„Sodom & Gomorrha“ von Bernd-Ulrich Hergemöller hat das Interesse am Mittelalter belebt und den Raum für eine differenzierte Diskussion eröffnet. „Invertito“ erweitert den Blick auf „Heilige Frauen“ und mittelalterliche Konzepte von Weiblichkeit und Männlichkeit, untersucht die Männerliebe im höfischen Roman und blickt hinter die Klostermauern. Außerhalb des Themenschwerpunkts folgen kleinere Beiträge und Rezensionen.
Stefan Micheler Bücher



Homosexuelle in Deutschland 1933-1969
Beiträge zu Alltag, Stigmatisierung und Verfolgung
- 203 Seiten
- 8 Lesestunden
Zwischen 1935 und 1969 wurden rund 100000 Männer nach dem von den Nazis erheblich verschärften Paragrafen 175 zu Gefängnisstrafen verurteilt, ganz zu schweigen von den Folgen der gesellschaftlichen Stigmatisierung für das Leben schwule Männer und lesbische Frauen. Der Band versammelt neuere Beiträge zur Aufarbeitung dieser staatlichen Homosexuellenverfolgung. Bei der NS-Zeit stehen regionale Aspekte im Mittelpunkt, bspw. Unterschiede zwischen Stadt und Land. Für die wird analysiert, wie sich homosexuelles Leben in Ost- und Westdeutschland vollzog und warum es Ende der 1960er-Jahre schließlich zu ersten Strafrechtsreformen kam. Strafverfolgung, Stigmatisierung und Ausgrenzung: staatliche Homosexuellenverfolgung in Deutschland Zwischen 1935 und 1969 wurden rund 100 000 Männer nach dem von den Nazis erheblich verschärften Paragrafen 175 zu Gefängnisstrafen verurteilt. Doch auch die gesellschaftliche Stigmatisierung Homosexueller hatte für das Leben schwuler Männer und lesbischer Frauen erhebliche Konsequenzen. Für die NS-Zeit ist dieses Kapitel der deutschen Zeitgeschichte bis heute nur lückenhaft aufgearbeitet. Noch dürftiger ist der Forschungsstand zur Nachkriegszeit. Der vorliegende Band führt aktuelle Forschungsansätze mit den Ergebnissen ausgewählter Pionierarbeiten zusammen. Dabei geht es um verschiedene Aspekte der Verfolgungspraxis, aber auch darum, warum es Ende der 1960er-Jahre schließlich zu ersten Strafrechtsreformen kam und wie sich die Aufarbeitung der Verfolgung gestaltete. Between 1935 and 1969, around 100,000 men were sentenced to prison under Section 175, which was considerably tightened by the Nazis, not to mention the consequences of social stigmatisation for the lives of gay men and lesbian women. This chapter has only been sketched out incompletely for the Nazi era. The state of research on the post-war period is even poorer. The present volume brings together recent studies to the state persecution of homosexuals. Concerning the Nazi era, regional aspects are the focus of attention, especially differences between urban and rural areas. In the post-war period, the focus is on the question of how homosexual life took place in East and West Germany and why the first reforms of criminal law finally took place at the end of the 1960s.
Weitere Angaben Inhalt: Jahrbuch Invertito, 5. Jahrgang 2003. Im 5. Jahrgang von Invertito stehen prominente und unbekannte homosexuelle KünstlerInnen des 20. Jahrhunderts aus verschiedenen Sparten von Musik über Dichtung bis zum Tanz im Mittelpunkt: Wie offen homosexuell lebten die KünstlerInnen, wie deutlich wird Homosexualität in den Kunstwerken angesprochen? Wie reagierten das Publikum und der Kulturbetrieb auf die Werke und ihre SchöpferInnen? Aus dem Inhalt alf Jörg Raber: "Am Sonntag will mein Süßer mit mir segeln geh'n ..." - Homosexualität auf Schallplatte (1900-1936) Klaus Sator: Tanz und Homosexualität - Sexuelle Identitäten auf und hinter der Bühne Heike Schader / Christine Regn: Im Dienste der Sache - Kunstproduktion für und in Zeitschriften homosexueller Frauen von 1925-1980 Niko Ewers: Verlangen nach Nähe mit Fernweh. Willi Krämer (1930-1990): Ein schwules Leben als Arbeiter und Dichter