Gratis Versand in ganz Österreich
Bookbot

Beate Kellner

    Erzählen und Episteme
    Höfische Textualität
    Spiel der Liebe im Minnesang
    Grimms Mythen
    Literarische Kommunikation und soziale Interaktion
    Ursprung und Kontinuität
    • Ursprung und Kontinuität

      Studien zum genealogischen Wissen im Mittelalter

      Beate Kellners Studien zielen auf das Genealogische als zentrale Wissensform des Mittelalters und der Frühen Neuzeit. Durch die Analyse von genealogischen Strukturen aus verschiedenen Text- und Wissensfeldern soll eine 'Grammatik' des Genealogischen im Mittelalter erarbeitet werden. Im Hinblick darauf werden Konstruktionsprinzipien und Zeitvorstellungen, Argumentations- und Legitimationsstrategien sowie historisch-soziale Funktionen und Leistungen von Genealogien untersucht. Das Genealogische wird auf diese Weise als Wissens- und Machtdispositiv zugleich erschlossen. Die Analysen können an literarischen und historiographischen Texten immer wieder erhellen, dass das Genealogische als Form der gezielten Modellierung von Ursprung und Kontinuität, ja als Sache des politischen Kalküls zu sehen ist. Unter dem Anschein der Natur erweist sich Verwandtschaft damit stets auch als kulturelle Konstruktion

      Ursprung und Kontinuität
    • Die Studien dieses Sammelbandes bedenken den Sachverhalt, daß im Mittelalter poetische Kommunikation außerhalb von klösterlichen Ordnungen kaum (oder doch allenfalls erst ansatzweise) in eigenen Sozialsystemen institutionell gesichert ist. Literatur – zumal die volkssprachige höfische Dichtung – scheint hier vielmehr in einer heute nicht mehr leicht nachvollziehbaren Weise in unterschiedlichste soziale Praxen eingebettet zu sein; Praxen im übrigen, welche vorwiegend interaktiv sind, also auf Kommunikation unter Anwesenden beruhen. Wie unter solchen Bedingungen sozialer Interaktion die Literatur institutionell möglich und wie sie institutionell wirksam wird: Solchen Fragen gehen die Beiträge an unterschiedlichen Einzelfällen nach. Sie bemühen sich dabei um ausgeprägt textnahe Interpretationen und erproben neue Perspektiven vor allem auch auf solche Dichtungen, die stets im Interessenzentrum der Germanistischen Mediävistik stehen.

      Literarische Kommunikation und soziale Interaktion
    • Mit seiner 1835 zum ersten Mal erschienenen Deutschen Mythologie unternahm Jacob Grimm den Versuch, die Religion der Südgermanen zu rekonstruieren. Diese Arbeit dokumentiert die forschungsgeschichtliche Bedeutung des Werkes, sie fragt nach seinen methodologischen Voraussetzungen, beleuchtet Jacob Grimms Art der Quellenverarbeitung und stellt Interferenzen zwischen den dem Werk zugrundeliegenden romantischen Prämissen und der philologischen Praxis Grimms heraus. Durch die Analyse des Mythosbegriffs einerseits und exemplarisch behandelter Mythologeme andererseits lassen sich Zugänge zur Konzeption der Deutschen Mythologie , zum wissenschaftsgeschichtlichen Standort Jacob Grimms und dem in der Deutschen Mythologie angewandten Wissenschaftsparadigma gewinnen.

      Grimms Mythen
    • Der deutsche Minnesang ist eine der wichtigsten Ausprägungen der europäischen Liebeslyrik im Mittelalter. Die vorliegende Monographie unternimmt in vielerlei Hinsicht eine Neudeutung dieser hoch artifiziellen Liebesdichtung. Bis heute finden wir oft ein zu eindimensionales Verständnis von Minnesang, nach dem besonders der Hohe Sang auf ein monotones Kreisen um die Unerfüllbarkeit der Liebe festgelegt wird. Unter der Oberfläche eines Zelebrierens von Idealen kann man jedoch ein breites Spektrum von erotischen Phantasmen, Spielarten des Begehrens, Imaginationen von Rache und Gewalt, Drohungen, Voyeurismus, Liebe und Krieg, selbstquälerische Zweifel und Narzissmus entdecken. Diesen Imaginationen geht das Buch ebenso nach wie den Idealisierungen der Dame, den damit verbundenen Verkehrungen der mittelalterlichen Geschlechterordnung und der Reflexion der höfischen Gesellschaft in den Liedern.

      Spiel der Liebe im Minnesang
    • Höfische Textualität

      • 266 Seiten
      • 10 Lesestunden

      Die Festschrift für Peter Strohschneider versammelt zwölf Beiträge seiner (ehemaligen) Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter. Sie nehmen die Impulse auf, die Peter Strohschneider der Mediävistik – zuletzt durch seine Monographie ‚Höfische Textgeschichten‘ (2014) – gegeben hat. Im Zentrum steht die volkssprachliche Textualität im Kontext der höfischen Kultur des 12. und 13. Jahrhunderts: Reflexionen ihrer Materialität und Medialität werden dabei ebenso untersucht wie dominante Muster, Erzählstrukturen und Leitbegriffe der höfischen Textkultur. Ein weiterer Schwerpunkt liegt auf den Spannungsverhältnissen zu den konkurrierenden Diskursen des Heroischen und Geistlichen sowie auf dem Minnesang und seinen Irritationen, Verschiebungen und verdeckten Poetiken. Die Beiträge setzen sich kritisch mit den Textanalysen Peter Strohschneiders auseinander und erkunden – inspiriert von seinen theoretischen und methodischen Ansätzen – die Möglichkeitsräume der höfischen Literatur weiter.

