Weltweit werden neue Stadtquartiere mit Rückgriff auf historische Typologien und Formensprachen realisiert. In den Innenstädten ersetzen zunehmend Neubauten im historisierenden Stil gewachsene Bausubstanz, um längst verlorene historische Ensembles oder gewünschte Bilder zurückzuholen. Die Phänomene der Retro-Quartiere sind komplex und in ihren Motivationen und Akteurskonstellationen, aber auch in ihren Ausdrucksformen unterschiedlich: Neben der Rekonstruktion verloren gegangener Gebäude werden historische Strukturen einfach kopiert und in einen gänzlich neuen räumlichen und soziokulturellen Zusammenhang gestellt. Diese Publikation untersucht das Phänomen des historisierenden Städtebaus anhand von 14 internationalen Fallbeispielen, darunter das Dom-Römer-Areal in Frankfurt, die Altstadt Elbing in Polen, Hallstatt in China, Poundbury in England oder die Old Town in Dubai. Es werden Entwicklungsgeschichte und Status quo der Projekte ebenso vorgestellt wie gesellschaftspolitische Hintergründe und die Debatten widerstreitender Interessen der Beteiligten. Namhafte Experten definieren grundlegende Fachbegriffe in einem Glossarteil, der das mit zahlreichen Plandarstellungen und Abbildungen ausgestattete Buch ergänzt.
Barbara Engel Reihenfolge der Bücher






- 2018
- 2004
Ein beispielhafter Forschungsbeitrag im Bereich der globalen Stadtplanung untersucht die Rolle öffentlicher Räume als Indikatoren für die Entwicklung von Städten, sowohl in westlichen Industrieländern als auch in Sibirien. Die zentrale These beleuchtet die aktuelle Debatte über die Qualitäten öffentlicher Räume und die Zukunftspotenziale sibirischer Industriestädte in der postsozialistischen Gesellschaft. Öffentliche Räume werden am Beispiel einer neuen Industriestadt im Osten Russlands analysiert, wobei die gesellschaftspolitischen und kulturellen Veränderungen sowie die planungshistorische Entwicklung berücksichtigt werden. Die Studie thematisiert die Funktionen, die öffentliche Räume in sibirischen Städten heute erfüllen müssen, und untersucht, ob ihre Umgestaltung stadtstrukturelle Defizite beheben und Impulse für die gesamtstädtische Entwicklung geben kann. Anhand konkreter städtebaulicher Situationen wird eine Typisierung öffentlicher Räume entwickelt, die sowohl für sibirische Städte als auch für Stadtplanungsfragen in nationalen und internationalen Transformationsprozessen von Bedeutung ist. Der Inhalt umfasst die Entwicklung eines Bewertungssystems mit städtebaulichen Kriterien für öffentliche Räume, die Analyse der Blauen Städte der ehemaligen Sowjetunion und deren aktuelle Herausforderungen sowie die Perspektiven der Städte Angarsk, Sajansk und Ust'-Ilimsk.