kommunikationsformen mit sich. Ausgehend von theoretisch-konzeptionellen Überlegungen zum Solidaritätsbegriff, werden an zahlreichen Beispielen der neunziger Jahre Formen, Inhalte und soziale Trägerschaft massenmedialer Solidaritätskampagnen analysiert. Solidaritätskampagnen entstehen, so die zentrale These, als innovative Mobilisierungsstrategien in den Überschneidungszonen von Ökonomie, Politik, Kultur und Moral. Der strukturellen Entgrenzung öffentlicher Kommunikation entspricht eine Entgrenzung der sozial-räumlichen Ausweitung von Solidargrenzen in weltgesellschaftliche Dimensionen. Zugleich wird der normative Kern massenmedialer Solidarität zunehmend im Sinne eines allseits konsensfähigen Minimalismus ausgedünnt.
Political campaigning on the web
- 274 Seiten
- 10 Lesestunden
Drawing upon a common conceptual framework of political webcampaigning the book offers theoretical reflections on Internet-based campaign politics. It provides a comparative overview on the use of the Internet as a campaigning instrument by diverse intermediary political actors. Taking the empirical findings of Internet appropriations into consideration, the book discusses the impact of political webcampaigning on (transnational) democracy and the transformation of public spheres.