Urbino
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Roland und Gitta Günter zeigen am Beispiel Urbinos, daß die Stadtarchitektur der Renaissance nicht, wie von der gängigen Kunstgeschichte meist behauptet, allein das Werk einzelner Künstler-Heroen ist, sondern die Schöpfung von tausenden alltäglicher Architekten, der Bewohner. Die Renaissance und Graf Federico da Montefeltro von Urbino (1422–1482), der seinen berühmten Palazzo Ducale als »großes Haus« mitten in der Stadt errichten ließ, lebten im wesentlichen nicht von der höfischen, sondern von der stadtbürgerlichen Kultur, und die Kunst war viel stärker vom Alltag – auch vom militärischen – geprägt, als gemeinhin angenommen. Das »Gesamtkunstwerk Urbino« ist eine Synthese aus Stadtkultur und höfischer Tradition, die ein aufgeklärter Stadtfürst zustande brachte, der sich sein »kleines Florenz« bauen wollte. Dieses Buch mit den überraschenden Bildern des Fotografen Jürgen Heinemann ist ein Schlüssel zum Verständnis dieser alten, noch immer hochlebendigen Stadt, die ihr Gesicht in den vergangenen Jahrhunderten nur wenig verändert hat.