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Bookbot

Cornelia Brink

    Ikonen der Vernichtung
    "Auschwitz in der Paulskirche"
    Helden müssen sterben
    Schneewittchen im Glassarg?
    Grenzen der Anstalt
    • Grenzen der Anstalt

      • 551 Seiten
      • 20 Lesestunden

      Ein Grundlagenwerk zur Geschichte der Psychiatrie. Im 19. Jahrhundert etablierten sich Irrenanstalten als Orte der Verwahrung für psychisch Kranke und werden seitdem gefürchtet. Die Kritik an der Anstalt ist so alt wie die Institution selbst, Psychiatriegeschichte ist daher ohne die Geschichte der Psychiatriekritik nicht zu schreiben. Trotz unübersehbarer Probleme und wiederkehrender öffentlicher Kontroversen blieb die Anstalt lange Zeit die zentrale Einrichtung für die Behandlung und Kontrolle psychischer Abweichungen. Erst in den 1970er Jahren wurden grundlegende Reformen durchgeführt. Was waren die Bedingungen für diese Reformen? Auf welche Änderungen zielten sie? Welche Kontinuitäten lassen sich feststellen? Cornelia Brink untersucht die Psychiatrie als Teil des Ordnungsgefüges einer Gesellschaft. Ihr Fokus liegt dabei auf der Schwelle zwischen Psychiatrie und Außenwelt, die dem Drinnen und dem Draußen angehört: ein Ort von medizinischer und sozialer Relevanz, von rechtlichen Regelungen und hoher symbolischer Bedeutung. Die Untersuchung eröffnet eine neue Perspektive auf die Psychiatrie, deren Geschichte an die Gesellschaftsgeschichte rückgebunden wird.

      Grenzen der Anstalt
    • Helden müssen sterben, weil sie Menschen sind. Für ihren Status als heroische Figur kann das Sterben jedoch unterschiedlich bedeutsam sein. In der griechischen Antike ist der Tod Voraussetzung für eine Heroisierung; Märtyrer opfern in der Erwartung eines Weiterlebens im Jenseits ihr Leben in einem oft extremen Tötungsakt; der Kriegsheld folgt der Aufforderung, sein Leben für eine größere Sache einzusetzen, ohne dass der Tod das Ziel sein muss. Anhand von Beispielen aus der Zeit zwischen Antike und Gegenwart zeigen die Beiträge in interdisziplinärer Perspektive, wie heroisches Handeln, Sterben und Tod jeweils in Bezug zueinander gesetzt werden und wie die gewählten Darstellungen heroischen Sterbens zwischen Helden und ihren Publika vermitteln. Sie fragen: Wie sterben heroische Figuren? Welche Rolle spielt dabei Gewalt? Wie wird der Heldentod präsentiert und inszeniert? Welche Medien eignen sich in besonderer Weise zur Darstellung des heldischen Todes und des Todes eines Helden? Mit Beiträgen von Achim Aurnhammer, Cornelia Brink, Ulrich Bröckling, Jürgen Dendorfer, Nicolas Detering, Peter Eich, Nicole Falkenhayner, Andreas Gelz, Olmo Gölz, Joachim Grage, Barbara Korte, Dietmar Neutatz, Johanna Pink, Sitta von Reden, Anna Schreurs-Morét, Magnus Striet, Stefan Tilg, Ralf von den Hoff.

      Helden müssen sterben
    • 1963 und 64 wurden in der Frankfurter Paulskirche zwei bedeutende Fotoausstellungen eröffnet: 'Warschauer Ghetto' und 'Auschwitz - Bilder und Dokumente'. Diese Ausstellungen gehörten zu den ersten, die die Ermordung der europäischen Juden im Nachkriegsdeutschland explizit thematisierten und erregten überregionale Aufmerksamkeit. Sie verdeutlichen, wie das historische Geschehen im Kontext der Erinnerungspolitik und Ausstellungsästhetik der frühen sechziger Jahre interpretiert wurde. Die Untersuchung beleuchtet drei Aspekte: Zunächst werden die Bedingungen ihrer Entstehung und Wirkung betrachtet, wobei der Auschwitz-Prozess von 1963 bis 1965 in Frankfurt als entscheidender Hintergrund dient. Dieser Prozess steigerte das öffentliche Interesse, was sich in hohen Besucherzahlen niederschlug. Im zweiten Schritt wird rekonstruiert, was in den Ausstellungen zu sehen war und welche Interpretationen von Auschwitz vermittelt wurden. Der dritte Teil setzt die Ausstellungen in Beziehung zu zeitgleichen populären Fotoausstellungen und zeigt, dass der Grafiker Wolfgang Dohmen Einflüsse zeitgenössischer Life-Fotografie aufnahm. Die Präsentationssprache und Botschaft dieser Ausstellungen hinterließen deutliche Spuren, indem die Fotografie als 'Weltsprache' und Verfechterin humanitärer Ideale auftrat. Cornelia Brink, geboren 1961, hat in Freiburg und Hamburg Volkskunde, Neuere Deutsche Literaturgeschichte und Kunstgeschichte studiert und arbeit

      "Auschwitz in der Paulskirche"
    • Ikonen der Vernichtung

      Zum öffentlichen Gebrauch von Fotografien aus nationalsozialistischen Konzentrationslagern nach 1945

      Unmittelbar nach der Befreiung der nationalsozialistischen Konzentrationslager im Frühjahr 1945 entstanden Fotografien, die Leichenberge, Massengräber und überlebende Menschen in erschreckenden Zuständen zeigen. Diese Aufnahmen sind seit ihrer ersten Veröffentlichung Teil der öffentlichen Erinnerungskultur in der Bundesrepublik Deutschland geworden. Sie stehen als „Ikonen der Vernichtung“ für die Unmenschlichkeit des NS-Regimes und sind von hoher Symbolkraft. Der Begriff der Ikone ist entscheidend für das Verständnis der Kontexte, in denen diese Fotos entstanden und betrachtet wurden. Ähnlich wie religiöse Kultbilder gelten sie als authentisch und ihr Umgang erscheint ritualisiert. Um die Fotografien aus ihrer Erstarrung zu befreien, die weiteres Nachdenken über das Abgebildete zu verhindern scheint, analysiert die Autorin die Bilder eingehend. Die KZ-Fotografien bieten nicht nur Einblicke in die Zeit ihrer Entstehung, sondern auch in die nachfolgende (Verdrängungs-)Geschichte. Die Studie verknüpft fotohistorische und -theoretische Fragen mit der Problematik der Erinnerung an die nationalsozialistische Vergangenheit. Sie beleuchtet, wie verschiedene Institutionen in Deutschland seit 1945 mit den „Ikonen der Vernichtung“ umgegangen sind.

      Ikonen der Vernichtung