Die Vereinten Nationen zehn Jahre nach dem Millenniumsgipfel 2000
- 85 Seiten
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Nur eine Minderheit der Bewohner arabischer Länder hat Zugang zu angemessenen Systemen der sozialen Sicherung. Insbesondere die Beschäftigten des informellen Sektors sind großenteils schutzlos gegenüber Risiken wie Alter oder Krankheit. In einigen Ländern bestehen komplexe Systeme der sozialen Sicherung, die zum Teil auch über recht große Budgets verfügen. Die meisten dieser Systeme decken aber nur wenige Risiken ab, erreichen nur eine kleine Minderheit der Bevölkerung und werden dennoch bereits in wenigen Jahren – ähnlich wie in Europa – in Zahlungsschwierigkeiten geraten. In anderen Ländern bestehen ohnehin nur rudimentäre Sozialprogramme. Und nur ganz wenigen ist es gelungen, eine deutliche Mehrheit der Bevölkerung in die bestehenden Sozialsysteme zu integrieren. Das Buch von Markus Loewe beschränkt sich nicht darauf, diese Unterschiede zu beschreiben und die Spezifika der arabischen Sozialprogramme zu identifizieren. Es untersucht auch, inwieweit sich Unterschiede und Spezifika auf ökonomische, politische, kulturelle oder historische Faktoren zurückführen lassen, warum insbesondere die informell Beschäftigten nur in wenigen Ländern sozial abgesichert sind und was die einzelnen Länder bereits unternommen haben, um einen größeren Teil der Bevölkerung abzudecken. Im Anhang befindet sich umfangreiches Datenmaterial.
Nur die Hälfte aller Menschen weltweit ist gegen Risiken wie Krankheit, Alter oder Ernteausfall abgesichert. Dies gilt v. a. für Beschäftigte im informellen Sektor. Lange wurde übersehen, dass hierin nicht nur ein soziales sondern auch ein ökonomisches Problem besteht, da Menschen ohne soziale Sicherheit besonders vorsichtig handeln und zum Beispiel Investitionen in Bildung und Produktionskapital meiden. Sie scheuen die hiermit verbundenen zusätzlichen Risiken und haben Angst, dass ihnen das investierte Geld bei Zahlungsschwierigkeiten nicht kurzfristig zur Verfügung steht. Das vorliegende Buch gibt Einblick in die Funktionsweise moderner und traditioneller Systeme der sozialen Sicherung in Entwicklungsländern und zeigt auf, warum viele von ihnen für informell Beschäftigte ungeeignet sind. Es diskutiert, welche Strategien sich eignen, um die soziale Sicherheit im informellen Sektor zu verbessern und geht insbesondere auf das Potenzial von Kleinstversicherungen ein. Diese zeichnen sich durch niedrige Beitragssätze, flexible Zahlungsmodalitäten und begrenzte Leistungen aus und sind somit ganz an die Möglichkeiten und Bedarfe von Beziehern niedriger Einkommen angepasst, ohne auf Subventionen angewiesen zu sein.
Abstract: Im September 2000 verabschieden 189 unabhängige Staaten im Rahmen der 55. Generalversammlung der UN in New York die Millennium Declaration. Im Anschluss an den Millenniumsgipfel extrahiert eine Arbeitsgruppe, die sich aus Vertretern der UN, der Weltbank, der OECD und anderer internationalen Organisationen zusammensetzt, einige messbare Zielvorgaben aus der Millennium Declaration. Dabei ergibt sich eine Liste von acht sogenannten Millennium Development Goals (MDGs), die im Wesentlichen auf zwei Kapiteln der Millennium Declaration beruhen: dem Kapitel 'Entwicklung und Armutsbekämpfung' sowie dem Kapitel 'Schutz der gemeinsamen Umwelt'. Diese Vorgaben untersuchend, verfolgt der Beitrag drei Ziele: In einem ersten Schritt wird die Bedeutung der Millennium Development Declaration und der MDGs in der internationalen Entwicklungsdebatte im historischen Kontext dargestellt. Der zweite Schritt erläutert, welche Risiken und Chancen mit den MDGs verbunden sind. So bestehen unter anderem die R
Abstract: "Diese Studie untersucht, welche Fortschritte die Länder im Nahen Osten und in Nordafrika bisher bei der Umsetzung der 'Millennium Development Goals' (MDGs) gemacht haben und inwiefern sie hierbei durch die deutsche Entwicklungszusammenarbeit (EZ) unterstützt werden. Diese Frage hat für den Nahen Osten und Nordafrika hohe Relevanz. So legt die Studie dar, dass viele Länder dieser Region große Probleme mit der Umsetzung von MDG1 (Bekämpfung von Einkommensarmut und Hunger), MDG2 (Möglichkeit einer vollständigen Primarschulbildung für alle Kinder), MDG3 (Gleichstellung der Geschlechter), MDG7 (Umwelt- und Ressourcenschutz) sowie MDG8 (Demokratie und gute Regierungsführung; Abbau der Jugendarbeitslosigkeit; Zugang der Bevölkerung zu modernen Informations- und Kommunikationstechnologien) haben. Die Ursachen hierfür liegen nicht zuletzt in der unzureichenden Bereitschaft der Regierenden, sich in dem Maße für die Lösung der sozialen, ökologischen und politischen Probleme ihrer Länder einz