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Die spätgotischen Werkmeisterbücher in Deutschland

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Die spätgotischen Werkmeisterbücher aus dem 15. und 16. Jahrhundert bilden die älteste bekannte Fachliteratur, die von deutschen Architekten verfaßt wurde. Sie beschäftigen sich mit dem Entwurf und der Ausführung von Sakralbauten. Insgesamt sind sechs Bücher erhalten, von denen drei als Drucke und drei als Handschriften vorliegen. Das älteste Exemplar ist das Wiener Werkmeisterbuch, das in der ersten Hälfte des 15. Jahrhunderts entstanden ist. Die Werkmeisterbücher gehen vom gleichen Entwurfssystem aus. Die Abmessungen aller Teile eines Bauwerkes stehen in einem bestimmten Verhältnis zueinander. Sie beziehen sich direkt oder indirekt auf das Grundmaß der lichten Chorweite. Die großen Abmessungen, wie Mittelschifflänge oder -höhe, werden arithmetisch festgelegt und mit Hilfe der vier Grundrechenarten ermittelt. Sie sind stets ein Vielfaches oder ein Bruchteil der lichten Chorweite. Kleine Abmessungen werden geometrisch bestimmt. Die Proportionierung von Fialen, Wimpergen oder Giebeln erfolgt mittels Quadratur oder Triangulatur. Grundlage für die geometrischen Konstruktionen ist auch hier die lichte Chorweite. Neben der Analyse der Werkmeisterbücher enthält diese Arbeit die erste vollständige Edition aller sechs Werkmeisterbücher in allen bekannten Abschriften.

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ISBN
9783892350354
Verlag
Scaneg

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1990

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