Museum of Untold Stories 1
Objekte und Geschichten aus den Staatlichen Kunstsammlungen Dresden






Objekte und Geschichten aus den Staatlichen Kunstsammlungen Dresden
Die Galerie der Stadt Stuttgart im Aufbruch: Unter dem Namen Kunstmuseum Stuttgart erhält sie im Oktober 2004 einen Neubau mit rund 5000 Quadratmetern Ausstellungsfläche. Zur Eröffnung erscheint dieses reich bebilderte Begleitbuch, das mit einer Auswahl von rund 200 Werken - darunter wichtigen Neuerwerbungen der vergangenen Jahre - einen umfassenden Einblick in die Sammlung gibt. Zu entdecken sind Meisterwerke von internationalem Rang. Berühmt für den weltweit größten Museumsbestand an Werken von Otto Dix, besitzt das Kunstmuseum außerdem herausragende Werkgruppen von Adolf Hölzel, Willi Baumeister, Fritz Winter, Horst Antes, Walter Stöhrer, Dieter Krieg, Joseph Kosuth, Dieter Roth und Wolfgang Laib - der deutsche Expressionismus, die Malerei des Informel und die Konkrete Kunst sind weitere Schwerpunkte. Das Archiv Baumeister, die Konrad Knöpfel-Stiftung Fritz Winter und wichtige Leihgaben aus Privatbesitz ergänzen die Sammlung.
Beuys kehrt heim nach Düsseldorf: 24 Jahre nach seinem Tod wird Joseph Beuys, Künstler, Lehrer und politischer Aktivist, in der Kunstsammlung Nordrhein-Westfalen gewürdigt. Zu Lebzeiten war er ein umstrittener Künstler, dessen Kunstschaffen, Lehre und politisches Engagement untrennbar miteinander verbunden waren. Heute zählt er zu den bedeutendsten Figuren der künstlerischen Avantgarde des 20. Jahrhunderts und wird oft mit Marcel Duchamp und Andy Warhol genannt. Beuys revolutionierte die Bildhauerei durch den Einsatz neuer Materialien wie Filz, Honig und Fett, was ihm ermöglichte, psychische Themen in bislang unbekannter Tiefe zu behandeln. Er erweiterte den Begriff von Skulptur und überführte seine Vision in Aktionen, die zwischen Happening und Pantomime angesiedelt waren und oft an schamanische Rituale erinnerten. In seinen frühen, sensiblen Zeichnungen und Aquarellen entwickelte Beuys eine eigene Ikonographie, in der Tiermythen von Hirsch und Biene mit pantheistischen Naturvorstellungen verschmelzen. Die Ausstellung zielt darauf ab, das Werk von Beuys umfassend zu würdigen, und das Begleitbuch hat das Potenzial, diesem Anspruch gerecht zu werden.
Zu Adolf Hölzels 75. Todestag beleuchtet der umfassende Katalog die Bedeutung des Werkes dieses Pioniers der europäischen Avantgarde. Mit Adolf Hölzel begann ein neues Kapitel der modernen Malerei: Der 1853 in Ölmütz (Mähren) geborene und 1934 in Stuttgart verstorbene Künstler entwickelte einen eigenständigen Weg zum modernen Bild. Das Ziel seines künstlerischen Ansatzes war weniger die völlige Gegenstandslosigkeit, vielmehr galt es, der eigentlichen Natur des Bildes als einer 'mit Farbe bedeckten Fläche' (Maurice Denis) zu entsprechen. Hölzel agierte hier parallel zu Bestrebungen in ganz Europa: jenen von Wassily Kandinsky, Piet Mondrian oder Robert Delaunay. Seine neuen Bildlösungen erinnern oft an ein Kaleidoskop, bei dem der Künstler die Vielfalt der Farben und Formen im Bild zur Einheit werden lässt. Übermittelt von den Hölzel-Schülern Johannes Itten und Oskar Schlemmer am Bauhaus sowie durch Willi Baumeister wurden seine Gedanken zur Kunst zur theoretischen Grundlage der Moderne für folgende Generationen. Mit Texten von: M. Ackermann, A. Klee, G. Leistner, M. Lingner, K. von Maur, A. Plank, M. Pogacnik, U. Röthke, N. Smolik, D. Spanke, C. Wagner, P. Weibel, R. Zieglgänsberger
Als Altar- und Andachtsbild spielt das Triptychon seit dem Mittelalter in der abendländischen Kunst eine zentrale Rolle. Ende des 19. Jahrhunderts erfährt es als Bildformat eine erstaunliche Wiederbelebung: Einige Künstler knüpfen an das christliche Leidensmotiv an, andere laden säkularisierte Themen mit der 'Pathosformel' auf. Unter dem Eindruck der beiden Weltkriege haben sich vor allem Otto Dix, Max Beckmann und Francis Bacon mit dieser Bildgattung auseinander gesetzt. Auch viele Künstler der jüngeren Generation, darunter Jonathan Meese, Damien Hirst, Ricarda Roggan oder Yehudit Sasportas, wählen das Triptychon als traditionsbeladenes, aber höchst reizvolles Format, das Offenheit und Geschlossenheit zulässt. Ist dies Zeichen einer neu erwachten Sehnsucht nach Spiritualität oder nach einer Vollkommenheit, die letztlich im Streben nach dem – lange verpönten – 'Meisterwerk' ihren Ausdruck findet? Die durchgehend farbig bebilderte Publikation zeigt exemplarisch Wandel und Aktualität dieses wirkungsmächtigen Bildtypus. Ausstellung: Kunstmuseum Stuttgart 7.2.–14.6.2009
Max Bills (1908-1994) künstlerische Arbeit beruht auf der Vorstellung, dass Schönheit das Resultat einer geistigen, auf wissenschaftlichen Erkenntnissen basierenden Ordnung sei. Zwischen Gestaltungsproblemen des Alltags und denen in der Kunst sah er dabei keinen prinzipiellen, sondern lediglich einen graduellen Unterschied. Von diesem Ansatz ausgehend, schuf er ein vielschichtiges Werk in den Bereichen Architektur, Skulptur und Design, Malerei, Grafik und Typografie. Die Monografie präsentiert mehr als 250 Einzelobjekte Max Bills, darunter frühe Zeichnungen aus seiner Zeit am Bauhaus, eine Vielzahl von Gemälden und Skulpturen und einige grafische Reihen. Mehr als ein Dutzend seiner Architekturprojekte und Designobjekte wird vorgestellt - der Ulmer Hocker ebenso wie die Uhren-Klassiker. Bills ungewöhnliche Arbeiten aus dem Bereich Werbung und Plakatgestaltung ergänzen den Band. Unterstützt von Pro Helvetia, Schweizer Kulturstiftung Ausstellung: Kunstmuseum Stuttgart 10.9.2005-8.1.2006 · Weitere Stationen in Südamerika und Europa Nachauflage erscheint April 2006