Das Zürcher Dada-Jubiläum im Jahr 2016 ging in einem Netzwerk zahlreicher Partner und Institutionen über verschiedenste Bühnen und hat ein weltweites Medienecho ausgelöst. Dutzende internationale Redaktionen berichteten teilweise mehrfach und ausführlich über die Anlässe des spartenübergreifenden Programms rund um die Dada-Geburtsstätte Cabaret Voltaire. Das Dada-Erbe wurde dabei als etwas Schillerndes erkennbar, das man immer weiter erforschen und hinterfragen kann. Aber Dada ist ein Geist, kein Stil, und als solcher nur schwer fassbar. 'Phantom Dada' resümiert nun das Jubiläum mit Essays von zentralen Dada-Experten, vielen internationalen Pressestimmen, einer originellen Stichwortsammlung sowie der Text-Bild-Präsentation der wichtigsten Jubiläumsausstellungen in Zürich und Umgebung. Aus vielen Facetten zusammengesetzt entsteht so ein Phantombild der Avantgardebewegung auf ihrer 100-jährigen Flucht durch die Zeit.
Juri Steiner Reihenfolge der Bücher





- 2016
- 2014
Bis zum Ausbruch des Ersten Weltkriegs ahnt kaum jemand die Katastrophe, die über Europa und die Welt hereinbrechen wird. Man wähnt sich in einem 'goldenen Zeitalter der Sicherheit', wie der Schriftsteller Stefan Zweig es nannte. Dieser Epoche entspringen die Avantgarde in der Kunst, das Aufbrechen der Geschlechterrollen, bahnbrechende Erfindungen, zunehmender Wohlstand, die Erkundung des Unbewussten und die trügerische Gewissheit anhaltenden Friedens. An Olympischen Spielen und Weltausstellungen finden die Nationen einen Weg, auf friedliche Weise miteinander zu konkurrieren. Das Buch zur gleichnamigen Ausstellung im Landesmuseum Zürich zeigt die Phänomene des Umbruchs und der Überforderung – und bringt so unsere eigene Fantasie in Schwung. Vor dem Ersten Weltkrieg verzaubert alles Neue und lässt die Menschen kollektiv euphorisch werden. Alles scheint möglich. Alles ist explosiv! Unter der Oberfläche aber herrschen auch Verunsicherung und Angst. Dieses Wechselbad von Hochgefühl und Überforderung lässt sich auch auf unsere heutige Zeit übertragen.
- 2013
Das Verhältnis von Natur, Kultur und Technik ist das grosse Thema der Künstlerin Ursula Palla (*1961, Chur). Ihre Videos, Installationen und Skulpturen haben immer einen präzisen Bezug zum Ort, an dem sie ausgestellt sind. Auf ebenso scharfsinnig konzipierte wie sinnlich verzaubernde Weise setzt sie dies auch im Museum Langmatt in Baden um, wo die von den einstigen Besitzern Sidney und Jenny Brown aufgebaute Sammlung impressionistischer Gemälde zu sehen ist. Dieses Buch präsentiert Ursula Pallas unter dem Titel 'Die fünfte Jahreszeit' eingerichteten Videoinstallationen. Als Antwort auf die Motive der Impressionisten und die elektrotechnische Pionierarbeit der Brown, Boveri & Cie. entstanden, basieren sie auch auf dem Hauptinteresse der Künstlerin, dem ambivalenten Verhältnis von Natur und Kultur. Ergänzt mit einem ausführlichen Gespräch, das der Kurator Juri Steiner und der Kunsthistoriker Lukas Gloor mit Ursula Palla geführt haben, ist dieses Buch mehr als die Dokumentation einer aussergewöhnlich stimmigen Ausstellung.