Funktion und Gestalt von Beamten- und Kauengebäuden auf Steinkohlenzechen 1815 - 1930
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Beamten- oder Verwaltungsgebäude und Waschkauen nehmen im architektonischen Erscheinungsbild von Zechenanlagen eine Sonderstellung ein. Gerade an diesen nicht-technischen Betriebsgebäuden ist der strukturelle Wandel des Bergbaus in der Gründerzeit ablesbar: bergrechtliche Veränderungen, sozialpolitische Maßnahmen und naturwissenschaftliche Erkenntnisse waren baubeeinflussende Faktoren. Acht Baukomplexe der Harpener Bergbau-Aktiengesellschaft, Sitz Dortmund, aus der Zeit von 1860-1930 stehen im Mittelpunkt der vorliegenden Untersuchung. An ihnen wird exemplarisch aufgezeigt, welche Forderungen von Seiten der Unternehmer und Arbeitnehmer sowie der Architekten bei der Realisierung eines solchen Industriegebäudes in Betracht gezogen werden mußten. Drei Typen von Beamten- und Kauengebäuden verdeutlichen sowohl den Wandel der innerbetrieblichen Strukturen wie die Entwicklung der steinkohlefördernden Unternehmen zu einem bedeutsamen Zweig der Montanindustrie. Das Spektrum reicht von der rein funktionalen Halle über Kombinationsbauten bis hin zu schloßartigen Großanlagen, die unter einem Dach die gesamte Übertageanlage zu einem eindrucksvollen Bauwerk machten.