Der »gefrorene See« ist ein seltenes Naturschauspiel: Der Bodensee wird zu einer einzigen Eisfläche und verbindet seine Ufer miteinander. Die Anrainer nennen es Seegfrörne. Zur letzten Seegfrörne im Jahr 1963 hatte sich der junge Robert Teiler auf den Weg über das Eis gemacht; seither gilt er als verschollen. Viel später interessiert sich wieder jemand für seinen Fall: Höfe, der Chronist einer kleinen Seegemeinde. Er wird in den Ort geholt, um dessen Vergangenheit zu schildern, doch seine Recherchen zur Seegfrörne führen ihn immer wieder zum ungeklärten, geheimnisvollen Schicksal des Jungen. Er befragt die Bewohner und bekommt vieles zu hören – nur die Wahrheit nicht.
Christof Hamann Reihenfolge der Bücher






- 2023
- 2018
Marcel Beyer erhielt für sein Werk den Büchner-Preis, den Kleist-Preis, den Oskar-Pastior-Preis und den Literaturpreis der Stadt Bremen. Marcel Beyers lyrische sowie poetologische Auseinandersetzung mit Dichtern wie Gottfried Benn und Ezra Pound, Friederike Mayröcker und Ossip Mandelstam zeigt sich zuallererst im sprachlichen Material. Er sammelt sein Zeichenrepertoire aber nicht nur aus der Hochliteratur, sondern genauso aus Popsongs, aus der Werbung, aus flüchtig wahrgenommenen Graffitis. Seine Gedichte, seine Prosa, seine Essays saugen alles auf, sie verwandeln Alltägliches in literarisches Sprechen und sind so das Gegenteil von Weltabgewandtheit. Die Beiträge des Doppelheftes gehen unterschiedlichen Facetten der Wortkunst Beyers und den medialen Transfers seiner Werke nach. Ergänzt werden sie um eine lyrische Laudatio von Friederike Mayröcker und eine literarische Annäherung an eines seiner Gedichte von Tom Schulz.
- 2016
Kindler kompakt Kriminalliteratur
- 177 Seiten
- 7 Lesestunden
In diesem Band findet sich eine Zusammenstellung der bedeutendsten internationalen Kriminalliteratur. Die Einleitung beschreibt, was Kriminalliteratur ausmacht.
- 2014
Zwischen Normativität und Normalität
Zur diskursiven Position der ›Mitte‹ in populären Zeitschriften nach 1848
- 342 Seiten
- 12 Lesestunden
- 2013
Berthold Auerbach (1812-1882) war einer der bekanntesten Schriftsteller des 19. Jahrhunderts. Seine ‚Schwarzwälder Dorfgeschichten’ trugen zur Etablierung eines neuen Genres bei, während sein Werk Barfüßele schnell in viele Sprachen übersetzt wurde. Auerbachs Romane machten ihn zu einem Namen, der oft in einem Atemzug mit Größen wie Sir Walter Scott, Honoré de Balzac und Charles Dickens genannt wurde. Doch gegen Ende des 19. Jahrhunderts begann seine Entkanonisierung, und seine Werke gerieten weitgehend in Vergessenheit, oft begleitet von abschätzigen Bewertungen in der Literaturgeschichte. Heute ist der jüdische Autor von Interesse, da sein Werk zwischen den ‚Literatursystemen’ von ‚Vormärz’ und ‚Nachmärz’ steht. Zudem verknüpfen sich mit seiner Person spezifische, zeittypische Probleme der Identitätsfindung. Als Berufsschriftsteller agierte er in Wechselwirkung mit einer Epoche, die auf dem Weg zur nationalen „Einheit“ neue Formen der (Unterhaltungs-)Literatur hervorbrachte. Auerbachs Texte bündeln diskursive Stränge und reflektieren die soziokulturellen und politischen Transformationen ihrer Zeit. Der vorliegende Band stützt sich auf den verbesserten Kenntnisstand der aktuellen Auerbach-Forschung und zielt darauf ab, die Resonanzräume und Kontext-Relationen von Werk und Autor zu erweitern und zu vertiefen.
