Zum ersten Mal wird hier die Bukolik der Römer als Gattung unter dem Gesichtspunkt des Hexameterbaus nicht nur statistisch, sondern vor allem interpretatorisch betrachtet. Wie Form und Inhalt, so sind auch Metrik und Kolometrie aufeinander bezogen; daher werden sie in Verbindung miteinander untersucht. Grundbegriffe der Metrik wie Caesur, Diaerese, metrisches Wort, graphisches Wort, caesura latens, latenter Wortschluß, Enjambement (Auftakt und Überhang) sind im ersten Kapitel vor dem Hintergrund der bisher geleisteten Metrikforschung erläutert. Dies könnte ein Beitrag zur Klärung der Terminologie sein. In den folgenden Kapiteln sind Nachahmung und Originalität im Bereich der Verskunst die leitenden Gesichtspunkte: Die Eigenart jedes einzelnen Bukolikers wird so klar und deutlich erkennbar.
Georg Gries Bücher


Scripta philologica uetera
Mit einer Vorrede von Karl Bayer
Der Autor widmet sich in 21 Aufsätzen und Rezensionen sowohl Fragen der Metrik im Alt- und Klassischen Latein als auch Aspekten der Neulateinischen Dichtung. Dabei werden lateinische Choräle sowie literarische, textspezifische und methodische Fragestellungen zu Ennius, Nepos, Vergil, Quintilian, bukolischer Dichtung und Neulateinischer Literatur behandelt. Die Einheit von Form und Inhalt wird als entscheidend für ein vollständiges Verständnis hervorgehoben. Der Band, mit einem Vorwort von Karl Bayer, vereint die finalen Arbeiten von Georg, Graf v. Gries. Der größte Teil der Sammlung befasst sich mit metrischen Problemen in Alt- und Klassischem Latein sowie in der Neulateinischen Dichtung. Metrische Theorie und die Clausulae der lateinischen Prosa werden ebenfalls thematisiert. Ein Beitrag, der als Doktorarbeit des Autors angesehen werden könnte, behandelt die Rede De Aenea uirtute, die sich mit der Bearbeitung antiker Prosa nach Kolometrie anstelle moderner Interpunktion beschäftigt. Zwei Nachrufe auf H. D. Jocelyn bieten Einblicke in das Leben und die wissenschaftlichen Leistungen eines der gelehrtesten Philologen seiner Zeit. Der letzte Beitrag untersucht den möglichen Einfluss von Platons Parmenides auf Aristoteles. Graf v. Gries betont die Form, in der antike und neulateinische Autoren ihre Gedanken ausdrücken, und kritisiert scharf die Missstände der Gegenwart. Dieser Band richtet sich an Klassizisten, Neulateinische Gele