Jean Weselbach inspiriert mit seinen Euphorismen zum Nachdenken und Schmunzeln. Er thematisiert das richtige Betrachten von Dingen, Berührungsfreude, das Anziehen von Schuhen und die Haltung gegenüber dem Leben. Kalligraphien stammen von Grafik-Studio Stark, das Coverbild ist von Christian Dadlhuber.
Jean Weselbach Bücher






Der Gedanke steht im Wort. Eu- und Ahaphorismen der Reflexionszonenmassage
- 310 Seiten
- 11 Lesestunden
Jean Weselbach präsentiert den dritten Band seiner Reflexionszonenmassage, der mit überraschenden aphoristischen Weisheiten und Einsichten begeistert. Ein logosophisches Sinn-Geflecht zieht den Leser von Spruch zu Spruch in seinen Bann und verspricht ein einzigartiges mentales Vergnügen.
Die Logosophie ist eine kritische Philosophie, keine Ideologie. Viele verspüren heute ein Unbehagen gegenüber jedweder Ideologie, insbesondere, wenn sie selbst Opfer einer menschenverachtenden Ideologie geworden sind. Die Logosophie als spezielle Denkrichtung der Philosophie definiert sich gerade in scharfem Gegensatz zu einem „Ismus“. Abgeleitet von dem griechischen Begriff > Logos< (= Vernunft, Weisheit) geht sie auf Freiheit und verantwortete Vernunft und plädiert für offene Strukturen, statt irgendwelchen starren Systemen das Wort zu reden bzw. solchen anzuhängen. Die Ideologien tendieren aufgrund ihres Totalentwurfs der Welt zumeist zum Totalitären. Für die Logosophie dagegen sind Wahrheiten immer nur Teilwahrheiten, räumlich wie zeitlich begrenzt. Sie versteht sich nicht als Weltanschauung, sondern sozusagen als Anschauung der Welt, also um ihre genaue Beobachtung und Wahrnehmung. Insofern ist sie Methode, bei der die Sichtung Vorrang hat vor einer vorgefertigten Sicht. Falls sie als Theorie erscheint, ist dagegen festzuhalten, dass die Aphorismen – quasi als Bausteine der Logosophie – auf Erfahrung basieren, die beschrieben werden bzw. als Ausgang für Abstraktion dienen. Der Logosophie geht es darum, im Sinndreieck von Vernunft, Sprache und Praxis zu einem neuen Sein zu kommen. Kritik bedeutet ihr stets Anstoß zu Korrektur, Präzisierung oder Optimierung. Sie motiviert zu größerer Ernstnahme der Phänomene. Dem entspricht eine andere Grundhaltung als das heute oft anzutreffende „Wir sind gut aufgestellt“. Auf die Einstellung kommt es primär an. Eine Philosophie kann nicht von vornherein schon Sinn aufweisen, sie muss ihn erst durch Begründung aufweisen. Das ist Ziel der Logosophie.
Albert Einstein (1879-1955) hat einmal gesagt, der moderne Mensch habe es verlernt zu denken. Das mag durchaus zutreffen. Doch liegt es allein am Menschen? Denken hat viel mit Freiheit zu tun. Mit zunehmender Einschränkung derselben dürfte es das Denken tatsächlich schwerer haben sich zu behaupten. Zudem ist zu beobachten, wie viele Menschen heute falsche oder kaum nachvollziehbare Schlüsse aus Aussagen oder Fakten ziehen. Gegenüber Kants anthropologischen Hauptfragen ist heute eine Verlagerung der fundamentalen Fragestellung eingetreten: Kann der Mensch noch glauben? Kann er noch lieben? Kann er noch hoffen? Der Schwerpunkt liegt heute stärker auf einem Können denn auf einem Dürfen oder Sollen, wobei Können hier eher gemeint ist als Fähigkeit denn als Möglichkeit. Zu diesem Unvermögen des Könnens kommt das von Einstein festgestellte Unvermögen hinzu. Dieser Band sucht diesen komplexen Befund zu erheben und Antwortversuche zu geben. Er versteht sich als poetisch-philosophische Sozialutopie. Wer wirklich zu denken beginnt, wird durch das Denken selbst bestimmt und über sich selbst hinausgeführt in eine neue Praxis der Humanität.
Die Ambivalenz der Wirklicht wurde in den vorangehenden Bänden schon thematisiert bzw. expliziert. Doch was meint hier die Wirklichkeit? Wirklichkeit ist einerseits synonym mit Realität, Faktizität, anderseits geht dieser Begriff auf Meister Eckhart zurück, der mit diesem Begriff das lat. actualitas übersetzt. Im Begriff Wirklichkeit steckt also unverkennbar die Komponente des „Wirkens“. Diese Hintergründe und Zusammenhänge ins rechte Licht zu rücken, ist Anliegen dieses Buches.
Eine Reflexzonenmassage? Nein, eine Reflexionszonenmassage! Stehen Sie mit beiden Füßen fest auf dem Boden der Wirklichkeit, während Ihr Kopf nach Höherem strebt. Der Kopf, dem Himmel näher, ist das Organ des Über-, Auf- und Durchblicks. Lassen Sie Ihr Geistzentrum von Gedanken und Reflexionen anregen, die Ihr Leben in Bewegung bringen und „himmelwärts“ führen. Diese Inspirationen stammen aus der Logosophie, einem neuen Zweig der Sinnwissenschaften. Logos bedeutet, die Dinge zu sehen, ihnen auf den Grund zu gehen und ihre Zusammenhänge zu erkennen; so offenbart sich die Vernunft. Was man nicht in den Beinen hat, muss man im Kopf haben. Tauchen Sie ein in ein immenses mentales Vergnügen! Der Autor, Jean Weselbach alias Hans Schwäble, geboren 1952 in Heidenheim/Brenz, hat Katholische Theologie, Philosophie und Anglistik an verschiedenen Universitäten studiert. Mit schwäbischer Akribie und Akkuratesse ist er seit Jahren im Bildungsbereich tätig. Nun präsentiert er erstmals ein Bildungsmenü in Buchform: ein vitalisierendes philologisch-philosophisches Werk, angereichert mit Axiomen, Apophthegmata und Epigrammen, das zu jeder Tages- und Nachtzeit anregt. Geistige Nahrung für Feinschmecker und Gourmetfreunde. Der Chef de la cuisine lebt in Würzburg, denkt aber überall.