Gratis Versand in ganz Österreich
Bookbot

Achim Jaeger

    Zum Geschichte der jüdischen Gemeinde in Gürzenich und deren Synagoge von 1905/1906
    Ein jüdischer Artusritter
    Das Stiftische Gymnasium Düren
    Rund um die Dürener Stadtmauer in Wort und Bild
    Positionierung und Selbstbehauptung
    • Positionierung und Selbstbehauptung

      Debatten über den Ersten Zionistenkongreß, die ›Ostjudenfrage‹ und den Ersten Weltkrieg in der deutsch-jüdischen Presse

      Die Beiträge des Bandes sind aus einem Projekt des Aachener Lehr- und Forschungsgebiets Deutsch-jüdische Literaturgeschichte im Rahmen des trilateralen Forschungsschwerpunkts der DFG »Differenzierung und Integration. Sprache und Literatur deutschsprachiger Länder im Prozeß der Modernisierung« hervorgegangen. Es ging dabei um Diskurse deutsch-jüdischer Zeitschriften im Spannungsfeld von Akkulturation, Antisemitismus und jüdischer Identitätssuche. Ausgangspunkt war die Überzeugung, daß eine Analyse jüdischer Periodika in besonderer Weise geeignet ist, Lebensfragen der jüdischen Minderheit in den deutschsprachigen Ländern (Deutsches Kaiserreich, Habsburger Doppelmonarchie, Schweiz) auf allen wichtigen Feldern der Politik wie der Kultur zu rekonstruieren, ohne daß die Unmittelbarkeit der Auseinandersetzung zugunsten abstrahierender Thesen eingeebnet wird. In der Meinungsvielfalt des Mediums Presse sind Positionen in der Regel noch nicht endgültig fixiert, sondern bilden sich erst allmählich heraus. Es geht im wesentlichen um die Frage multipler Identitätsbestimmungen angesichts innerjüdischer wie äußerer Herausforderungen. Im einzelnen werden in diesem Band exemplarisch folgende Themen behandelt: I. Zion und „Zionismus“. Die deutsch-jüdische Presse und der Erste Baseler Zionistenkongreß (Achim Jaeger/Beate Wunsch); II. »Ein Gespenst geht um in Deutschland [...]«. Die „Ostjudenfrage“ im Spiegel der deutschsprachigen jüdischen Presse während des Ersten Weltkriegs (Wilhelm Terlau/Beate Wunsch); III. Drei Stimmen im Weltkrieg. Die »Jüdischen Monatshefte«, das »Jüdische Jahrbuch für die Schweiz« und »Die Wahrheit. Unabhängige Zeitschrift für jüdische Interessen« (Beate Wunsch), IV. »Selbstwehr« - eine zionistische Zeitung im Ersten Weltkrieg (Wilhelm Terlau).

      Positionierung und Selbstbehauptung
    • Eines der Kriterien, weshalb man bei einer menschlichen Ansiedlung von einer Stadt sprechen kann, ist das Vorhandensein einer Befestigung: Stadtmauer, Stadttore, Türme, Wassergraben. Dass Düren stark befestigt war, wissen wir spätestens seit dem Vogelschauplan von Wenzel Hollar (1634). Doch liegt im Hinblick auf Entstehung und Geschichte der Stadtmauer noch vieles im Dunkeln. Dr. Achim Jaeger, Lehrer für Deutsch und Geschichte am Stiftischen Gymnasium, beschäftigt sich schon lange mit diesem Dürener Bauwerk. Seit Jahren leitet er eine Schüler-Arbeitsgemeinschaft, welche regelmäßig zum „Tag des offenen Denkmals“ die hinter ihrer Schule gelegene, gut erhaltene Partie der Stadtmauer mit Dickem Turm und Grönjansturm betreut. Nun hat er sich entschlossen, die Ergebnisse seiner Forschungen in einem opulenten Band, der gleichermaßen Lese- und Bilderbuch sein soll, festzuhalten.

      Rund um die Dürener Stadtmauer in Wort und Bild
    • Ein jüdischer Artusritter

      Studien zum jüdisch-deutschen »Widuwilt« (»Artushof«) und zum »Wigalois« des Wirnt von Gravenberc

      Die Arbeit untersucht den einzigen erhaltenen Artusroman in jüdisch-deutscher Sprache und dessen Beziehung zum »Wigalois« des Wirnt von Gravenberc. Im Fokus stehen Fragen des deutsch-jüdischen Literaturtransfers sowie Aspekte der Rezeptions- und Wirkungsgeschichte des jüdisch-deutschen »Widuwilt« und »Artushof«. Ausgangspunkt ist die These, dass Juden „fremde“ Texte an ihre spezifischen Bedürfnisse anpassten, was die Frage aufwirft, warum ein so christlicher Roman wie »Wigalois« von Juden rezipiert wurde. Die Analyse zeigt, dass die Kürzungen und inhaltlichen Modifikationen der jüdisch-deutschen Überlieferung darauf abzielen, den Protagonisten als „jüdischen Artusritter“ darzustellen. Im aschkenasischen Raum existierte im 14./15. Jahrhundert bereits eine jüdische Oberschicht, die Kontakte zur nichtjüdischen Umwelt pflegte und Literatur als Mittel gesellschaftlicher Partizipation und Repräsentation nutzte. Mit der Verbreitung der Drucke erweiterte sich der Rezipientenkreis des »Artushof«. Ab dem 17. Jahrhundert wurde die jüdisch-deutsche Erzähltradition auch von deutscher Seite rezipiert, unter anderem von Johann Christof Wagenseil, Johann Ferdinand Roth und Ludwig Uhland. Die parallele Rezeption von »Wigalois« und »Widuwilt«/»Artushof« verdeutlicht, dass die Wirkungsgeschichte dieser Texte ein langanhaltendes Phänomen darstellt.

      Ein jüdischer Artusritter