Christoph Graupner, Hofkapellmeister in Darmstadt 1709 [siebzehnhundertneun] - 1760
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Christoph Graupner gehört zu jenen Komponisten der Bach-Zeit, die einerseits repräsentativ für ihre Epoche waren, andererseits aber von der Musikgeschichtsschreibung gerade wegen ihrer anscheinend unspezifischen Leistungen eher pauschal behandelt wurden. Die eigentlich überraschend lange Liste der Literatur über Graupner und die große Zahl von Neuausgaben seiner Werke kann über diesen Tatbestand kaum hinwegtäuschen. Denn das Eigentümliche seiner Musik und seiner Persönlichkeit dürfte kaum erschlossen sein und wird sicher nur bei genauem und in Detailfragen geduldigem Nachfragen und Hinsehen erkennbar. Seiner Herkunft nach Sachse, hat er Zeit seines Lebens die Verbindung zum thüringisch-sächsischen Raum aufrechterhalten. Gleichwohl reichte der Ort seines langjährigen Wirkens räumlich nahe genug an andere Musikzentren, allen voran vielleicht Mannheim, heran, um seine Brückenfunktion zwischen mitteldeutscher und westdeutscher Musiktradition erkennbar werden zu lassen. Diese Aufsatzsammlung stellt einen Beitrag zur Erforschung einer im mittelrheinischen Gebiet sicher prägenden Erscheinung dar. Sie versucht, die einzelnen Werkgattungen Graupners in gesonderten Betrachtungen musikgeschichtlich zu würdigen und zugleich Impulse für die weitere Erforschung der Musiklandschaft zwischen französisch-höfischem und mitteldeutsch-bürgerlichem Einflussbereich zu geben.