Mit dem Erwerbspersonenpotenzial zu Vollzeitäuivalenten wird ein Messkonzept für das gesamtwirtschaftliche Arbeitsangebot auf Stundenbasis vorgeschlagen. Es dient zur Berechnung des Faktors Arbeit in angebotsseitigen Schätzungen des Produktionspotenzials in der mittleren Frist. Besondere Aufmerksamkeit wird dem Einfluss der Zuwanderung und der Interdependenz zwischen Erwerbsbeteiligung und Arbeitszeitentscheidung geschenkt. Unter der Annahme zunehmender Beteiligung von Älteren und Frauen am Erwerbsleben sowie bei fortgesetzt hohen Wanderungsüberschüssen kann das Erwerbspersonenpotenzial trotz eines spürbar dämpfenden Alterskohorteneffekts bis 2020 stabilisiert werden. In Vollzeitäquivalenten ist aufgrund der negativen Rückwirkung steigender Erwerbsbeteiligung auf die Arbeitszeit allerdings mit einem Rückgang zu rechnen.
Thomas A. Knetsch Reihenfolge der Bücher






- 2013
- 2012
Es wird eine Methode zur Messung des Produktionsfaktors Kapital vorgeschlagen, in der Vermögensarten nach ihrem Nutzungswert im Produktionsprozess gewichtet werden. Dazu werden Nutzungskosten für die einzelnen Anlageklassen mit Hilfe von Daten der Volkswirtschaftlichen Gesamtrechnungen sowie anderer Quellen geschätzt. Im Beobachtungszeitraum von 1991 bis 2010 nahm der aggregierte Kapitaleinsatz der Unternehmen erkennbar stärker zu als der amtlich ausgewiesene Kapitalstock. In der Gesamtwirtschaft gilt dies nur für die zyklischen Expansionsphasen. Da das Statistische Bundesamt mit Bestandswerten gewichtet, sind die voneinander abweichenden Wägungsschemata in Verbindung mit den nach Vermögensarten variierenden Akkumulationsgeschwindigkeiten für die Unterschiede verantwortlich. Im Rahmen angebotsseitiger Zerlegungen des Wirtschaftswachstums ergeben sich daraus Differenzen in den Schätzungen der Totalen Faktorproduktivität. Parametrische Produktionsfunktionsschätzungen werden von diesem Methodenunterschied indessen nicht wesentlich beeinflusst.