Das spektakulärste Projekt des österreichisch-US-amerikanischen Architekten Raimund Abraham ist das 2002 fertiggestellte Österreichische Kulturforum in New York. Er selbst apostrophierte das Gebäude wegen des vor die schräg ansteigende Fassade auskragenden Theatersaals als „Guillotine“. Abraham – gespalten zwischen dem Willen zu bauen und der Lust zu träumen – be- tonte oft, dass Architektur nicht unbedingt realisiert werden muss; Papier, Bleistift und die Sehn- sucht nach dem Raum würden ausreichen, um Architektur zu schaffen. Im Bauen selbst sah er nur den letzten Schritt, konnte darauf aber auch verzichten. Sein Credo und seine Botschaft waren: Building is a process of thinking. Anfangen war für ihn Methode, und so füllte er seine Notizbücher von vorne und von hinten – manchmal auch nur auf wenigen Seiten. Die Statements, Interviews und Skizzen in diesem Band stammen aus dem Archiv Marzona / Archiv der Avantgarden und sind in der Sprache – Deutsch und/oder Englisch – und in der (Un-)Ordnung wiedergegeben, wie Raimund Abraham sie hinterlassen hat. Raimund Johann Abraham, (*1933 in Lienz, Osttirol; † 2010 in Los Angeles) war ein österreichisch- US-amerikanischer Architekt und Professor für Architektur.
Raimund Abraham Reihenfolge der Bücher




- 2023
- 2004
Die vorliegende Publikation ist der Katalog zur gleichnamigen Ausstellung, die vom 3. November 2004 bis zum 30. Jänner 2005 im Tiroler Landesmuseum Ferdinandeum in Innsbruck präsentiert wird. Die österreichische Kunst der 60er und 70er Jahre zeigt eine radikale Entwicklung, die sich an internationalen Strömungen orientiert. Die Künstler des „Wiener Aktionismus“ stellten die künstlerische Aktion ins Zentrum ihres Schaffens und hinterfragten den klassischen Skulpturenbegriff. Architektur, Pop Art und Neue Realisten forderten die Kunst in Material, Farbe, Form, Kontext und Funktion heraus. Die Ausstellung „ex. Position - Avantgarde Tirol 1960/75“ beleuchtet die avantgardistischen Beiträge Tirols in dieser Zeit, insbesondere medienübergreifende Positionen zwischen Architektur, Technologie, Objektkunst und Medienkunst. Gezeigt werden Werke von Künstlern wie Raimund Abraham, Ernst Caramelle, Bernhard Leitner, Max Peintner, Walter Pichler und Heinz Tesar. Pichlers, Abrahams und Tesars Entwürfe bewegen sich an der Schnittstelle von Architektur und Skulptur. Leitners Klang-Skulpturen und Ton-Räume schaffen neue ästhetische Wahrnehmungen, während Caramelle früh in der Video- und Medienkunst aktiv war. Peintner übt mit ironisierender Utopie Kritik an der Technikgläubigkeit seiner Zeit. Die Ausstellung thematisiert auch die abgesagte 21. Österreichische Jugendkulturwoche von 1970, die Tirols künstlerische Entwicklungen in den Fokus rückte