Welches System könnte - besser als das bestehende Urheberrecht - die Interessen zahlreicher Künstler ebenso wahren wie die der Allgemeinheit an einer gemeinfreien, öffentlichen Sphäre von Kreativität und Wissen? Diesen Fragen gehen die Autoren nach und plädieren in ihrem Buch für radikale Lösungen: die Abschaffung des Copyrights, eine gesamtgesellschaftliche Veränderungsstrategie und vor allem eine Regulierung der heutigen Marktverhältnisse. Es gilt einen Markt zu schaf- fen, der eine ganz spezifische Bedingung erfüllt: Es soll keine Kraft geben, die ihn beherr- schen kann. Die Folge: Ein buntes, vielfältiges Szenario mit zahlreichen Akteuren, ohne Kontrollmonopole und Konzerngiganten. Smiers und van Schijndel führen aus, daß ein urheberrechtsloses System durchaus kommerziell funktionieren kann und zeigen u. a. wie dies auch für den Handel mit Informationen, Patenten, Medikamenten und Lebensmitteln gilt.
Joost Smiers Bücher
Joost Smiers ist ein führender Experte für Entscheidungsfindung in Kulturfragen und neue Ansätze zum Schutz des kulturellen und geistigen Eigentums. Er ist vor allem für seine Vorschläge zur Abschaffung des Urheberrechts und zur Zerschlagung großer Verlage, Musikproduzenten und Filmstudios bekannt, um die kulturelle Vielfalt zu fördern und die Marktbeherrschung durch wenige Konzerne zu beseitigen. Seine Arbeit untersucht kritisch die Strukturen, die die Schaffung und Verbreitung von Kulturgütern regeln, und befürwortet systemische Veränderungen. Smiers hinterfragt konventionelle Vorstellungen von Eigentum und Marktkontrolle in der Kunst und schlägt innovative Wege vor, um eine gerechtere und vielfältigere Kulturlandschaft zu fördern.


Joost Smiers untersucht die Rechte und Einnahmen von Künstlern und Staaten der Dritten Welt in Bezug auf ihr geistiges Eigentum. Trotz internationaler Copyright-Abkommen sind diese Gruppen durch die aggressive Praxis multinationaler Medienunternehmen in ihrem Zugang und ihren Einkünften bedroht. Während rechtliche Bestimmungen in wohlhabenderen Regionen wie Westeuropa und den USA relativ gut funktionieren, gelten viele Länder in Asien, Afrika und Lateinamerika als Rohstofflieferanten für die Medienindustrien. Der Aufsatz behandelt vier zentrale Punkte: 1. Die massenhafte Piraterie von Film- und Tonprodukten und die Reaktionen der Medienindustrie; 2. Die Gründe, warum Künstler in unterentwickelten Ländern kaum die ihnen zustehenden Einnahmen aus Autorenrechten erhalten; 3. Die sich verändernde Funktion des Copyrights, das zunehmend die Vermarktungsinteressen der Medienindustrie schützt; und 4. Die Frage, ob der absolute Schutz geistigen Eigentums aufrechterhalten werden kann, wenn er vor allem den profitablen Ansprüchen finanzkräftiger Unternehmen dient und das Gemeinwohl vernachlässigt wird. Larissa Förster thematisiert die Präsentation von Kunstwerken fremder Kulturen in europäischen Museen. Sie beleuchtet den anhaltenden Diskurs darüber, ob diese Objekte als universelle Kunstwerke oder als kulturelle Zeugnisse betrachtet werden sollten. Förster diskutiert, wie Ausstellungsmacher in Paris und Amsterdam versuchen, die untersch