Die königlichen Domänen in Polen-Litauen bieten einen einzigartigen Einblick in die Vielfalt des frühneuzeitlichen Europas. Die Untersuchung der landwirtschaftlichen Güter der königlichen "Tafel" beleuchtet die sozialen, wirtschaftlichen und kulturellen Aspekte dieser Region. Durch die Analyse der unterschiedlichen Eigentumsverhältnisse und Bewirtschaftungsformen wird deutlich, wie diese Faktoren zur Entwicklung der Gesellschaft und zur Gestaltung der politischen Landschaft beitrugen. Das Buch bietet somit eine fundierte Perspektive auf die komplexen Wechselwirkungen in dieser historischen Epoche.
Peter Collmer Reihenfolge der Bücher




- 2022
- 2008
Im Schatten der Macht
Kommunikationskulturen in Politik und Verwaltung 1600-1950
- 324 Seiten
- 12 Lesestunden
Wo Politik immer undurchsichtiger und erfolgloser erscheint, wird es zunehmend wichtiger zu verstehen, wie politische Entscheidungen und Programme in die gesellschaftliche Wirklichkeit umgesetzt werden. Die Autorinnen und Autoren dieses Bandes zeigen an Fällen von der Frühen Neuzeit bis heute, wie Politik im Alltag von Verwaltungsinstanzen organisiert und verändert wird. Dabei gerät besonders die Eigengesetzlichkeit politisch-administrativer Systeme und deren erhebliche gesellschaftliche Bedeutung in den Blick. Deutlich wird: Nur wenn wir die Prozesse, mit denen gesellschaftliche Wirklichkeit organisiert wird, umfassend verstehen, lässt sich ein Politikbegriff entwickeln, der auch in der Zukunft tragfähig bleibt. Inhaltsverzeichnis Vorwort 7 Zur Einführung: Kultur und Kommunikation in politisch-administrativen Systemen der Frühen Neuzeit und der Moderne Stefan Haas und Mark Hengerer Zeremonielle Verfahren: Zur Funktionalität vormoderner politisch-administrativer Prozesse am Beispiel des Landtags im Fürstbistum Münster Tim Neu Selbstverwaltung unter adeliger Herrschaft: Die Stadt Jind?ich?v Hradec (Neuhaus) nach der Revolte gegen Wilhelm Slavata (1620-1626) Josef Hrdli?ka Instruktion, Praxis, Reform: Zum kommunikativen Gefüge struktureller Dynamik der kaiserlichen Finanzverwaltung (16. und 17. Jahrhundert) Mark Hengerer Königlicher Wille und administrative Praxis: Zur sächsischen Herrschaft in Polen-Litauen im 18. Jahrhundert Peter Collmer Sir Thomas Roe vor dem indischen Mogul: Transkulturelle Kommunikationsprobleme zwischen Repräsentation und Administration Antje Flüchter Forst-Kultur: Die Ordnung der Wälder im 19. Jahrhundert Bernd-Stefan Grewe Die administrativen Prozesse einer politischen Gesundheitsbehörde: Das Reichsgesundheitsamt 1876-1933 Axel C. Hüntelmann Die Einführung der Fraktur-Schrift von Ludwig Sütterlin und das preußische Kultusministerium (1910-1924) Reinhold Zilch Die Dienststelle des Stellvertreters des Führers/Partei-Kanzlei als Verwaltungsbehörde der NSDAP: Struktur, Organisationskultur und Entscheidungspraxis Armin Nolzen Sinnstiftungsprozesse einer Verwaltung im Niedergang: Reformversuche im Reichskommissariat Ostland 1943-1944 Sven Jüngerkes Säuberung, Verdrängung, Alltagsarbeit - Macht und Kommunikationsstrukturen in der "sozialistischen Universität": Zur Hochschulorganisation in der SBZ und frühen DDR Tobias Kaiser Kommunikative Strukturen in der Implementation der Wohnungspolitik am Beispiel der Stadt Münster 1949-1961 Julia Sue Hubinger Autorinnen und Autoren
- 2004
Die europäische Geschichte zeigt mit dem schweizerischen Bundesstaat von 1848 und dem Zarenreich zwei kontrastierende Staatswesen. Während die zarische Autokratie ihre Untertanen streng kontrollierte und als europäische Führungsmacht agierte, pflegte die liberale Schweiz eine kleinstaatliche Selbstgenügsamkeit, die auf innere Verbesserungen fokussiert war und eine aktive Außenpolitik weitgehend ablehnte. Die Zarenherrschaft galt den Schweizern als despotisch und rückständig, während St. Petersburg die liberale Entwicklung der Schweiz und ihre tolerante Asylpolitik als gefährliche Dekadenz betrachtete. Trotz dieser Unterschiede pflegten die beiden Staaten rege Beziehungen, bedingt durch strategische Interessen der zarischen Europapolitik sowie die massenhafte Auswanderung schweizerischer Arbeitskräfte ins Zarenreich und die Präsenz russischer Dissidenten in der Schweiz. Die Studie untersucht den offiziellen Kontakt zwischen Bern und St. Petersburg in den Jahren 1848-1919, von der Gründung des Bundesstaates bis zum Abbruch der Beziehungen nach der Oktoberrevolution. Der Autor analysiert die institutionellen Voraussetzungen des bilateralen Austauschs, Krisen der politischen Beziehungen um 1848 und 1917 sowie die diplomatischen Entwicklungen vor dem Ersten Weltkrieg. Dabei werden politische, soziale und kulturelle Wechselwirkungen betrachtet, einschließlich der Lebensumstände schweizerischer Konsuln im Zarenreich und der Loyalität