      Höfische Textualität
    • Erzählen und Episteme

      • 463 Seiten
      • 17 Lesestunden

      Die deutschsprachige Erzählliteratur des 16. Jahrhunderts, die an der Schwelle zur Poetik des Barock steht, wird in der germanistischen Forschung in ihrer kulturellen und poetischen Bedeutung nach wie vor unterschätzt und vernachlässigt. Die vorwiegend germanistischen Beiträge dieses Bandes, die auch romanistische und kunsthistorische Perspektiven einbeziehen, richten sich auf Prosaromane, Schwänke, Tierepik und historiographische Großformen. Sie setzen sich zum Ziel, die Strukturen und Semantiken der Texte zu erschließen und erproben neue Sichtweisen, indem sie den Leistungen des Erzählens als eigenständige Formen der Speicherung, Konfiguration und Transgression von Wissen nachgehen. Deutlicher als bisher läßt sich so profilieren, wie die volkssprachige Literatur die epochalen epistemischen Umbrüche der frühneuzeitlichen Kultur, die Pluralisierungen und Neuordnungen des Wissens reflektiert. Da hier Fragen nach der spezifisch literarischen Inszenierung von Wissen leitend sind, führen die Beiträge literaturwissenschaftliche und epistemologische Problemstellungen zusammen. In diesem Sinne steht die Frage nach einer Poetologie des Wissens im Zentrum.

      Erzählen und Episteme
    • Sündenerkenntnis, Reue und Beichte

      Konstellationen der Selbstbeobachtung und Fremdbeobachtung in der mittelalterlichen volkssprachlichen Literatur

      • 325 Seiten
      • 12 Lesestunden

      Der Wandel, den die Konzepte von Buße und Beichte im hohen und späten Mittelalter durchlaufen, geht mit einer starken Aufwertung der Reue und mit der Notwendigkeit einer intensiven Gewissenserforschung einher. Der Sünder muss sich in jeder Lebenslage Klarheit über seine Sündhaftigkeit verschaffen und lernen, seine Reue darüber mit sprachlichen wie außersprachlichen Mitteln zu externalisieren. Diese Notwendigkeit wird nicht nur in den gelehrt-lateinischen Schriften des Mittelalters diskutiert und begründet sowie in normativem Schrifttum eingefordert. Vielmehr werden die Themen Reue, Beichte und Buße auch in einem breiten Spektrum volkssprachlicher Texte aufgegriffen und verhandelt: Sie leiten den Sünder zur Beobachtung und Erforschung seiner selbst an, führen das Schuldbekenntnis performativ vor oder entwerfen Drohkulissen, vor denen die Dringlichkeit und Notwendigkeit einer Wachsamkeit gegenüber dem Selbst deutlich wird. Die hier versammelten Beiträge zeigen exemplarisch, wie in der volkssprachlichen Literatur versucht wird, die Wachsamkeit des Ichs zu intensivieren und das Sündenbewusstsein der Rezipierenden zu schärfen. Dabei stehen die in den Texten verwendeten sprachlichen und klanglichen Mittel, mit denen der Sünder zur Wachsamkeit stimuliert werden soll, ebenso im Fokus wie die Argumente, Appellstrukturen und Verweise auf Gefahren, die ihn zur Conversio und zur regelmäßigen Beichte animieren.

      Sündenerkenntnis, Reue und Beichte
    • Geltung der Literatur

      Formen ihrer Autorisierung und Legitimierung im Mittelalter

      Wie verhalten sich im Mittelalter literarische Texte zu ihren kommunikativen Kontexten? Welche Positionen kann volkssprachige Literatur im Spannungsfeld zwischen heteronomer Einbindung in die Funktionszusammenhänge von Religion, Recht oder Herrschaft einerseits und expliziten Autonomieansprüchen andererseits einnehmen? Die Untersuchung von Geltungsansprüchen und Legitimierungsmustern mittelalterlicher Literatur führt stets in die komplexen Spannungskonstellationen zwischen Literatur und ihrem sozialen Raum, zwischen der Identität des Einzeltextes und den Traditionen der Rede, zwischen Traditionalität und Innovation. Die Beiträge des Bandes greifen diese Konstellationen auf, indem sie in diskursiven Übersetzungsvorgängen, Umcodierungsprozessen und Verschränkungen Ansprüche auf literarische Geltung rekonstruieren. Gleichzeitig werden dabei die pragmatischen Bezüge und historischen Funktionen der Literatur berücksichtigt. Der Band versammelt Beiträge eines Kolloquiums, das im Rahmen des Dresdner DFG-Sonderforschungsbereichs 537 „Institutionalität und Geschichtlichkeit“ stattfand.

      Geltung der Literatur