- 2012
Nur ein Schritt bis zu den Vögeln
- 176 Seiten
- 7 Lesestunden
Sicher weiß man nur, dass Simon – Ende dreißig, Journalist, Porschefahrer und Besitzer eines Hauses in bester Lage – am 14. Mai hinunter zu den Gleisen am Ufer des Bodensees gegangen ist. Ob er sich absichtlich bei Nacht auf die Gleise gelegt hat oder versehentlich vor den Zug geraten ist, vermag keiner zu sagen. Karl ist jedoch vom Selbstmord seines Freundes überzeugt. Mithilfe von Notizheften, die Simon zurückgelassen hat, begibt er sich auf eine Erinnerungsreise, um zu begreifen, was seinen ehrgeizigen und kompromisslosen Begleiter seit Kindertagen, den erfolgreichen Spezialist für Innere Sicherheit, derart aus dem Gleichgewicht gebracht hat. Karl, der sein Geld mit dem Verfassen von Heiligenlegenden verdient, tastet sich vorsichtig zurück, um seinen Simon wiederzufinden, der ihn, den Stotterer und augenscheinlich viel Schwächeren, zurückgelassen hat. Behutsam und präzise beschreibt Hamann die innere Reise seiner Protagonisten, die jeder für sich auf der Jagd sind nach ein paar Schlupflöchern des Glücks.
- 2012
Uwe Timms Bestseller „Die Entdeckung der Currywurst“ und „Rennschwein Rudi Rüssel“ werden ebenso wie seine Erzählungen und Romane über den Kolonialismus in Deutsch-Südwestafrika, die 68er-Generation, Erinnerungskultur und den Nationalsozialismus u. a. unter den Aspekten auktorialer Selbstentwürfe, Erzählstrategien und Schreibhaltungen analysiert.
- 2011
Bodensee
- 127 Seiten
- 5 Lesestunden
„Natürlich ist es immer derselbe See, aber immer ist er anders.“ Hermann Kinder Von Aussichten über Inselglück bis Zeppelin - Christof Hamann schreibt ein Bodensee-ABC, in dem Geschichte, Kultur und Natur des Sees und seiner Ufer fein verwoben sind. Persönliche Erinnerungen wechseln sich aufs Vergnüglichste mit historisch verbürgten und literarischen Geschichten ab.
- 2011
Kilimandscharo
- 188 Seiten
- 7 Lesestunden
Der Kilimandscharo ist ein Mythos: Er ist nicht nur der höchste Berg Afrikas, sondern das größte Bergmassiv am Äquator überhaupt – obwohl in Kiswahili »Njaro« kleiner Hügel bedeutet. Er ist vulkanischen Ursprungs, seine Spitze (beinahe 6. 000 Meter hoch) ist immer schneebedeckt. Der Kilimandscharo ist aber auch ein Politikum: Noch Mitte des 19. Jahrhunderts stritt man in Europa darüber, ob es möglich sei, dass ein Berg so weit im Süden Afrikas Schnee tragen könne. Deutsche Missionare hatten das behauptet, ein englischer Forscher sie als dumm verhöhnt. So beginnt die Inbesitznahme einer Region und der Wettkampf zwischen den europäischen Kolonisatoren. Am Ende wird das gesamte Gebiet vorübergehend deutsche Kolonie, der Kilimandscharo Deutschlands höchster Gipfel. Und der Kilimandscharo ist Sehnsuchtsgegenstand: Abenteurer und Forscher versuchen im 19. Jahrhundert den Berg zu vermessen, Flora und Fauna zu erkunden, Proben abzugreifen, zu beschreiben und schließlich den Gipfel zu besteigen, was 1889 Hans Meyer, Sohn des Verlagsgründers Meyer (Konversationslexikon), gelang. Noch heute scheint die Sehnsucht ungebrochen: Jährlich versuchen Tausende den Gipfel zu bezwingen – hauptsächlich Deutsche.
- 2009
Kanon heute
- 211 Seiten
- 8 Lesestunden
Die literaturwissenschaftlichen Kanondebatten der vergangenen Jahre führten zu einer komplexen Reflexion über Kanonisierungsprozesse und Klassikerverehrung. Anstatt solche Normierungsprozesse generell zu desavouieren, wurden ihre Regeln und Strategien, die mit ihnen notwendigerweise verbundenen Ein- und Ausschlussverfahren untersucht. Auf diese Weise kam es einerseits zu einer Erweiterung traditioneller Kanones, andererseits machte sich die Erkenntnis breit, dass jeder Kanon von Zeit zu Zeit einer Neulegitimierung bedarf. Der vorliegende Sammelband liefert eine kritische Bestandsaufnahme dieser Debatten und diskutiert deren Ergebnisse vor allem im Hinblick auf konkrete Impulse für den Literaturunterricht an Schulen und Universitäten.
