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Gerfrid G. W. Müller

    Londoner Nuzi-Texte
    Liturgie oder Literatur?
    Studien zur Siedlungsgeographie und Bevölkerung des Mittleren Osttigrisgebietes
    • 2016

      Liturgie oder Literatur?

      Die Kultrituale der Hethiter im transkulturellen Vergleich. Akten eines Werkstattgesprächs an der Akademie der Wissenschaften und der Literatur. Mainz, 2.–3. Dezember 2010

      • 203 Seiten
      • 8 Lesestunden

      In der Hethiterhauptstadt Hattuša machen Festrituale und Kulte über 40% der Schriftzeugnisse aus, mit etwa 6500 identifizierten und über 3000 unidentifizierten Texten und Fragmenten. Diese außergewöhnlich reiche Überlieferung bietet tiefgreifende Einblicke in die Kulte Altanatoliens. Neben der quantitativen Bedeutung stellt sich die Frage nach dem ‚Sitz im Leben‘ dieser Textgattung. Tontafelkataloge und Tonetiketten listen bekannte Kultrituale auf. Sind diese Kataloge lediglich Bestandsverzeichnisse oder reflektieren sie Texte von besonderer Wertschätzung? Festrituale sind häufig abgeschrieben und liegen in zahlreichen Duplikaten vor, ähnlich wie historische Texte, Mythen, Gesetze, Hymnen und Gebete. Trotz ihrer langen Tradition und der oft „langatmigen und stereotypen Ritualanweisungen“ stellt sich die Frage, ob sie als Literatur gelten können. Ist das Ritual als Liturgie zu verstehen, die sowohl Ablaufanweisungen als auch Gebet, Mythos, Gesang und Musik umfasst? Dienten die Festritualtexte der Sicherstellung eines ordnungsgemäßen Ablaufs? Die Beiträge beleuchten verschiedene Aspekte der Festrituale, von deren Funktion und interkulturellem Vergleich über archäologische Evidenz bis hin zu Techniken zur Rekonstruktion der Texte.

      Liturgie oder Literatur?
    • 1998

      Das Werk enthält 163 Keilschrifttexte und Fragmente in Kopie, Umschrift und Übersetzung mit Kommentar aus dem British Museum, die aus der bedeutenden Provinzstadt Nuzi (Yorghan Tepe südwestliche von Kirkuk) stammen. Nuzi gehörte im 14. Jhdt. v. Chr. Zu einem kleinen hurritischen Vasallenstaat des Mittani-Reiches, der nach seiner unter dem heutigen Kirkuk (Nordirak) liegenden Hauptstadt Arrapha genannt wurde. Die Urkunden gelangten bereits Ende des vorigen Jhdts., lange vor den wissenschaftlichen Ausgrabungen in Nuzi (1925-31), nach London. Es handelt sich vorwiegend um Texte der jüngsten Generation der bekannten Streitwagenfahrer-Familie Tehiptilla. Urkunden dieser letzten Generation der Familie vor der Zerstörung des Fürstentums wurden bei den regulären Ausgrabungen nur recht wenige gefunden. Durch umfangreiche prosopographische Untersuchungen gelang es, viele der Texte wieder in ihren ursprünglichen Kontext zu stellen. Das Material ist vor allem für Altorientalisten, Altertumskundler und Rechtshistoriker, aber auch für Alttestamentler und Althistoriker von Interesse. Die Publikation der sog. „Nuzi“-Texte des British Museum ist mit diesem Band weitgehend abgeschlossen.

      Londoner Nuzi-Texte