In der Gegenüberstellung von Werken von 16 Malerinnen und 20 Malern der Romantik stellt der Band die spannende Frage nach dem weiblichen und männlichen Blick und nimmt das Rollenspiel der Geschlechter unter die Lupe. Eine Begegnung auf Augenhöhe, wie sie zu Lebzeiten der Malerinnen (noch) nicht möglich war.Erzählt wird die Geschichte von 16 deutschen Malerinnen der Romantik, die den künstlerischen Aufbruch wagten und sich zunehmend zu einer Gruppe vernetzten. Welches soziale Umfeld ermöglichte den Beruf 'Künstlerin' und welche Möglichkeiten der Ausbildung gab es? Wie gelang es den Frauen, sich gegen Vorurteile zu behaupten und welche Freiräume erschlossen sich im historischen Rollengefüge? Anhand dieser und anderer Fragen spürt der Band dem Entstehen einer neuen Künstlerinnen-Generation in der Romantik nach.00Exhibition: Museum Georg Schäfer, Schweinfurt, Germany (16.02. - 10.05.2020).
Wolf Eiermann Bücher






Esthetic Places
Idyllen von Karl Gottfried Faber (1786-1863) in Thüringen und Sachsen
Caspar David Friedrich
und die Vorboten der Romantik
Ein kindliches Gemüt, gepaart mit tiefer Melancholie, ein etwas verschrobener Außenseiter, ein politisch unbequemer Geist: Caspar David Friedrich – geboren in Greifswald, bereits zu Lebzeiten umstritten, nach seinem Tod für ein halbes Jahrhundert vergessen, heute der bedeutendste Maler der deutschen Romantik.In seiner prägnanten Biografie erzählt Boris von Brauchitsch, wie Caspar David Friedrich die Malerei revolutionierte, entschieden mit dem Kunstverständnis seiner Zeitgenossen brach und mit seinen rätselhaften Bildern zu einem prägenden Vorläufer der Moderne wurde. Dabei zeigt er überraschende Zusammenhänge auf, nimmt die Wiederentdeckung und enthusiastische Rezeption des Malers in den Blick und macht anschaulich, warum die Faszination seines Werkes gerade heute – in Zeiten von Wachstumsskepsis und einer Rückbesinnung auf die Kräfte einer zusehends bedrohten Natur – eine besondere Wirkung entfaltet.
Der rote Schirm
Liebe und Heirat bei Carl Spitzweg
Schmachtende Blicke, Verführungen in freier Natur, Stelldicheins und nächtliche Ständchen: Spitzweg gefiel es, mit seinen Anspielungen auf Liebe und Ehe die Doppelmoral seiner Zeitgenossen zu entlarven. Der rote Schirm, ursprünglich der Zeremonienstab bäuerlicher Hochzeiten, war ihm dabei ein beliebtes Symbol, das er geistreich als bissigen Kommentar einzusetzen wusste. Wie rund neunzig Gemälde, Zeichnungen und Aquarelle zeigen, erlaubt dieses bislang übersehene, kuriose Detail einen frischen Blick auf Spitzwegs Bildwelt. Exhibition: Schweinfurt Museum Georg Schäfer, 3/17/2024 - 6/16/2024; Apolda Kunsthaus Apolda Avantgarde; 9/1/2024 - 12/15/2024
Prachtvoll illuminirt
Das Handkolorit in der Druckgrafik (1493-1870)
Um der Grafik individuelle Farbkraft zu verleihen, haben jahrhundertelang zahlreiche herausragende Künstler von Albrecht Dürer über Maria Sybilla Merian bis hin zu anonymen Meistern des 19. Jahrhunderts zur Technik des Handkolorits gegriffen. Am Beispiel von rund 200 Grafiken und Bildern wird die virtuose Methode erstmals als eigenständige Kunstform gewürdigt. Vom späten Mittelalter bis zur vollständigen Verbreitung der Farbdrucktechnik der Chromolithografie um 1870 wurden Grafiken handkoloriert. Ausgehend von der Hervorhebung einzelner Buchstaben oder der Gestaltung von Seitenrändern entstanden im 16. Jahrhundert Werke in flott aufgepinselten Aquarell- und Gouachefarben, die sich aus den Grenzen der zugrunde liegenden Grafik befreiten. Nach botanischen Werken mit exquisiten Darstellungen zarter Blüten und Knospen fand die Illuminierung ihren Höhepunkt im 18. und 19. Jahrhundert. Erstmals wird nun dank sechs Wissenschaftlern die bislang unerforschte Welt des Handkolorits in der europäischen Druckgrafik über eine Zeitspanne von etwa 400 Jahren und mehrere Stilepochen hinweg fassbar.
Lockruf der Décadence
- 210 Seiten
- 8 Lesestunden
Ausgehend von den französischen Décadence-Literaten Théophile Gautier und Charles Baudelaire befreite sich auch in Deutschland eine neue Künstlergeneration aus dem Korsett des pädagogisch Wertvollen. Mit „Sex and Crime“ verweigerten sich Maler von Hans Markart und Anselm Feuerbach bis hin zu Max Klinger, Lovis Corinth und Egon Schiele der herrschenden Kunstkritik und postulierten die Autonomie der Kunst. Anhand von rund 100 hochkarätigen Gemälden und Papierarbeiten zeichnet der Band erstmals die Décadence-Bewegung in der deutschen Kunst der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts nach. Dem französischen Ruf „L’art pour l’art“ („Die Kunst um der Kunst willen“) folgend, bedienten sich die Décadence-Künstler der Skandalerzeugung mit dem Ziel der Etablierung einer von gesellschaftlichen Normen unabhängigen Kunstwelt. Mit ausschweifenden Bacchanalen, lasziven Frauenbildern und anderen Darstellungen moralischen Verfalls revoltierten sie gegen das Diktat der Kunst als Mittlerin von Religion und Ethik und vollzogen so einen wesentlichen Schritt auf dem Weg der Malerei in die Moderne.
Willem van Bemmel
- 237 Seiten
- 9 Lesestunden