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Ivan Cankar

    10. Mai 1876 – 11. Dezember 1918
    Ivan Cankar
    Mein Leben
    Aus dem Florianital
    Vor dem Ziel. Literarische Skizzen aus Wien
    Milan und Milena. Erzählungen
    Frau Judit
    Am Hang
    • Am Hang

      Roman

      5,0(1)Abgeben

      Der Morgen brach an, der Morgen der Armen, finster und neblig. Francka stand müde vom Träumen auf, sie dachte im selben Moment an den Dornenweg, der ihr bevorstand, und es lief ihr kalt hinunter. In der Stube war es stickig, es roch noch nach der Toten, nach Kerzen und Schnaps. Auf dem Tisch lag das Stück Brot, das der Schuster gebracht hatte, auch Kaffee war im Schrank, und Francka ging das Frühstück kochen. Sie warf vom Flur einen Blick auf den Hang – alles war noch still, das Schlammwasser lief durch den schrundigen Straßengraben ins Tal und plätscherte leicht. Nirgends noch knarrte eine Tür – der Hang schlief den schweren und stickigen Schlaf des betrunkenen Bettlers, der aus dem Haus in die Regennacht gejagt worden ist und sich in den Graben gelegt hat.

      Am Hang
    • Der 1904 in Wien entstandene Roman behandelt ein typisch »dekadentes« Thema: Verheiratete, gut situierte Frau hat aus Langeweile Affären mit jungen Männern. In dieser Hinsicht lässt er Cankars Nahverhältnis zu den berühmten Vorbildern der Wiener Moderne erkennen. Dekadent aber ist nur die Epoche des fin de siècle, in der Roman angesiedelt ist. Für den Slowenen Ivan Cankar und seine Judit birgt dieses zu Ende gehen zugleich die Hoffnung auf einen Neubeginn in Freiheit; einer Freiheit, die alle Lebensbereiche umfasst. So ist Frau Judit vor allem ein die Gesellschaftsmoral entlarvender Text mit stark satirischer Note, ein Zeugnis des Kulturkampfes gegen den Kleingeist und des Auflebens der Avantgarde in Slowenien. Dass Ivan Cankar mit seiner Protagonistin, der schönen und guten Frau Judit, eine der starken und bleibenden Frauengestalten der Weltliteratur schuf, weiß man bei uns nur deshalb nicht, weil es bis heute keine Übersetzung ins Deutsche gab.

      Frau Judit
    • Die Erzählung "Milan in Milena" von 1913 gilt als Höhepunkt von Cankars symbolistischer Prosa. Sie besteht aus zwei parallelen Erzählsträngen und thematisiert die Charaktere Milan und Milena, die im Leben keinen Halt finden. Die erotischen Anspielungen machen sie zu einem besonderen Beispiel slowenischer erotischer Prosa. Die drei Erzählungen aus "Wille und Kraft" thematisieren das Scheitern an unrealistischen Sinnkonstruktionen und reflektieren die Orientierungslosigkeit des Menschen in der modernen Welt.

      Milan und Milena. Erzählungen
    • Jede Jugendzeit ist von Glück und Frohsinn, von strahlendem Sonnenschein und übermütigem Lachen erfüllt. Blickt man in späteren Jahren, in trüben Stunden, fremd und kühl auf jene Zeit zurück, dann erscheint sie vielleicht weniger heiter - ja sie gleich dann sogar einem Kelch voll ungerechter Quall, voll allzufrüher Erkenntnis. Und doch ist es schwer, sie in diesem Licht zu sehen. Der Nebelvorhang teilt sich, löst sich auf, und wieder lacht eine junge Sonne, die alle Liebe, alle Dankbarkeit verdient. Die Süße des Erinnerns ist wie ein Lied; ein Seufzer hebt die Brust, ein sanftes Lächeln verklärt Mund und Augen.

      Mein Leben
    • Der Roman Das Haus zur barmherzigen Mutter Gottes des großen slowenischen Schriftstellers Ivan Cankar erschien 1904. Er wurde 1930 von Gusti Jirku ins Deutsche übersetzt und in Wien publiziert. Darin beschreibt er die Geschichte des kleinen Mädchens Malči, das im Krankensaal einer Wiener Vorstadtklinik seine letzten Monate verlebt. Der scheinbar geschützten Innenwelt mit den dort liegenden jungen Mädchen wird das Elend ihrer Herkunft aus Armut und zerrütteten Familienverhältnissen, aus Alkohol- und Kindesmissbrauch, gegenübergestellt.

      Das Haus zur barmherzigen Mutter Gottes
    • Mein Leben

      Erzählung

      Der autobiografische Text Mein Leben, den Ivan Cankar in seinen späten Jahren, etwa ab 1914 verfasst hat, erschien als Buch erst posthum 1920 und seine deutsche Übersetzung von Gusti Jirku 1930. Der Autor erinnert sich darin zurück bis in seine früheste Jugend, als der armen Familie das Haus abbrannte. In vierzehn Skizzen stellt er seine Jugend in Vrhnika dar, das Leben in Armut und seine Zeit als Ministrant. Das Buch ist zugleich eine Hommage an die von ihm verehrte Mutter, die in seinem sonstigen Werk eine zentrale Stellung einnimmt. Die Erinnerung an diese Zeit stellt er damit auch in einen Gegensatz zu seinem späteren Leben als Schriftsteller.

      Mein Leben
    • Eine einzige Nacht

      Kurzgeschichten 1897–1920

      Der Slowene Ivan Cankar war Lyriker, Dramatiker und vor allem Prosaschriftsteller. Aus ärmlichen Verhältnissen stammend lebte er von 1896 bis 1909 in Wien, wo er einen großen Teil seiner Werke schrieb und in seiner slowenischen Heimat veröffentlichte. Seine Prosaarbeiten erschienen schon seit 1900 in der damaligen Tagespresse (Prag, Zagreb, Wien, Ljubljana), in Anthologien und in einigen ihm gewidmeten Publikationen in deutscher Übersetzung. Cankars Prosa reicht von kurzen Skizzen über Erzählungen und Satiren bis zu größeren Novellen und Romanen, von denen hier eine möglichst repräsentative Auswahl gezeigt werden soll.

      Eine einzige Nacht