Er gilt als Melancholiker, Einzelgänger und Pechvogel, obwohl ihm so vieles gelungen ist. Menschen, die ihm nahestanden, liebten sein Lachen, seine Begabung zur Freundschaft und die Fähigkeit zum Genuss. Er zockte, nahm an Drogenexperimenten teil, er reiste, er liebte, oft unglücklich, vor allem anderen aber schrieb er. Wer war der Mann, der zu den einflussreichsten Intellektuellen des 20. Jahrhundert zählt? Woran liegt es, dass sein Schicksal, der frühe Tod in den Pyrenäen, das Fortleben seiner Schriften zu beeinflussen scheint? Der Band versammelt Erinnerungen, Berichte, Briefe und Tagebuchaufzeichnungen – nahezu alles, was Freundinnen, Freunde, Kollegen und flüchtige Bekannte über Benjamin erzählt haben. Es entsteht das Porträt einer faszinierenden Persönlichkeit, eine bewegende Geschichte zwischen Scheitern und Gelingen. Mit Texten von Theodor W. Adorno, Hannah Arendt, Herbert Belmore, Ernst Bloch, Bertolt Brecht, Lisa Fittko, Gisèle Freund, Franz Hessel, Siegfried Kracauer, Werner Kraft, Asja Lacis, Stephan Lackner, Adrienne Monnier, Soma Morgenstern, Max Rychner, Hans Sahl, Gershom Scholem, Jean Selz, Charlotte Wolff und anderen.
Erdmut Wizisla Reihenfolge der Bücher






- 2015
- 2009
Begegnungen mit Brecht
- 399 Seiten
- 14 Lesestunden
Alle, die Bertolt Brecht kannten, waren von ihm beeindruckt: von seiner Freude an der Begegnung und am Gespräch, von seinem Wissensdurst und seiner Fürsorglichkeit, von der Lust an der Provokation und am Konflikt oder von dem manchmal rätselhaften Wechsel zwischen Auftritt und Rückzug, Präsenz und Tarnung, Souveränität und Scheu. Aus der Fülle der Zeugnisse hat der Herausgeber 58 Berichte von Kollegen, Freunden, Widersachern, Mitarbeitern und Schülern ausgewählt, die ein lebendiges Bild eines Jahrhundertautors zeichnen, der wie kaum ein anderer aus der Kommunikation heraus gelebt und gearbeitet hat. Neben einer Reihe wiederzuentdeckender Texte bekannter Autoren finden sich unbekannte, erstmals ins Deutsche übersetzte sowie eigens für diesen Band geschriebene Erinnerungen an Bertolt Brecht.
- 2007
Ein Katalog zu Brechts Nachlaßbibliothek, die in seiner letzten Wohnung in der Berliner Chausseestraße 125 aufbewahrt wird, hat lange als Desiderat der Forschung gegolten. Das Bertolt-Brecht-Archiv legt jetzt eine annotierte Bibliographie sämtlicher Titel dieser Bibliothek vor. Das Verzeichnis legt offen, welche Bücher Brecht vor allem in den letzten Jahren besessen hat: Mehr als 1500 der insgesamt über 4200 Bände sind dem Bereich Literatur zuzuordnen. Ausgaben von Stücken zeigen Intentionen und Handwerk beim Umgang mit fremden Texten. Der Kommentar zu jedem Band gibt Aufschluß über Besitzvermerke, Widmungen, Anstreichungen, Eintragungen und Beilagen. Dokumentationen und Monographien zu Geschichte, Naturwissenschaft oder den Künsten geben Einblick in Brechts Arbeitsweise und seinen Umgang mit Quellen. Anmerkungen und Randnotizen bezeugen Einverständnis und Widerspruch des Lesers Brecht. Widmungsexemplare belegen persönliche Beziehungen.
- 2004
Die Freundschaft zwischen Walter Benjamin und Bertolt Brecht gehört zu den ästhetisch und politisch folgenreichen des 20. Jahrhunderts. Hannah Arendt nannte die Freundschaft »einzigartig«, »weil in ihr der größte lebende deutsche Dichter mit dem bedeutendsten Kritiker der Zeit zusammentraf«. Andere Freunde teilten dieses Urteil nicht. Ihr Argwohn hat zu Fehldeutungen geführt, die sich bis heute halten. Das Buch sichert die Spuren der Begegnung und räumt dabei Vorurteile aus dem Weg. Zahlreiche unveröffentlichte Dokumente ermöglichen neue Wertungen. Erstmals analysiert werden die Gesprächsprotokolle des Zeitschriftenplans »Krise und Kritik« (1930/31), die dem Band als Faksimile beigegeben sind. Anhand von Briefen, Tagebuchaufzeichnungen und Notizen werden die Themen der Zusammenarbeit aufbereitet. Eigene Kapitel widmen sich sowohl Benjamins Arbeiten über Brecht als auch Brechts äußerungen über Benjamin.