Gabriele Genge Reihenfolge der Bücher






- 2013
- 2009
Artefakt - Fetisch - Skulptur
- 371 Seiten
- 13 Lesestunden
Die Skulpturen des Bildhauers Aristide Maillol galten bislang meist als Paradefall einer gelungenen Verbindung klassischer und moderner Formlösungen, als Sinnbilder eines überzeitlichen Körperideals. Maillols Inszenierung des weiblichen Körpers führt jedoch in ein anderes, politisches Bezugsfeld visueller Kultur der Moderne: Die Entstehungsgeschichte der Ethnographie. Deren Methoden der Beschreibung, psychologischen Einordnung und musealen Inszenierung von Artefakten etablierten sich im engen Austausch mit Künstlern, Kunstkritik und Kunstwissenschaft. Die detaillierte Analyse der Skulpturen Maillols und ihrer Rezeption in Deutschland und Frankreich zwischen 1890 und 1937 lässt erkennen, wie weitgehend sein Werk Teil des modernen ästhetischen Diskurses um das Fremde war. Zwischen Artefakt, Fetisch und Denkmal lieferten Maillols weibliche Akte fassbare Vorgaben für ein universal gedachtes französisches Identitätsmodell.
- 2004
Der öffentlich inszenierte Körper steht im Mittelpunkt dieser Publikation, die den ersten Band zur Düsseldorfer Großausstellung "Gesundheit, soziale Fürsorge und Leibesübungen" von 1926 um interdisziplinäre methodische Perspektiven ergänzt. Die Darstellung des "modernen Menschen" und die nationale Feier seiner körperlichen Leistungsfähigkeit sind Beispiele für eine im 20. Jahrhundert relevante ästhetische und politische Praxis der Inszenierung. Im Kontext der Ausstellung wurden politische und soziale Zuweisungen des Körpers von Ausstellern und Besuchern im Akt des ästhetischen Wahrnehmens und Aufführens kreiert und Lebenspraxis konstruiert. Die Illusion vom verfügbaren und disziplinierbaren Körper erreicht auf der Gesolei einen Höhepunkt. Die kontroversen Beiträge des 2. Bandes diskutieren die Wirksamkeit und Aktualität des scheinbar rationalisierten Körpers und untersuchen seine mediale und theatralische Präsenz im öffentlichen Raum vom 19. Jahrhundert bis heute. Die Vielzahl der fachlichen Perspektiven bietet ein Spektrum von Themen, das auch auf der Gesolei von 1926 im Fokus der Ausstellungsmacher stand: die Repräsentation der Körperpraxis im sportlichen Ereignis, der Körper als Dispositiv von Hygiene und Gesundheit sowie die Inszenierung des (Kollektiv-)Körpers im Netzwerk geschlechtlicher und rassischer bzw. ethnischer Zuweisungen. Der Band enthält Beiträge von Christina von Braun, Gertrude Cepl-Kaufmann, Barbara Duden, L
- 2000
Die vorliegende Arbeit behandelt einen bislang wenig beachteten Abschnitt der französischen Historienmalerei von 1848 bis 1905. Die Salon- bzw. Pompiermalerei wurde von Zeitgenossen oft als Ergebnis eines staatlich lancierten Kunstverständnisses betrachtet, das im Vergleich zur Moderne angepasst war. In den letzten Jahren, insbesondere durch eine kritische Auseinandersetzung mit der Moderne, ist das Interesse an dieser Kunstform wieder aufgeflammt, vor allem durch Ausstellungen. Die Salonmalerei des 19. Jahrhunderts sollte nicht als bloße Kitsch- oder Postkartenkunst abgetan werden; sie ist vielmehr ein bedeutender Träger moderner und geschlechtsspezifischer Geschichtskultur. Ihre inhaltliche und methodische Ausrichtung an den neukonstituierten historischen Wissenschaften spielt dabei eine entscheidende Rolle. Durch einzelwerkorientierte Analysen, die auf verschiedenen Quellen basieren, wird deutlich, dass Künstler wie Jean-Léon Gérôme, Adolphe-William Bouguereau und Alexandre Cabanel maßgebliche Gestalter einer wissenschaftlich fundierten Geschichtsdarstellung sind. Ihre Historienbilder reflektieren einen neuen, objektiv empfundenen Geschichtsanspruch und visualisieren diesen in unterschiedlichen, künstlerischen Umsetzungsformen. Dadurch werden die Werke aus der polarisierten Betrachtung traditioneller und moderner Bildkonstruktionen herausgelöst und als relevante Stellungnahmen zur zeitgenössischen Geschichtsforschung versta