Mit Roland Barthes hat die Arbeit einen der wichtigsten und gleichzeitig unsystematischsten Literaturtheoretiker der zweiten Hälfte des 20. Jahrhunderts zum Gegenstand. Dies bezieht nicht nur auf die Tatsache, dass seine im Kontext des französischen (Post-)Strukturalismus zu verortenden Texte und Thesen von den 1950er bis in die 1970er Jahre eine starke Wandlung erfahren haben, sondern auch auf den Umstand, dass sein Konzept beweglicher Begrifflichkeit dem literarischen Gegenstand insofern nachgebildet ist, als Sinnverschiebung zum Prinzip erhoben wird. Dem trägt die Arbeit insofern Rechnung, als sie eine Verbindung von diachroner und systematischer Perspektive wählt, so dass gleichzeitig die theoretische Entwicklung Barthes’ und das grundlegende Modell der theoretischen Interventionen einsichtig wird. Die Auseinandersetzung rankt sich um die folgenden, im Titel der Arbeit bereits anklingenden, drei Themenfelder: Erstens um das Verfahren des literatursemiologischen Ansatzes, zweitens um Form und Funktion seines eigenen, in gewissem Sinne selbst als ‚literarisch‘ zu bezeichnenden Schreibens, drittens um eine Thematisierung dessen, was der Eigenname „Roland Barthes“ mit aufruft, nämlich die Frage nach den Dispositionen und Modalitäten von Subjektivität in seinen Texten.
Carlo Brune Bücher






Lyrik unterrichten. Analyse, Didaktik, Unterrichtspraxis
Reclam Bildung und Unterricht
- 180 Seiten
- 7 Lesestunden
Der Band bietet Lehrkräften wertvolle theoretische und praktische Grundlagen zur Vermittlung von Lyrik im Schulunterricht. Durch gezielte Kapitel wird aufgezeigt, wie Gedichte sicher und motivierend präsentiert werden können, um das Interesse der Schüler zu wecken und ihre Begeisterung für die Lyrik zu fördern.
Johann Wolfgang Goethe 'Iphigenie auf Tauris'
- 144 Seiten
- 6 Lesestunden
Zunächst nahezu unbemerkt sind in den vergangenen Jahren in Form von Lesereihen, Blogs und (Online-)Magazinen neue Räume für zeitgenössische Lyrik entstanden. Spätestens seit der Vergabe des Georg Büchner Preises an Jan Wagner 2017 ist ein Schlaglicht auf diese Entwicklung gefallen und die Gegenwartslyrik gewinnt zunehmend an medialer Präsenz und öffentlicher Aufmerksamkeit. Im Deutschunterricht bleibt sie allerdings weiterhin meist eine Randerscheinung. Die Ursachen hierfür sind vielfältig: Nur schwach ausgeprägte Kanonisierungstendenzen machen bereits die Textauswahl für Lehrende schwierig. Hinzu kommen die Vermittlung erschwerende Faktoren wie die Sperrigkeit und Hermetik vieler Gedichte, oftmals verbunden mit intertextuellen Bezügen, die für ihre Rezeption vorausgesetzt werden. Hieraus folgt, dass Gegenwartslyrik in besonderem Maße umsichtiger didaktischer Rahmungen bedarf, um sie Schülerinnen und Schülern zugänglich zu machen. Der vorliegende Band greift diese Problematik auf, diskutiert die vermeintlichen Schwierigkeiten und verweist zugleich auf das ungeheure Potential, welches gerade die Gegenwartslyrik für den Deutschunterricht bereithält. Die Beiträge zeigen sowohl anhand literaturwissenschaftlicher Lektüren und Kontextualisierungen als auch durch konkrete Vorschläge zur möglichen didaktischen Aufbereitung und Vermittlung der Texte, dass ein „Wellenritt in riffreicher Zone“ (Thomas Kling) eine durchaus lustvolle Angelegenheit sein kann.