Der Briefwechsel Joseph von Utzschneiders
Briefe und Dokumente aus der Ära Fraunhofer, Reichenbach und Utzschneider Band 3






Briefe und Dokumente aus der Ära Fraunhofer, Reichenbach und Utzschneider Band 3
Briefe und Dokumente aus der Ära Fraunhofer, Reichenbach und Utzschneider Band 2
Im Fokus dieses Bandes steht Franz Xaver von Zach (1754–1832), einer der bedeutendsten Astronomen seiner Zeit und zugleich Zentrum der astronomischen Kommunikation. Zahlreiche neue Funde zu seiner Biographie werden dokumentiert, die redaktionelle Tätigkeit an seinen wichtigsten Zeitschriften untersucht, sein Einfluss auf das Wirken der deutschen Präzisionsuhrmacher dargestellt und ein Konflikt mit Johann Elert Bode beleuchtet. In Zachs Umfeld führt die Biographie seines Korrespondenten Christian Gottfried Felgenhauer. Die Gründe für Zachs Weggang aus Gotha werden anhand neuer Dokumentenfunde richtiggestellt, und zeitgenössische Texte über ihn zeigen, wie Kollegen ihn einschätzten. Die Erinnerungen einer Tochter des Astronomen P. A. Hansen beschreiben die Sternwarte nach Zachs Abschied vom Seeberg. Der Band ist dem Astronomen und Zach-Forscher Peter Brosche gewidmet, dessen Werk mit einer Laudatio gewürdigt wird. Bibliographien von Veröffentlichungen zum Thema schließen das Buch ab.
Der Band enthält Vorträge des Kolloquiums „Internationale Beziehungen in der Astronomie“, das im September 2000 in Lilienthal bei Bremen stattfand, sowie zusätzliche Aufsätze zum Thema. Die Gründung der internationalen „Vereinigten astronomischen Gesellschaft“ im Jahr 1800 in Bremen gab Anlaß, die Entwicklung der Astronomie im deutschsprachigen Raum und ihre internationalen Beziehungen im 19.~Jahrhundert zu untersuchen. Dabei wird die Tätigkeit berühmter Astronomen von W.~Olbers, J. E.~Bode, F. X.~v. Zach, J. H.~Schroeter und H. C.~Schumacher bis zu K.~Schwarzschild ebenso untersucht wie das Wirken ihrer weniger bekannten Berufskollegen, darunter J. G.~Schrader und L.~de~Ball. Das geographische Spektrum reicht von Bremen und Lilienthal über Kiel, Gotha und Dresden bis nach Kopenhagen, Wien und Chile. Die behandelten Themen betrffen den Fernrohrbau, darunter auch Herschel-Teleskope, die Wiederentdeckung des Planetoiden Ceres 1801/02, das Berliner „Astronomische Jahrbuch“, die Gründung der „Astronomischen Nachrichten“, die Entwicklung von der „Vereinigten astronomischen Gesellschaft“ bis zur heutigen „Astronomischen Gesellschaft“, die Forschung an der Kuffner-Sternwarte in Wienm die Professionalisierung der Astronomie und die Bemühungen zahlreicher Länder um die Etablierung einer Südsternwarte in Chile. Der Band schließt mit einer Auflistung astronomischer Denkmale in Lilienthal und Bremen.
Am 10. Mai 1700 erteilte der Brandenburgische Kurfürst ein Kalender-Patent, das Grundlage für die Gründung der Berliner Sternwarte und der Berliner Akademie der Wissenschaften wurde. Damit nahm eine Tradition der Astronomie in Berlin und Potsdam ihren Anfang, die aus Anlaß des 300. Jahrestages schlaglichtartig in Beiträgen dieses Bandes beleuchtet wird. Dabei wird auch auf viele Aspekte der Geschichte der Akademie sowie der allgemeinen Kulturgeschichte im Berliner Raum eingegangen. Nach einem einführenden Überblick werden folgende Themen behandelt: Die Kalenderreform von 1700, die Gründung der Berliner Sternwarte und die Biographie von Gottfried Kirch, ihres ersten Direktors; Berliner Kalender und Jahrbücher; Instrumentenhersteller in Berlin; der Einsteinturm und die Sonnenforschung in Potsdam; Frauen in der Astronomie; Geodätische Astronomie; Hans Kienle; die Sternwarte Babelsberg und das 1992 gegründete Astrophysikalische Institut Potsdam. Ein Wegweiser zu astronomischen Gedenkstätten, eine Zeittafel und eine Auswahlbibliographie schließen den Band ab.