Der Band bietet eine Einführung in die Kulturgeschichte Europas mit Fokus auf die Frühe Neuzeit. Er behandelt zentrale Fragen der Kultur, Themen der kulturgeschichtlichen Forschung und Besonderheiten der Europäischen Kulturgeschichte. Zudem enthält er Hinweise zu Arbeitstechniken und eine Auswahlbibliographie.
Was ist Geschichte, und woher wissen wir, wie die Vergangenheit beschaffen war? Der Historiker Achim Landwehr präsentiert mit seinem neuen Buch ›Die anwesende Abwesenheit der Vergangenheit‹ ein Grundlagenwerk der Geschichtstheorie. In einer klugen geschichtsphilosophischen Wendung zeigt er, wie wir unsere Vergangenheit selbst erschaffen. Denn was Historiker als »Quellen« bezeichnen, die Zeugnisse vergangener Welten, sind bloß Ausschnitte, Schnipsel, die interpretiert sein wollen. Für alle, die wissen wollen, was es mit der Geschichte jenseits der Ereignisse auf sich hat, erklärt Achim Landwehr, warum die Wirklichkeit unfassbar ist und wir der Historie nicht entkommen können. Nicht zuletzt entwickelt er ein neues Zeitmodell des Historischen. Dabei setzt er ungewöhnliche Akzente – und macht deutlich, dass auch in der Geschichte »alles fließt«.
Geschichte ist nicht nur das, was geschehen ist - Geschichte ist auch das, was zu einzelnen Ereignissen aufgezeichnet worden ist, und das, worüber man in welcher Weise kommuniziert und debattiert hat. Geschichte ist somit nur in vermittelter Form zugänglich. Achim Landwehr erklärt zunächst die Wurzeln der historischen Diskursanalyse, die sich intensiv mit diesen Fragen beschäftigt: von der Begriffsgeschichte Reinhart Kosellecks über die Arbeiten Hayden Whites bis zu den Studien Michel Foucaults. Auf dieser Grundlage zeigt er, welchen Nutzen die analytische Kategorie des Diskurses für die Geschichtswissenschaften hat. Zudem stellt er dar, wie sich empirisch fundierte historische Diskursanalysen im Studium durchführen lassen und was es dabei zu beachten gilt. Für alle, die sich mit dieser einflussreichen Theorie und Methode vertraut machen wollen, ist der Band ein unverzichtbares Standardwerk. „Eine gut strukturierte und dokumentierte Einführung …für Studenten“ Das Historisch-Politische Buch
Die Auseinandersetzung mit der Geschichtsschreibung wird durch den Begriff der Chronoferenz neu beleuchtet, der alternative Ansätze zur herkömmlichen Historiographie bietet. Das Buch thematisiert die Problematik des westlichen Geschichtsverständnisses, das oft als übermächtig empfunden wird und andere Zeitkonzepte ignoriert. In postkolonialen Kontexten wird die Herausforderung deutlich, dass jede Gegenwart ungleichzeitig ist und verschiedene Zeiten gleichzeitig existieren. Landwehr fordert dazu auf, die Fähigkeit des Menschen zu erkennen, in mehreren Zeitdimensionen zu leben und zu denken.