Vermittlung und Unmittelbarkeit
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Peter Handkes Frühwerk ist geprägt von der Bemühung, zu einem adamischen Zustand der Dichtung zurückzufinden, in dem die ursprüngliche Authentizität der Erfahrung sich in der Darstellung unmittelbar offenbart. Die Untersuchung zeigt die produktiven wie die negativen Momente dieses «Unmittelbarkeitskults» in den dramatischen und erzählerischen Fiktionen des Autors bis 1970 auf. Sie weist anhand eingehender Textanalyse nach, daß die Eigenart dieser Werke auf der inhaltlichen und formalen Reflexion kaum wahrgenommener Mechanismen der Ideologievermittlung in der traditionellen mimetischen Dichtung und im Sprachgebrauch der «eindimensionalen Welt» beruht. Entsprechend versucht Handke, die Pseudonatur der Ideologie in Sprache, Kunst und Gesellschaft modellhaft zu entmythologisieren.