Kultureller Austausch im Theater
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Christel Weiler untersucht, wie sich das zeitgenössische euro-amerikanische Theater von asiatischer Theaterkultur inspirieren lässt. Hierzu werden vor allem die Verfahren Robert Wilsons und Eugenio Barbas einer kritischen Betrachtung unterzogen. Wilsons Arbeiten gelten mittlerweile als Paradigmen postmoderner Theaterästhetik. Sie stehen für ein Theater der Bilder, das die Dominanz des dramatischen Textes verabschiedet hat zugunsten einer Gleichwertigkeit und Selbständigkeit der theatralen Elemente. Wenn man Wilson an der Spitze des etablierten Theaters ansiedelt, so ist mit Eugenio Barba sein Gegenpol markiert. Barba steht als Repräsentant eines , Dritten Theaters„, das siech als außerhalb des traditionellen europäischen Erbes stehend begreift und bewusst ein Gegenprogramm dazu entwickelt. Auf dieser via negativa der Konstruktion einer eigenen theatralen Identität, die sich selbst als , fremd“ begreift, spielt die Auseinandersetzung mit asiatischer Theaterkultur eine wichtige Rolle. Das Buch schließt mit der Frage nach der Funktion des Theaters in einer multikulturellen Gesellschaft und weist ihm darin vorbildhafte Funktion sowohl auf der Ebene der Produktion als auch der Ästhetik zu.