Gratis Versand in ganz Österreich
Bookbot

Claudia Erdheim

    6. Oktober 1945
    In der Judenstadt
    So eine schöne Liebe
    Ein böses Spiel
    Ohnedies Höchstens die Hälfte
    Die Realitätenbesitzerin
    Betty, Ida und die Gräfin
    • Betty, Ida und die Gräfin

      • 352 Seiten
      • 13 Lesestunden
      4,0(1)Abgeben

      Wien, Mitte des 19. Jahrhunderts: Im Zentrum dieses historischen Romans stehen drei Schriftstellerinnen, deren Leben und Freundschaft eindrucksvoll die soziale, kulturelle und politische Welt der Zeit widerspiegeln. Claudia Erdheim erweckt die porträtierten Persönlichkeiten lebendig. Die jüdische, gebildete Adelige Ida Fleischl, ihre Gesellschafterin, die Lyrikerin Betty Paoli, und die Schriftstellerin Marie von Ebner-Eschenbach pflegen eine enge Freundschaft. Betty Paoli, 1814 in Wien geboren, war eine außergewöhnliche Lyrikerin, die als erste Lyrikerin Österreichs galt und eine Vorreiterin der Frauenbewegung war. Sie lebte ledig und verdiente ihren Lebensunterhalt als Schriftstellerin und Übersetzerin. Ida Fleischl, aus einer aufgeklärten jüdischen Familie in München stammend, lebte mit ihrem Mann und vier Söhnen in Wien. Sie war eine hochintelligente Frau mit einem lebhaften Interesse an Literatur. Zu ihren Gästen zählten Ärzte, Schriftsteller und Schauspieler, darunter das Ehepaar Laube, Baron Münch-Bellinghaus, Freud und die bedeutende Erzählerin Marie von Ebner-Eschenbach. Die Dichterinnen lasen sich gegenseitig ihre Werke vor, diskutierten über Inhalt und Stil und rauchten leidenschaftlich Zigarren. Diese Lebenswelt bildet den Hintergrund für Erdheims Roman, der den gemeinsamen Alltag, die Sommerfrischen, die politische Situation und die wichtige Rolle der Dienstboten in bemerkenswerter Schärfe nachzeichnet.

      Betty, Ida und die Gräfin
    • 'Endlich sind die Juden weg und weg sollen sie bleiben.' Wien, Anfang 17. Jahrhundert, die jüdische Bevölkerung wird endgültig aus der Stadt vertrieben und in der 'Judenstadt' außerhalb der Stadtmauern angesiedelt. Unter ihnen ist Lena Gerstl, deren bewegtes und schweres Schicksal Claudia Erdheim fast 400 Jahre später zum Leben erweckt. Der Kampf um Rechte, Duldung und Überleben war Teil des Alltags der Wiener Juden, die nach einem Erlass des Kaisers 1624 gezwungen waren, ein neues Leben aufzubauen. 1670 wurde die 'Judenstadt' aufgelöst, die Bewohner waren wieder ohne Bleibe. Claudia Erdheim erzählt die Geschichte einer Ehefrau und Mutter, die den ständigen Anfeindungen der Christen, dem Druck der steigenden Steuern sowie Krankheit und Seuchen standzuhalten versuchte. Ein wenig beachtetes Kapitel der österreichischen Geschichte wird in diesem Text lebendig. Mit ihrem klaren und prägnanten Stil porträtiert Claudia Erdheim die Geschichte einer Verbannung und den Versuch eines Neuanfangs.

