Kulturhistoriker, Psychologen, Philosophen, Naturwissenschaftler, Religionsforscher und Literaturkenner verfolgen in diesem Buch ein gemeinsames Ziel: dem seit der neuzeitlich-wissenschaftlichen Moderne im 17. Jahrhundert aufgekommenen dualistischen Weltbild die Idee einer ganzheitlichen Welt entgegenzuhalten. Untersucht werden zu diesem Zweck so zentrale Kulturleistungen wie Alchemie, Taoismus, Islam, Buddhismus, mittelalterliche Heilkunde, romantische Literatur, Tiefenpsychologie, aber auch herausragende Einzelpersönlichkeiten wie Plotin, Teilhard de Chardin, C. G. Jung und Wolfgang Pauli. Das Buch will die Auseinandersetzung mit der faszinierenden und aktuellen Idee des unus mundus , der Einen Welt , fördern.
Thomas Arzt Bücher






Ein diffuses Unbehagen ist es, das den Lehrer Lorenz Urbach mehr und mehr befällt, eine politische Unzufriedenheit, eine Überforderung, ein Überdruss. Plötzlich bricht eine ungekannte Aggression aus ihm heraus, er gerät in eine Schlägerei und verliert den Boden unter den Füßen. Als Berichte über ein blutrünstiges Tier auftauchen, das in den Alpen sein Unwesen zu treiben scheint, werden in Lorenz alte Erinnerungen wach. Die Medien spekulieren – ist es ein Wolf? Oder vielleicht doch ein Mensch? – und Lorenz denkt an seine Jugendfreundin Theresa, die Außenseiterin, die Aussteigerin, die immer schon Gewaltbereite … Er bricht zu einer einsamen Wanderung in die Berge auf, setzt sich den Naturgewalten aus – auf der Suche nach dem „Ungeheuer“ da draußen und dem Ursprung der Gewalt in sich.
April 1938: Der Student Karl Bleimfeldner kehrt in seinen Heimatort zurück, um gegen den „Anschluss“ an Hitlerdeutschland zu stimmen – als einziger im Dorf. Die riskante Tat bleibt nicht ohne Folgen im politisch aufgehetzten Landstrich. Gerüchte werden laut. Die Familie verstummt. Und eine Handvoll Übermütiger bricht auf, um den Verräter im Wald zu stellen. Wie durch ein Brennglas nimmt Thomas Arzt in „Die Gegenstimme“ die 24 Stunden des 10. April in den Blick, an dem sich die nationalsozialistische Machtübernahme in Österreich vollzog, und schildert vielstimmig und eindringlich die Geschichte seines eigenen Großonkels – als fieberhaft rastlose Erzählung über Mitläufertum, Feigheit, Ausweglosigkeit, Fanatismus und Widerstand.
Platonische Akademie
- 333 Seiten
- 12 Lesestunden
Dr. Maria Hippius-Gräfin Dürckheim war eine bedeutende Persönlichkeit der deutschen Tiefenpsychologie. Geboren 1909, studierte sie in den Zwanziger Jahren in Berlin und Freiburg und promovierte 1932 in Leipzig. Dort traf sie Karlfried Graf Dürckheim, ihren späteren Lebensgefährten, der am Leipziger Psychologischen Institut lehrte, einem der wenigen europäischen Institute, das einen ganzheitlichen Ansatz in der Psychologie verfolgte. Nach dem Krieg begegnete sie Dürckheim erneut in Todtmoos-Rütte, wo sie 1951 die Existential-psychologische Bildungs- und Begegnungsstätte Rütte gründeten. Diese entwickelte sich zu einem Zentrum geistig-seelischen Wirkens, das Menschen unterschiedlichster Herkunft anzog. Nach Dürckheims Tod 1988 leitete Maria das Rütte-Zentrum bis zu ihrem eigenen Tod 2003. Ihr Anliegen war es, die therapeutische Arbeit der Initiatischen Therapie, Jungschen Psychologie und Zen-Meditation mit Wissenschaftlern verschiedener Disziplinen zu verbinden. In den 90er Jahren gründete sie die Sektion Forschung und Forum, die den interdisziplinären Austausch förderte. Zwischen 2003 und 2010 fanden jährliche Symposien zu Themen wie dem homo mysticus im 21. Jahrhundert und Alchemie und Individuation statt.