Subjektive Krankheitstheorien sind gedankliche Konstruktionen über das Wesen, die Verursachung und die Behandlung ihrer Erkrankung. Von der ersten Schmerzwahrnehmung zu Beginn eines akuten Herzinfarktes an läßt sich ein intrapsychischer Diskurs nachweisen, der im Kontext der Aufmerksamkeitssteuerung - z. B. auf Bedrohung hin (Angst) oder von Bedrohung weg (Verleugnung) - steht. Forschungsmethodisch werden Daten qualitativer und quantifizierender Erhebungsinstrumente einschließlich invasiver kardiologischer Diagnostik integriert. Die inhaltsanalytische Auswertung, die rund 100 durch zahlreiche Ankerbeispiele und Kasuistiken erläuterte Kategorien umfaßt, zeigt die Reichhaltigkeit der Krankheitsverarbeitung nach einem Herzinfarkt.
Hermann Faller Bücher






Was bedeutet es für einen Menschen, von einer lebensbedrohlichen Krankheit betroffen zu sein? Wie stellen sich Menschen darauf ein, mit einer Krebskrankheit zu leben? Wie können Angehörige, Ärzte und Pflegekräfte sie bei der Krankheitsverarbeitung unterstützen? Mit diesen Fragen beschäftigt sich das vorliegende Buch. Sein Ziel ist es, die Situation Krebskranker zu beschreiben, wie sie sich in praktischen Erfahrungen mit Betroffenen, aber auch in der systematischen Forschung darstellt. Themen sind u. a. die Reaktion der Betroffenen auf die Diagnosemitteilung, Depression bei Krebskranken, Formen der Krankheitsbewältigung, subjektive Krankheitstheorien des Patienten sowie die Frage, ob psychologische Faktoren den Krankheitsverlauf beeinflussen können.
Hermann Faller, Prof. Dr. med. Dr. phil. Dipl.-Psych. Seit 2000 Stiftungsprofessur für Rehabilitationswissenschaften am Institut für Psychotherapie und Medizinische Psychologie der Universität Würzburg. Hermann Lang, Prof. Dr. med. Dr. phil., Psychiater, Psychoanalytiker (DGPT), Facharzt für Psychotherapeutische Medizin. Seit 1990 Lehrstuhl für Psychotherapie und Medizinische Psychologie an der Universität Würzburg. Zahlreiche Publikationen auch bei K& N.
Angst, Zwang und Wahn
- 280 Seiten
- 10 Lesestunden
Dieses Buch gibt einen Überblick über sämtliche theoretischen und methodischen Grundlagen der Psychologie und der Soziologie, die für die Arzt-Patient-Beziehung von Bedeutung sind. Die Situation des Patienten zu verstehen und adäquat auf ihn einzugehen, steht dabei im Zentrum. Besondere medizinische Situationen wie zum Beispiel aus der Onkologie, Palliativmedizin, Sexualmedizin und Intensivmedizin werden ebenso beleuchtet wie die Anamnese und Untersuchung. Das bewährte didaktische Konzept macht das Lernen leicht: Alle Themen aus dem GK sind enthalten, die wichtigen Prüfungsinhalte sind hervorgehoben. Der Text ist klar und einfach geschrieben und übersichtlich aufgebaut. Lernziele am Kapitelbeginn geben einen Überblick über das, was hängen bleiben soll. Definitionen, klinische Beispiele, Übersichten und Zusammenfassungen zum Wiederholen der wichtigsten Begriffe helfen beim Verstehen und Lernen. Und für die weiter Interessierten bieten die Exkurse und die kommentierten Literaturhinweise einen guten Einstieg. Die Autoren Prof. Dr. med. Dr. phil. Hermann Faller ist Leiter der Abteilung für Medizinische Psychologie und Psychotherapie, Medizinische Soziologie und Rehabilitationswissenschaften, Würzburg. Prof. Dr. med. Dr. phil. Hermann Lang ist ehemaliger Vorstand des Instituts für Psychotherapie und Medizinische Psychologie der Universität Würzburg.