      In der Judenstadt
    • Längst nicht mehr koscher

      • 417 Seiten
      • 15 Lesestunden

      Die galizisch-jüdische Familie Erdheim zwischen 1874 bis 1945 im Spannungsfeld von Emanzipation und Isolation. Galizien, das östlichste Kronland der Monarchie. Moses Hersch und Esther haben fünf Söhne. Sie sind fromme, aber aufgeklärte Juden. In ihrer Heimatstadt Boryslaw gibt es Erdöl, es herrscht Manchester-Kapitalismus. Die Familie ist sehr wohlhabend, sie besitzt Gruben, eine Erdölraffinerie und eine Brauerei. Doch ihr Schicksal und das der nachfolgenden Generationen wird vom Lauf der Geschichte bestimmt. Drei Söhne ziehen Ende des 19. Jahrhunderts nach Wien, zwei bleiben in Galizien. Die Tochter des zweiten Sohnes ist mit einem Widerstandskämpfer liiert ist, den die Gestapo einsperrt. Eine Familie, die in Galizien geblieben ist, überlebt auf wundersame Weise, die andere verbrennt im Ghetto von Drohobycz, der Sohn kommt im Nebenlager Melk um. Die Familie in Wien überlebt und der Widerstandskämpfer wird in der provisorischen Regierung Unterstaatssekretär.

      Längst nicht mehr koscher
    • »Clautschi« wächst in der Nachkriegszeit in Wien auf, zusammen mit ihrer älteren Schwester und ihrer Mutter, einer Psychoanalytikerin der ersten Stunde und Kommunistin jüdischer Herkunft. Sie ist hin- und hergerissen zwischen dem Stolz auf die intellektuelle, »bessere« Herkunft einer anerkannten und bewunderten »Frau Doktor« und der traurigen Realität einer völlig überforderten Mutter. Das Kind darf weder in einen Kindergarten, noch mit anderen Kindern spielen, muss mit ihrer Schwester Aufgaben erledigen, für die beide noch zu klein sind, versinkt mit ihrer Familie im Schmutz und ist den Erzählungen der Mutter über ihre Arbeit, oft sexueller Natur, schutzlos ausgeliefert. Durch den zeitlichen Abstand, aus dem heraus sich Claudia Erdheim in »Bist du wahnsinnig geworden?« an die eigene Kindheit erinnert, und die vollkommen nüchterne, unsentimentale Schilderung des erzählenden Kindes ist dieser Coming-of-Age-Roman besonders eindrücklich. Eine ganze Generation, geprägt von der unverarbeiteten jüngsten Kriegsvergangenheit, wird sich in diesem unprätentiösen Bericht wiederfinden. Claudia Erdheims Romandebüt ist absolut wert, wiederentdeckt zu werden.

      Bist du wahnsinnig geworden?
    • Die Bilder in diesem Buch stammen aus den zwei östlichsten Kronländern der ehemaligen k. u. k. Monarchie, aus Galizien und der Bukowina. Das „Stetl“, heute Bezeichnung für den traditionellen Lebensraum der Juden in Osteuropa, ist aber, wie Margaret Mead schreibt, kein geographischer Begriff, sondern bezeichnet eine Gemeinschaft von Menschen, verbunden durch Herkunft, Sprache und Religion, nach eigenen Gesetzen lebend, ausgegrenzt von der nichtjüdischen Umgebung am selben Ort. „Stetl“ war überall in den dörflichen und städtischen Siedlungen des „Jiddischlands“ zwischen Baltikum und Schwarzem Meer. Historische Bildzeugnisse aus dem Stetl sind selten. Orthodoxe Juden dürfen kein Abbild vom Menschen machen. Photographiert zu werden oder zu photographieren war im Stetl zweifellos ein Zeichen der Emanzipation, der Lösung von der Tradition. So ließ sich Moses Hersch Erdheim, aus dem Stetl zum Erdölunternehmer aufgestiegen, um 1880 ganz nach westlichem Vorbild mit Frau und Familie photographieren, wenn auch noch in Kaftan und mit Kippa. Später photographierte Sische (Sigmund), der älteste seiner fünf Söhne, Chirurg in Wien, auf Urlauben zu Hause seine alte Heimat. Der Band enthält Fotos aus dem Familienarchiv der Familie Erdheim sowie Fotos aus privaten Sammlungen und dem Archiv des Verlages. (Claudia Erdheim)

      Das Stetl